Das Rennen der Moto3-Klasse in Indianapolis begann mehr als spektakulär. Alex Rins konnte am Start zwar seine Pole Position behaupten, dahinter schoss jedoch Arthur Sissis von Rang sechs auf den zweiten Platz nach vorne. WM-Leader Luis Salom erwischte ebenfalls einen ausgezeichneten Start und kam von Startposition zehn auf Rang drei nach vorne. Dann wurde es jedoch turbulent. Jack Miller schob sich an Rins und Salom vorbei, die beiden Spanier kamen von der Ideallinie ab und fielen auf die Ränge fünf und sechs zurück. Nun gab es also eine australische Doppelführung mit Sissis vor Miller, diese sollte jedoch nicht lange halten. In Runde drei wurde die alte Hackordnung wieder hergestellt und die Spanier übernahmen die Führung. Maverick Vinales setzte sich vor Alex Marquez an die Spitze, eine Runde später ging auch Alex Rins vorbei und setzte sich mit einem neuen Rundenrekord zwei Umläufe später vor seine beiden Landsmänner.

Für Jack Miller war das Rennen zu diesem Zeitpunkt schon vorbei. Nach einer hervorragenden Startphase hatte der FTR-Honda-Pilot in Runde vier einen heftigen Highsider und musste auf der Bahre abtransportiert werden. Er wurde zum Röntgen in das Medical Center gebracht. Dort wurde ein Bruch des rechten Schlüsselbeins festgestellt. Auch Jasper Iwema (Runde eins), Lorenzo Baldassarri und Toni Finsterbusch (beide Runde fünf), Eric Granado (Runde sechs) und Juanfran Guevara (Runde acht) mussten nach Stürzen ihr Rennen frühzeitig beenden.

An der Spitze hatte sich mittlerweile eine Führungsgruppe mit Alex Rins, Maverick Vinales und Alex Marquez abgesetzt. Jonas Folger hatte als Vierter nach dem ersten Renndrittel bereits einen Rückstand von fast drei Sekunden auf das spanische Top-Trio. Dahinter lauerten Arthur Sissis und Luis Salom.

Rins siegte zuletzt auch am Sachsenring, Foto: Estrella Galicia 0,0
Rins siegte zuletzt auch am Sachsenring, Foto: Estrella Galicia 0,0

In Runde zwölf begannen erste taktische Spiele unter den Siegesanwärtern. Rins ließ Vinales vorbeiziehen, dieser übernahm die Führungsarbeit jedoch nur für eine Kurve, bevor er Marquez an die Spitze ließ. Mit noch zehn zu fahrenden Runden wäre das Rennen für Maverick Vinales beinahe gelaufen gewesen. Er konnte in der Zielkurve einen Sturz gerade noch vermeiden, verlor aber über eine Sekunde auf Rins. Dieser sah nun seine Chance gekommen und hielt das Tempo hoch, wodurch Vinales seinen Rückstand in den folgenden Runden auch kaum verkleinern konnte.

Luis Salom konnte bis zur 18. Runde sowohl an seinem Teamkollegen Arthur Sissis als auch an Jonas Folger vorbei gehen und sicherte sich so Rang vier. Im nächsten Umlauf musste der WM-Führende die Beiden jedoch wieder ziehen lassen. Folger konnte sich danach von den Red-Bull-KTM-Ajo-Piloten absetzen und sicherte sich so Rang vier. Dahinter entwickelte sich ein packender Zweikampf zwischen den Teamkollegen, in dem Salom schließlich das bessere Ende für sich hatte.

An der Spitze übernahm Alex Marquez mit noch zwei zu fahrenden Runden in der ersten Kurve die Führung von Rins, wodurch auch Vinales wieder herankam. Der Kampf um den Sieg war eröffnet. In der letzten Runde holte sich Rins in Kurve eins die Führung zurück. Nun machte der Mann mit der Startnummer 42 ernst und ließ seinem Teamkollegen keine Chance. Rins gewann somit den Indianapolis-Grand-Prix vor Marquez, der seine erste Podiumsplatzierung in der Weltmeisterschaft einfuhr, und Vinales. Luis Salom führt nun neun Punkte vor Vinales und 16 Zähler vor Rins in der Gesamtwertung.

Die weiteren Deutschen blieben erneut ohne Punkte. Florian Alt wurde 18., direkt vor Philipp Öttl.