Jonas Folger stand ein hartes Rennen im Gran Premio d´Italia bevor, nachdem er wegen einem verpatzten Qualifikationstraining mit Startplatz 21 vorlieb nehmen musste. Aber schon im Warm-Up am Morgen bei besten Bedingungen zeigte er mit der sechstschnellsten Rundenzeit, dass er mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch zu allem bereit ist.

Obwohl die 125ccm Piloten während des Rennens mit wesentlich wärmeren Temperaturen bei herrlichem Sonnenschein vollkommen andere Verhältnisse vorfanden als an den vorangegangenen Trainingstagen, befand sich Folgers Aprilia RSA in perfekten Zustand, was die Abstimmung betrifft. Dem Pilot vom Team Red Bull Ajo MotorSport gelang ein guter Start und schon nach nur wenigen Runden war er bis in die WM-Punkteränge gestürmt, ehe Folger noch vor Halbzeit des Rennens eine Dreiergruppe, bestehend aus dem Spanier Sergio Gadea, seinem Landsmann Sandro Cortese und ihm selbst, auf Platz sieben liegend anführte.

Ein Versuch den beiden Kontrahenten davonzufahren scheiterte jedoch, weshalb er sich wieder hinter ihnen einreihte und auch locker folgen konnte. Der Youngster aus dem oberbayrischen Schwindegg plante dabei eine Attacke für die letzte Runde, aber offenbar waren seine Reifen dafür nicht mehr gut genug. Drei Runden vor dem Fallen der Zielflagge rutschte er ohne Vorwarnung über das Vorderrad aus. Folger blieb dabei zum Glück vollkommen unversehrt, jedoch seine Aprilia RSA war leider nicht mehr fahrtauglich, um das Rennen fortzusetzen. Wegen dem ersten Nullergebnis in dieser Saison rutscht Folger in der Gesamtwertung auf Platz vier zurück, kommt aber trotzdem als bester Deutscher zum Heimrennen auf dem Sachsenring in knapp zwei Wochen.

"Es war kein schlechtes Rennen, bis zu meinem Sturz", ärgerte sich Folger. "Mein Start war gut und ich habe schon in der ersten Kurve viele Positionen gutmachen können. Im Gegensatz zu einigen Anderen bin ich  außen geblieben, während es sich innen gestaut hat. Ich bin dann auch gleich gut in meinen Rhythmus gekommen und ab Runde zwei ging die Post ab. Bis zu dem Zeitpunkt, wo Sandro und Sergio meine Vorderleute waren, bin ich flott durch das Feld gepflügt. Danach habe ich alles gegeben um zu den Beiden aufzuschließen. Dabei habe ich aber meine Reifen zu sehr beansprucht. Jedenfalls ist es mir schnell gelungen die Beiden auch zu überholen. Wegfahren war aber nicht möglich, daher habe ich mich wieder hinter ihnen eingereiht."

"Ich konnte dann locker mitfahren und habe mir auch schon eine Taktik für die letzte Runde üerlegt. Leider ist es nicht mehr dazu gekommen, weil ich in einer Bergab-Passage ausgerutscht bin. Das Missgeschick begann mit einem leichten Slide hinten. Danach ist mir aber ohne Vorwarnung das Vorderrad weggerutscht. Über meinen ersten Rennsturz in dieser Saison ärgere ich mich gewaltig, weil ich damit viele wichtige Punkte im Kiesbett liegenlassen habe. Ein kleiner Trost ist aber, dass ich trotzdem als bestplatzierter Deutscher zu unserem Heim-Grand-Prix auf dem Sachsenring kommen werde. Die Pause bis dahin verbringe ich wieder bei meinem Teamchef Aki Ajo in Finnland. Ich freue mich auf ein paar erholsame Tage dort."