Für Jonas Folger endete der erste Trainingstag im Grand Prix von Großbritannien mit gemischten Gefühlen. Im ersten freien Training am Vormittag fuhr der 17-jährige Pilot vom Team Red Bull Ajo Motorsport die zwölftschnellste Rundenzeit. Bei wesentlich schlechteren Bedingungen über die Dauer von FP2 am Nachmittag mischte der momentane WM-Dritte aber mit der drittschnellsten Zeit an der Spitze mit.

Jonas Folger aus dem oberbayrischen Schwindegg erlebte einen anstrengenden Auftakt in das Grand Prix-Wochenende auf dem Silverstone Circuit. Wegen dem bakteriellen Infekt, an dem der bedauernswerte Youngster mittlerweile schon seit über einem Monat leidet, muss er nach wie vor starke Medikamente einnehmen, die an seiner Substanz zerren. Angesichts seiner gesundheitlichen Probleme war auch die Erholungsphase nach dem letzten Rennen am vergangenen Sonntag in Barcelona eindeutig zu kurz. Zudem bereiteten ihm auch die anspruchsvolle 5.902 Meter lange Rennstrecke und die wechselhaften Bedingungen erhebliche Anpassungsschwierigkeiten. Trotzdem lieferte der Aprilia-Pilot in beiden Trainings erstaunliche Leistungen ab. Mit der zwölftschnellsten Rundenzeit vom Vormittag beendete er den Freitag auf Rang zwölf in der kombinierten Zeitenliste beider Trainings. In der zweiten Session des Tages bei äußerst schwierigen Verhältnissen erzielte er sogar die drittschnellste Marke.

Trainingsschnellster in beiden Trainings war der Franzose Johann Zarco. Der WM-Führende Nicolas Terol folgt als Zweitschnellster in der kombinierten Zeitenliste, vor seinem Landsmann Sergio Gadea. Das Qualifikationstraining beginnt am Samstag um 14:00 Uhr.

"Insgesamt betrachtet war es ein schwieriger erster Trainingstag für uns", sagte Folger klar. "Der Vormittag, wo es noch trocken war, diente mehr oder weniger zum Einfahren. Ich habe lange gebraucht bis ich meinen Rhythmus gefunden habe. Zudem bin ich die meiste Zeit alleine gefahren, weshalb es in einigen Abschnitten nicht einfach war die richtige Linie zu finden. Mir fehlte aber auch der Schwung selbst, nachdem ich immer noch nicht fit bin."

"Am Nachmittag hat uns dann der Regen eigentlich den Tag komplett ruiniert. An manchen Stellen war es einfach unglaublich rutschig. Wir sind auch mit der Abstimmung für hinten um eine Spur zu hart gewesen. Dadurch hatte ich nur sehr wenig Grip. Es war überhaupt sehr schwierig sich auf die Bedingungen einzustellen, weil diese so unterschiedlich waren. Im ersten Sektor bis hin zur Hälfte der Strecke war es richtig nass, während es in den anderen Abschnitten bis zur letzten Kurve hin trockener wurde. Es war extrem schwierig die Fahrweise auf den abwechselnden Verhältnissen anzupassen. Zudem variierte deswegen auch die Motortemperatur. So gesehen ist die drittschnellste Rundenzeit in FP2 schon etwas überraschend", schloss Folger ab.