Nach vielen Schwierigkeiten am Vormittag gelang Jonas Folger im zweiten freien Training eine beachtliche Verbesserung seiner Rundenzeiten. Trotzdem beendete er den Freitag ohne Rangverbesserung gegenüber dem Vormittag als Achtschnellster in der kombinierten Zeitenliste.

Der Grand Prix-Tross wurde am ersten Trainingstag beim Australian Motorcycle Grand Prix von herrlichem Frühsommerwetter empfangen. Bis auf einem sehr welligen Fahrbahnbelag auf dem 4.488 Meter langen Phillip Island Circuit waren die Bedingungen also nahezu perfekt. Folger und sein Team Ajo MotorSport nutzten die guten Verhältnisse von der ersten Trainingsminute an. In beiden Sessions hielt der 18-jährige Draufgänger konstant im Spitzenfeld der hartumkämpften 125ccm Klasse mit, obwohl er und seine erfahrene Crew am Vormittag noch mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Bis zum Beginn von FT2 am Nachmittag, und auch im Verlauf dieser Session, gelang es das Motorrad zusehends auf einen besseren Stand zu bringen. In der Schlussphase folgte der Aprilia-Pilot für einige Runden dem Gewinner des Japan-Grand Prix Johann Zarco. Dabei studierte der Oberbayer die sauberen Linien des schnellen Franzosen sehr genau. Schließlich gelang es ihm seine Rundenzeit vom Vormittag um mehr als eine halbe Sekunde zu verbessern. Mit seiner persönlichen Bestmarke von 1:39.407 belegte er Rang sechs in FT2, für die kombinierte Zeitenliste vom Freitag reichte es dennoch nur zum achten Platz. Folger ist aber nicht nur wegen den Erkenntnissen die Linienwahl betreffend für das restliche Wochenende zuversichtlich, sondern auch deswegen, weil es an der Motorradabstimmung noch Potenzial für Verbesserungen gibt.

"Im ersten Training am Vormittag hatten wir noch viele Probleme, aber nach FP2 können wir mit unserer Leistung am ersten Tag zufrieden sein. Wegen der vielen Bodenwellen ist der Zustand der Strecke nicht optimal und in einigen Kurven muss man deswegen auch einen ganz sauberen Strich fahren. Ganz besonders kirtisch ist es in der letzten Kurve im Ausgang auf die Start-\Zielgerade, wo Stefan Bradl gestürzt ist. Abgesehen davon konnten wir bis zum Nachmittag das Motorrad erheblich verbessern und wir wissen auch, dass wir uns weiter steigern können. Was die Abstimmung betrifft, dahingehend haben wir bestimmt schon den richtigen Weg eingeschlagen. In der Schlussphase bin ich für einige Runden lang hinter Johann gefahren, wo ich mir einiges abschauen konnte. Ich habe dabei seine Linie genau studiert und gesehen, dass ein paar Kurven anders anzufahren sind. Diese Linienwahl werde ich mir am Samstag noch mehr einprägen. In der letzten Runde hatte ich jedenfalls das Gefühl, dass ich schneller hätte fahren können. Ich bin aber hinter ihm geblieben, weil ich dachte, dass er zum Schluss noch einmal attackieren würde. Das war aber nicht der Fall und deshalb war auch meine Runde kaputt. Nichtsdestotrotz können wir für das weitere Wochenende zuversichtlich sein, da wir wissen, dass wir noch schneller fahren können. Im Qualifying am Samstag wollen wir uns daher zumindest für die zweite Startreihe qualifizieren", resümierte Folger.