Am zweiten Trainingstag waren die Temperaturen um ein vielfaches angenehmer, als es Freitag in der noch neuen Motorsportarena Motorland Aragon der Fall war. Für Jonas Folger und sein Ajo Motorsport Team begann der Samstag mit der sechstschnellsten Rundenzeit im dritten freien Training recht verheißungsvoll.

Der Draufgänger aus dem oberbayrischen Schwindegg, der auch an diesem Wochenende mit der RSW-Version der Aprilia-Rennmaschinen seines Teams fahren muss, ging aufgrund der starken Leistung am Vormittag mit einer Extraportion an Motivation in das Qualifikationstraining für die Startaufstellung. Leider fanden Folger und seine Crew im Verlauf dieser 40-minütigen Session nicht das richtige Timing, das so dringend notwendig gewesen wäre, um in einem guten Windschatten die Leistungsunterschiede zwischen der Aprilia RSW und den RSA-Modellen der Konkurrenz zu reduzieren. Zudem traten auch im ersten Sektor der selektiven 5.078 Meter langen Rennstrecke technische Schwierigkeiten auf. Mit vollstem Einsatz quetschte Folger in der Schlussphase eine 2:00.447 aus seiner Rennmaschine. Mit dieser starken Marke war der momentane WM-Fünfte bis wenige Augenblicke vor Ablauf der Trainingszeit für die dritte Reihe qualifiziert, ehe er noch auf Platz zehn zurückfiel. Dem Rennen am Sonntag blickt er gelassen entgegen und hofft mit einem guten Start in der zweiten Gruppe hinter der Spitze mitkämpfen zu können.

"Aus Sicht der Temperaturen war es heute um ein vielfaches angenehmer, als am gestrigen ersten Trainingstag. Trotzdem ist das Qualifying wegen mehrerer Gründe schwierig verlaufen für uns. In erster Linie war unser Timing nicht optimal, weil ich keinen guten Windschatten finden konnte. Einmal bin ich Zarco gefolgt, der hat aber nach einem Fehler in der Zielkurve abgedreht. In der Schlussphase habe ich versucht, mich an Sandro anzuhängen, was bis zu einem gewissen Grad auch geholfen hat. Außerdem ist unsere Aprilia nicht optimal gelaufen. Im ersten Sektor, wo es bergauf geht, habe ich wegen mehrerer Motoraussetzer Zeit verloren, und zudem fehlte es auch an Grip hinten. Bis zum Rennen müssen wir jedenfalls ersteres in den Griff kriegen und zudem noch mehr Grip finden, selbst für den Sonntag kühleres Wetter vorhergesagt wird. Obwohl ich das Motorrad wieder bis auf das Letzte ausgequetscht habe, bin ich mit der Rundenzeit nicht ganz zufrieden. Mir ist gegenüber den freien Trainings keine Steigerung gelungen. Nichtsdestotrotz ist der zehnte Startplatz nicht so schlecht wie es ausschaut. Abgesehen von der ersten Startreihe liegen die Zeitabstände sehr eng beisammen. Ich denke, es wird sich eine große zweite Gruppe bilden, in der es möglich sein sollte mitfahren zu können. Die Voraussetzung dafür muss ich mit einem guten Start schaffen", fasste Folger zusammen.