Wie gefällt dir der Sound deiner Moto3-Maschine?
Alberto Moncayo: Auch wenn mir der Sound einer 125cc-Zweitakter lieber war, so gefällt mir die Moto3 immer besser. Die Maschine ist sehr anders, als wir das gewohnt sind, aber es ist immer noch ein Chassis auf zwei Rädern und wir müssen versuchen, es so schnell zu fahren wie möglich. Wir beginnen alle von null, also liegt es an jedem selbst, Fortschritte zu machen.

Wo siehst du die größten Unterschiede zwischen einer 125er und einer Moto3?
Alberto Moncayo: Der größte Unterschied ist der Motor. Die Leistung ist völlig anders und auf gewisse Art ist es mit der Moto3 einfacher, da man mehr mit dem Gas spielen kann und es mehr Raum für Fehler gibt. Die Motorbremse ist auch eine große Hilfe.

Erzähle uns von deinem Winter...
Alberto Moncayo: Es fühlte sich wie eine lange Pause zwischen dem vorletzten Test und dem in Jerez in der vorigen Woche an. Ich habe in der Zwischenzeit hart an meiner physischen und kardiovaskulären Fitness gearbeitet, um meine Ausdauer zu verbessern. Eine Moto3-Maschine ist schwerer als eine 125er und nach ein paar Runden spürt man diesen Unterschied, daher muss man dafür bereit sein.

Wie liefen die Tests für dich?
Alberto Moncayo: Es ist so, dass jeder gerne ständig an der Spitze wäre und wir waren beim letzten Test ehrlich gesagt nicht so weit vorne, wie wir das gerne gewesen wären. Die Nerven haben uns ein wenig einen Streich gespielt, aber insgesamt haben wir in der Vorbereitung einen unglaublichen Job gemacht. Wir waren regelmäßig in der Spitzengruppe und ich denke, wir sind bereit für das erste Saisonrennen.

Welche Hoffnungen hast du für 2012?
Alberto Moncayo: Ich würde gerne konstant auf das Podest kommen, in jeder Session entweder ganz vorne oder nahe der Spitze sein und wann immer möglich die Pace vorgeben.

Alberto Moncayo hat große Pläne, Foto: Team Aspar
Alberto Moncayo hat große Pläne, Foto: Team Aspar

In welchen Bereichen kann sich die Kalex-KTM verbessern?
Alberto Moncayo: Die Kalex-KTM hat immer noch viel Raum für Verbesserung. Die Rundenzeiten sind mehr als beeindruckend, aber wenn ich um etwas bitten müsste, dann wäre es ein besser drehendes Chassis. Es wäre schön, wenn wir das Handling in langsamen Kurven vereinfachen könnten. Ich persönlich glaube, der Motor ist schnell und konstant, auch wenn es ein paar andere Fahrer geben mag, die da zunächst nicht zustimmen.

Was sind ihre Stärken?
Alberto Moncayo: Hauptsächlich der Motor. Honda war beim letzten Test stark, aber es sieht so aus, als wäre die Kalex-KTM die Maschine, die es zu schlagen gilt. Ich denke außerdem, dass ein Hersteller wie KTM im Laufe der Saison noch Kraft findet. Das Chassis ist vielleicht noch nicht bei 100 Prozent, aber Kalex hat die Erfahrung eines Moto2-Titelgewinns 2011 und ich bin mir sicher, sie werden bald Updates für uns haben.

Was würde Alberto Moncayo am Ende der Saison glücklich machen?
Alberto Moncayo: Ohne Zweifel, wenn ich zum Weltmeister gekrönt werden würde.

Wie bald kannst du Rennen gewinnen?
Alberto Moncayo: Ich hoffe, so bald wie möglich.

Wen wird man in der Moto3 im Auge behalten müssen?
Alberto Moncayo Es sind viele Jungs schnell unterwegs, etwa Maverick Vinales, Danny Kent, Sandro Cortese... theoretisch kann jeder vorne mitfahren. Im Prinzip kann jeder Rennen gewinnen, der beim letzten Test in Jerez unter den Top-10 war.

Siehst du Ähnlichkeiten zwischen Moto3 und Moto2?
Alberto Moncayo: Ja. Vielleicht nicht bei den ersten Rennen, denn da wird es ein paar Fahrer geben, die an der Spitze verschwinden, doch im Laufe der Saison werden sich die Dinge angleichen und dann werden viele an der Spitze mitfahren.

Wie lässt sich die Kalex-KTM Moto3 beschreiben?
Alberto Moncayo: Es ist ein stabiles Motorrad, gut gebaut und ästhetisch schön anzusehen. Das Chassis wird ständig weiterentwickelt. Insgesamt ist es eine recht neutrale Maschine, die wir studieren und mit der wir arbeiten müssen, um ihre Limits zu finden.

Wie fühlt es sich an, Teil des Aspar-Teams zu sein?
Alberto Moncayo: Teil des Aspar-Teams zu sein, wird 2012 der Schlüssel für mich. In nur wenigen Testtagen habe ich bereits gemerkt, was für ein professionelles Team das ist und jetzt liegt es an mir, zu beweisen, dass ich konstant konkurrenzfähig sein kann. Wenn man ein gutes Team hat, wird alles einfacher.