Sandro Cortese stürzte im Gran Premio de la Comunitat Valenciana und ging damit zum ersten Mal in diesem Jahr ohne Punkte nach Hause. Mit zwei Siegen und insgesamt sechs Podiumsplatzierungen kann der 21-Jährige trotz der heutigen Enttäuschung auf die bislang erfolgreichste Saison seiner Karriere zurückblicken.

Nach einem mäßigen Start bog Cortese als Zwölfter in die erste Kurve. Schon zwei Runden später war er bis auf Position drei nach vorn gerauscht und hatte nur noch Faubel und Folger vor sich. Sein Gegner im Kampf um Gesamtplatz drei, Maverick Viñales, fiel auf Position fünf zurück. Sandro legte sich Landsmann Folger zurecht und ging in Runde vier an ihm vorbei. Doch der Ajo Pilot ließ nicht locker und startete einen Gegenangriff, den Cortese aber kompromisslos abwehren konnte. Zwischenzeitlich schloss Vinales von hinten auf und mischte sich in die Zweiergruppe ein. Schnell entwickelte sich ein Positionskampf zwischen Cortese und dem Spanier, währenddessen Folger den Anschluss verlor. In der zwölften Runde lag Faubel auf eins, Vinales auf zwei und Cortese auf drei als plötzlich sein Vorderrad wegklappte und der Racing Team Germany Pilot von der Piste rutschte. Damit war das finale Rennen der Saison 2011 für Cortese vorzeitig beendet.

Nichtsdestotrotz kann Cortese mit erhobenem Haupt die Heimreise antreten. In insgesamt 17 Rennen schaffte er es sechs Mal aufs Podium, siegte zweimal, belegte dreimal Platz zwei und wurde einmal Dritter. Er nahm aus 16 Rennen Punkte mit und beschließt die WM mit ganzen 225 Zählern auf dem Meisterschaftskonto.

"Ich habe mich schon extrem geärgert. Den einzigen Nuller im letzten Rennen zu schreiben und dann Platz drei zu verlieren, das ist natürlich ärgerlich. Trotzdem großes Dankeschön ans Team, an die Teamleitung und an meine Mechaniker, die großartige Arbeit dieses Jahr geleistet haben. Natürlich war es eine super Saison mit zwei Siegen und vielen guten Rennen. Ich habe es versucht, aber Vinales war extrem stark und ich weiß nicht, ob ich ihn heute hätte besiegen können", fasste Cortese zusammen.

Sein Cheftechniker Jürgen Lingg erklärte: "Leider hat es nicht mit Platz drei geklappt. Aber so ist halt der Rennsport. Sandro ist ein starkes Rennen gefahren. Zu dem Zeitpunkt war er der einzige Fahrer, der Vinales folgen konnte. Wir haben vielleicht einen zu weichen Vorderreifen gewählt, weil wir eigentlich nicht damit gerechnet haben, dass es so schnell abtrocknet. Allein schon aus dem Grund wäre es schwer geworden, Vinales heute zu schlagen. Aber es war für mich die erste Saison überhaupt ohne technischen Ausfall. Das allein spricht schon für die gute Teamarbeit. Und auch für Sandro war es mit Abstand die beste Saison, die er je gefahren ist. Daher können wir sehr zufrieden sein."

Teamchef Dirk Heidfolf ergänzte: "Natürlich ist es schade, dass wir nicht Gesamt-Dritter geworden sind. Aber rein von der Performance her, dürfen wir nicht zu sehr enttäuscht sein. Man hat gesehen, dass Sandro wieder um den Sieg mitkämpfen konnte. Trübsal blasen ist jetzt nicht angesagt. Wir hatten die erfolgreichste Saison in unserem jungen Team. Wir können stolz nach vorn blicken und auch nach hinten, denn es war eine geile Saison. Es hat viel Spaß gemacht, wir sind durch alle Höhen und alle Tiefen gegangen. Daher, ein ganz großes Lob und Dankeschön an Sandro und an die gesamte Mechaniker-Crew, dass alles so perfekt geklappt hat und alles so reibungslos gelaufen ist."