Pünktlich zu Beginn des Qualifyings fielen die ersten Regentropfen auf den Ricardo Tormo Circuit. Die anfänglichen 1:56er-Rundenzeiten blieben daher deutlich unter denen vom morgendlichen trockenen Freien Training. Zur Hälfte des Trainings schien es teilweise abzutrocknen, obwohl immer wieder neue Tropfen zu sehen waren. Beim Reifenwechsel in der Box entschied man sich daher für die sichere Seite und blieb bei Regenreifen. Wieder auf der Strecke hatte Sandro Cortese zwischenzeitlich bis zu vier Sekunden nach vorn verloren. Runde für Runde gingen die Rundenzeiten nach oben und wenige Minuten vor Schluss konnte sich der 21-Jährige auf Platz zwei hinter Hector Faubel setzen. Doch Danny Webb und Louis Rossi, die mit Slicks über zwei Sekunden schneller waren, gingen kurzerhand wieder in Führung und auch Johann Zarco, Alexis Masbou und David Salom drängten sich noch in letzter Sekunde vor Faubel und Cortese.

Hauptrivale um den dritten WM-Platz, Maverick Vinales, ließ sich in der letzten Runde im Windschatten von Cortese mitziehen und landete am Ende eine Position hinter dem Deutschen. Nun gilt es morgen, vor dem Spanier ins Ziel zu kommen, um die Top-Drei in der Weltmeisterschaft fix zu machen.

"Es war ein schwieriges Training. Man hat nicht gewusst, was man macht - geht man auf Slicks oder nicht. Die meisten sind bei Regenreifen geblieben. Ich denke von Platz sieben kann man immer noch ein gutes Rennen machen. Vinales und Terol sind hinter mir, also ist es nicht ganz so schlimm. Ich konzentrier mich jetzt ganz auf das Rennen und versuch natürlich den dritten WM-Platz zu verteidigen", fasste Cortese zusammen.

Cheftechniker Jürgen Lingg sagte: "Das waren heute schwierige Bedingungen. Deshalb bin ich nicht zu sehr enttäuscht. Morgen ist das Rennen und dann schauen wir weiter. Ich denke, wenn es morgen richtig trocken oder richtig nass ist, dann sieht es gut aus für Sandro. Die vorderen Fahrer, die mit Slicks unterwegs waren, hatten nichts zu verlieren. Bei uns war das einfach ein zu großes Risiko. Für morgen stellt der siebente Startplatz definitiv kein Problem dar."

Teamchef Dirk Heidfolf fügte hinzu: "Das Training war natürlich durch das Wetter etwas durchwachsen. Es hat mal mehr und mal weniger geregnet. Aber Sandro hat wirklich einen guten Job gemacht. Das Motorrad ging auch wieder super. Ausschlaggebend dafür, dass wir "nur" auf Platz sieben gelandet sind, war, dass die vorderen Piloten mit den Reifen gepokert haben und auf Slicks schneller waren. Wenn man sieht, dass ab dem dritten Platz über zwei Sekunden Rückstand sind, dann ist Sandro im Soll. Ich denke, für morgen ist da gar nichts verloren. Wichtig ist, dass er morgen vor Viñales ins Ziel kommt."