Jorge Martinez musste sich zwölf Jahre lang in Geduld üben, bis sein Projekt 'Cuna de Campeones' mit dem 125cc Weltmeistetitel durch Nico Terol, einem Lokalhelden aus Valencia, komplett war. Es war der vierte Titel in sechs Jahren für 'Aspar' und obwohl sich das Rad flott weiter dreht und man kurz vor den Vorbereitungen für 2012 steht, will der Spanier mit Team und Fahrer den Triumph auch ein wenig genießen.

Du hast immer gesagt, dass für Dich ein Traum wahr werden würde, wenn ein Fahrer aus Valencia mit den Aspar Team Weltmeister wird...
Jorge Martinez: "Das ist unglaublich. Dieser Triumph hat eine große Last von unseren Schultern genommen, denn wir haben endlich, nach zwölf langen Jahren unsere Projekt mit dem Ricardo Tormo Circuit 'Cuna de Campeones' abgeschlossen. Ich kann nur sagen, dass ich seit dem Sonntag ein sehr glücklicher Mensch bin. Dieser Titel ist der Höhepunkt nach so viel harter Arbeit zwischen dem Ricardo Tormo Circuit, Julian Miralles, dem Aspar Team und vielen Leuten die ihren Teil zu diesem Erfolg beigetragen haben."

Nico Terol kommt aus der Schmiede 'Cuna de Campeones' und ein Botschafter für die Region Valencia.. was wird der nächste Schritt sein?
Jorge Martinez: "Das schöne an diesem Team und diesem Projekt ist, dass wir niemals aufhören uns nach vorn zu orientieren. Unser nächstes Ziel ist es, das Moto2-Projekt zu verbessern und zu versuchen auch in dieser Klasse zu gewinnen. Außerdem wollen wir unser CRT Projekt etablieren. Die Motorradweltmeisterschaft durchläuft gerade viele Veränderungen und wir wollen sicher stellen, dass wir den Umschwung nicht verpassen und starke Teams stellen können."

Was ist der Schlüssel zum langjährigen Erfolg von Team Aspar?
Jorge Martinez: "Grundsätzlich viel harte Arbeit, gute Sponsoren und natürlich gute Fahrer. Es ist das Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren, das uns erlaubt in jeder Saison um den Weltmeistertitel zu kämpfen. Das Ziel meiner Teams ist in jedem einzelnen Grand Prix darum zu kämpfen Meister zu werden."

Jeder Fahrer prägt eine andere Geschichte, Foto: Milagro
Jeder Fahrer prägt eine andere Geschichte, Foto: Milagro

Ein Fahrer aus Deiner Heimatstadt hat es endlich geschafft den großen Pokal abzusahnen. Wie würdest Du Nico Terols Karriere beschreiben?
Jorge Martinez: "Er hat eine große Zukunft vor sich. Er ist ein wahrer Kämpfer und er arbeitet hart und ist fast fehlerfrei. Man muss ihn für seine Hartnäckigkeit und die Entwicklung, die er in den letzten Jahren eingeschlagen hat, bewundern. Er ist nie zufrieden, er will sich immer verbessern und ich bin sicher das wird auch in Zukunft so sein. Er hat großes Potential, eine starke Mannschaft und eine fantastische Maschine - das alles sind Zutaten, die zum Sieg führen. Wenn er seinen Weg so weiter geht, kann er bald ein Herausforderer in der Moto2 sein."

Bei welchen Rennen mussten Deine Fingernägel in dieser Saison am meisten leiden?
Jorge Martinez: "Es gab einige schwierige Rennen, zwei fallen besonders auf. Einmal Brünn, als Nico den technischen Defekt hatte und Assen, als er sich verletzte. Diese zwei Rennen waren entscheidend, denn es waren die Rennen die unsere Gegner für sich nutzen konnten. Ohne diese Rückschläge hätte Nico sicher schon eher als Weltmeister festgestanden. In Malaysia, Australien und England hatten wir aufgrund der Bedingungen ebenfalls zu kämpfen."

Vier Titel in sechs Jahren...
Jorge Martinez: "Erstaunlich! Als Kind hätte ich mir nicht träumen lassen einmal Weltmeister zu werden und das obwohl ich immer sehr selbstbewusst war. Ich habe immer daran geglaubt, dass ich einmal mein eigenes Team haben könnte und damit erfolgreich sein. Es ist schon unglaublich und ein wahr gewordener Traum, denn so kann ich weiter Teil dieser Welt sein, die ich so liebe und auch immer noch gewinnen.

Dein Rat an Terol, von einem Weltmeister zum anderen?
Jorge Martinez: "Die Füße am Boden halten und so bleiben, wie er ist. Eine von Nicos Stärken ist seine Bescheidenheit. Ich würde ihm sagen, dass er sich als Persönlichkeit nicht verändern soll und weiter so hart arbeiten, wie bisher, denn er hat eine große Zukunft vor sich."

Gibt es Parallelen zwischen 'Aspar' und Terol, zwei Meistern aus Valencia?
Jorge Martinez: "Vielleicht. Wir sind beide stur, wenn es um die Arbeit und Verschriebenheit für unseren Job geht, aber zwei Fahrer sind niemals gleich. Es ist schwer Vergleiche anzustellen, denn jeder Fahrer hat eine andere Geschichte."