Jonas Folger kämpft in diesem Jahr mit einer Reihe heimtückischer Krankheiten. Der 17-jährige Aprilia-Pilot vom Team Red Bull Ajo MotorSport reiste nach einem Startverbot der Rennärzte frühzeitig aus Tschechien ab.

Nachdem sich der bedauernswerte Athlet aus dem oberbayrischen Schwindegg vor knapp zwei Monaten von einer langwierigen und kräftezehrenden bakteriellen Infektion erholt hatte, erkrankte Folger nach seiner Rückkehr vom Sachsenring-GP an einem sogenannten Speicheldrüsenstau und war für einige Tage bettlägerisch. All das zusammen, sowie aber auch die heftigen Stürze in Assen Ende Juni, dürften wohl der Ausschlag für einen urplötzlichen Kreislaufkollaps am Donnerstagnachmittag in Brünn gewesen sein.

Zuvor hatte der ehrgeizige Pilot die 5.403 Meter lange Rennstrecke bei einem Fußmarsch besichtigt. Mit dem ersten Anzeichen des Schwächeanfalles suchte er umgehend das Ärzteteam in der Clinica Mobile auf, wo er sofort eine Infusion bekam. Da sich bezüglich des Gesundheitszustandes mit Schwindelanfällen, Übelkeit, extrem niedrigen Blutdruck und Untertemperierung während der Nachtstunden und bis zum Freitagmorgen keine Besserung einstellte, war ein nochmaliger Besuch der Clinica Mobile unvermeidlich, bevor das erste freie Training begann. Der leitende Arzt der Clinica Mobile, Dr. Costa, reagierte aufgrund offensichtlicher Konzentrationsschwächen mit einem Startverbot.

"Die Enttäuschung ist riesengroß. Noch dazu, wo ich am Samstag meinen 18. Geburtstag habe. Diesen wollte ich mir eigentlich mit guten Ergebnissen selber verschönern. Die Entscheidung der Ärzte ist zu respektieren und es ist wahrscheinlich auch das Beste für mich. Ich fühle mich seit einigen Tagen miserabel", erklärte der Ajo-Fahrer.

Hoffen auf gute Ärzte

"Der Kreislaufkollaps nach meinen Besichtigungsrunden am Donnerstag kam aber völlig überraschend. Als ich in meine Box zurückgekommen war, wurde mir übel und schwarz vor den Augen. Sofort reagierte meine Crew und hat mich in die Clinica Mobile gebracht, wo ich eine Infusion bekam. Bis zum Abend und auch die Nacht über verbesserte sich mein Zustand kaum. Mir war übel und ich hatte ständig Schwindelanfälle. Das dauert mittlerweile schon ein paar Tage an. Nach dem Sachsenring-GP war ich wieder krank."

"Jedenfalls werde ich jetzt die besten zur Verfügung stehenden Ärzte aufsuchen und mich gründlich durchchecken lassen. Ich will endlich wieder in Topverfassung Rennen fahren - und das möglichst bald."

Der momentane 125ccm WM-Vierte trat daraufhin die Heimreise an, wo er Spezialisten für derartige Krankheitssymptome für eingehende Untersuchungen und Bluttests aufsuchen wird.