Die Saisonvorbereitung ist vorbei - wie fühlst du dich nach so vielen Tagen harter Arbeit?
Jonas Folger: Sehr positiv. Das Bike hat großes Potential und dank dieser Tatsache waren wir in der Lage, in jeder Session einen Schritt nach vorne zu machen. Alles ist nach Plan verlaufen und ich fühle mich großartig, ich bin glücklich mit dem Bike und meiner Fahrweise, und vollkommen in das Team integriert. All das sind positive Zeichen, dass wir für die neue Saison bereit sind.

Fühlst du dich bereit, Rennen zu fahren?
Jonas Folger: Natürlich. Wir haben eine perfekte Einstellung für das Bike und bei jedem Test mussten wir nur ein paar kleine Änderungen vornehmen, um schnell zu fahren und bei den Spitzenkräften zu sein. Wir sind jetzt scharf darauf, nach Katar zu kommen und die wirkliche Action zu beginnen.

Was würde Jonas Folger am Montag nach Katar glücklich machen?
Jonas Folger: Um ehrlich zu sein, denke ich nicht an ein spezielles Ergebnis. Ich fühle mich glücklich, weil ich in guter Form bin und die Dinge so laufen, wie wir es wollen. Wir werden zum ersten Rennen fahren und unser Bestes geben und wenn das passiert, dann wissen wir, dass wir an der Spitze sein werden, so wie es die ganze Saisonvorbereitung über der Fall war. Ich fühle mich ruhig und bereit, meinen Job zu erledigen.

Wen erachtest du als die Titelfavoriten in der Moto3?
Jonas Folger: Jeder weiß, dass Vinales sehr stark sein wird, wie er es bereits in der Saisonvorbereitung gezeigt hat. Wir müssen auch auf Rins und Salom aufpassen, aber es ist schwierig, Vorhersagen zu treffen und jedes Jahr schafft jemand eine Überraschung. Es gibt einige junge Typen, die sich gut schlagen können, und es wird wie immer eine harte Saison, in der man nichts geschenkt bekommt.

Wie fährt sich die neue Kalex?
Jonas Folger: Sie ist ähnlich zu der letzten Evolutionsstufe, die wir letzte Saison hatten. Das Chassis ist etwas größer und das kommt mir entgegen, da ich ein für diese Kategorie recht großer Fahrer bin. Der neue Rahmen bietet viele Möglichkeiten, was die Setup-Optionen angeht, was mir die Arbeit leichter macht. Die Verkleidung ist ebenfalls etwas größer, daher ist die neue Kalex aerodynamischer. Der KTM-Motor ist sehr leistungsstark und die Kombination mit dem Kalex-Chassis schafft ein wirklich beeindruckendes Motorrad. Das Bike von 2012 war eine großartige Basis und dieses hier ist eine Verbesserung dessen.

Die 2013er Kalex kommt Jonas Folger entgegen., Foto: Mapfre Aspar Team
Die 2013er Kalex kommt Jonas Folger entgegen., Foto: Mapfre Aspar Team

Was sind die wichtigsten Verbesserungen?
Jonas Folger: Das neue Bike ist im Vergleich zum letzten, das recht nervös war, stabiler. Der stärkste Punkt der 2013er Kalex ist das Anbremsen und Spurhalten. Man trifft seine Bezugspunkte leichter und insgesamt ist die Kombination aus Chassis und Motor besser.

Was sind seine Stärken und Schwächen?
Jonas Folger: Die Kalex ist für meinen Fahrstil perfekt, denn ich bin aggressiv, aber es bleibt trotzdem stabil. Sie ist größer als der Großteil der Motorräder im Feld, was für einige Fahrer ein Nachteil sein könnte, aber für mich ist es ein Pluspunkt. Wir haben in der Saisonvorbereitung eine wirklich gute Basiseinstellung gefunden, also müssen wir keine großen Veränderungen mehr vornehmen.

Was sind deine Ziele für die Saison 2013?
Jonas Folger: Das Ziel ist, in jedem Rennen unser Bestes zu geben und so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Im Laufe der Rennen werden wir sehen, wo wir stehen. Ich fahre für ein Siegerteam, dem besten in der Meisterschaft in den vergangenen Saisons und sie haben die Erfahrung, mir beim Kampf um den Titel zu helfen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht darüber nachdenke, aber es ist ein langfristiges Ziel und wir müssen zuerst gut starten und jedes Wochenende so nehmen, wie es kommt. Es macht keinen Sinn, wenn wir uns vor Beginn der Saison Druck auferlegen.

Im letzten Jahr sah es so aus, als hättest du um den Titel kämpfen können, wenn du von Saisonbeginn an beim Team gewesen wärst. Daher bist du diesmal automatisch unter den Favoriten...
Jonas Folger: Um ehrlich zu sein, denke ich nicht so. Ich möchte nicht über Titel und derartige Dinge sprechen, denn das Einzige, worauf ich fokussiert bin, ist meine Arbeit so gut wie möglich zu machen und das ist alles. Jeder wird am Ende dort landen, wo er es verdient hat. Das Jahr 2012 ist Vergangenheit und es ist leicht, zu spekulieren, was hätte passieren können, wenn ich von Anfang an beim MAPFRE Aspar Team gewesen wäre. Die Gegenwart ist wichtig und die Arbeit, die wir bislang erledigt haben, darauf müssen wir weiter konzentriert sein.

Was hälst du ein Jahr nach der Gründung von der Moto3 als Meisterschaft?
Jonas Folger: Die Moto3 hat sich im Laufe eines Jahres schnell entwickelt. Letztes Jahr haben wir oft beobachtet, dass Teams mit dem Setup für ihre Motorräder kämpften und einige Fahrer waren eine Woche an der Spitze und in der nächsten Woche im Nirgendwo verschwunden. Es war eine vollkommen neue Kategorie und keiner hatte eine Basis, von der er ausgehen konnte. Dieses Jahr ist die Situation recht anders, jeder hat sich weiterentwickelt und es gibt viele Informationen, auf die wir zurückgreifen können. Die Rundenzeiten sind schon viel näher zusammen und es wird eine harte Saison.