Hochsommerliche Temperaturen auf der spanischen Rennstrecke im Motorland Aragon machten den ersten Trainingstag zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Jonas Folger zeigte sich jedoch unbeeindruckt davon, nachdem er sich in den vergangenen Wochen vollständig erholen konnte. Der Aprilia-Pilot, der auch an diesem Wochenende nochmals mit der RSW-Version der Rennmaschinen seines Teams fahren muss, startete bei noch schlechten Streckenverhältnissen am Vormittag mit der 13.-schnellsten Rundenzeit in den Gran Premio de Aragon. Obwohl es bis zum Nachmittag beinahe unerträglich heiß wurde, besserte sich der Grip-Level im Verlauf der 5.078 Meter langen Rennstrecke unweit der regionalen Hauptstadt der Provinz Teruel.

Dementsprechend konnte auch Folger seine Rundenzeiten mit jedem Run verbessern, ehe er mit einer 2:01.636 die zwölftschnellste Marke erzielte. Dabei war er um mehr als 1,4 Sekunden schneller als in FT1. Für den ehrgeizigen Athlet aus Oberbayern endete der Freitag in Alcaniz dennoch mit einer gemischten Bilanz, da er einerseits mit seiner persönlichen Bestzeit zufrieden war, jedoch auf der anderen Seite wenig Freude über die Platzierung aufkam. Der überwiegend positive Aspekt ist aber, dass es ihm zusammen mit seiner Crew bereits gelungen ist, bis auf wenige Kleinigkeiten eine gute Basisabstimmung für das weitere Wochenende zu erarbeiten und, dass er auf der langen Gegengeraden in der Lage ist, im Windschatten seiner mit Aprilia RSA ausgestatteten Konkurrenten mitfahren kann.

"Abgesehen von meiner Platzierung war es ein guter erster Trainingstag. In der zweiten Session lief es um einiges besser als am Vormittag. Nicht nur weil sich die Streckenverhältnisse gebessert haben, sondern es ist auch uns eine Steigerung gelungen. Wir konnten mit der Fahrwerksabstimmung bedeutende Schritte erzielen. Wir wissen, dass wir noch ein, zwei Dinge verbessern müssen, was den mechanischen Grip betrifft. Ich bin davon überzeugt, dass uns dies auch gelingen wird. Mit meiner Rundenzeit bin ich im Großen und Ganzen zufrieden, weil ich während der ganzen Session nie einen schnellen Vordermann hatte. Meine schnellen Zeiten bin ich zumeist alleine gefahren. Das stimmt mich zuversichtlich und außerdem liegen die Zeitabstände bis zum viertschnellsten ganz eng beisammen. Hinzu kommt auch, dass ich auf der langen Gegengeraden mit der RSA-Konkurrenz mithalten kann – ich kann mich im Windschatten halten. Das ist gleichzeitig auch unsere Taktik für das Qualifying. Das Timing muss exakt passen, dann sollte es möglich sein, dass wir uns um drei, vier Positionen gegenüber dem Freitagsergebnis steigern können", fasste Folger zusammen.