Marcel Schrötter muss für das dritte Saisonrennen mit Startplatz 27 vorlieb nehmen. Der 18-jährige Mahindra-Pilot kämpfte an den Trainingstagen beim Grande Prémio de Portugal mit der Abstimmung von neuen Entwicklungsteilen, die erstmals an diesem Wochenende zum Einsatz kommen. In der Schlussphase des Qualifying am Samstagnachmittag hinderte ihn zudem auch ein technischer Defekt daran, seine Rundenzeit zu verbessern.

 

Beim WM-Neueinsteiger Mahindra Racing hatte man in der langen Pause nach dem Jerez-Grand-Prix zu Beginn dieses Monats eifrig an der Weiterentwicklung der 125ccm Rennmaschine gearbeitet. Am Rennwochenende in Estoril wurden Modifikationen am Vergaser und eine neue Hinterraddämpfungseinheit eingesetzt. Letzteres verwendete Schrötter schon am Freitag. Der Pflugdorfer musste daraufhin aber seine Sitzposition ändern, was in weitere Folge zu erheblichen Anpassungsschwierigkeiten führte, in dem er kein Gefühl für seine Mahindra 125 finden konnte. Ein ganzer Testtag nach dem Rennen hier in Estoril soll in der Weiterentwicklung und Abstimmung der neuen Teile Abhilfe schaffen.

Erschwerend kamen aber für Schrötter aber auch wechselhafte Witterungsbedingungen hinzu. Nach dem das abschließende freie Training am Samstagvormittag auf feuchter Strecke gefahren wurde, trocknete es bis zu Beginn des Qualifying am Nachmittag vollständig ab. Schrötter und seine Technik-Crew mussten wieder auf Trockenabstimmung umrüsten. Für den Renntag ist die Wahrscheinlichkeit eines Regenrennens sehr hoch, wobei der 125ccm Europameister 2009 das. Abstimmungsmanko im Regen wettmachen könnte. Dies zeigte Schrötter schon im letzten Rennen in Jerez, wo er mit einer starken Leistung bei extrem schwierigen Verhältnisse als 13. die ersten WM-Punkte für sein Team holte.

"Das Wochenende begann gar nicht so schlecht. Am Freitagnachmittag habe ich erstmals den neuen Stoßdämpfer ausprobiert. Dieser vermittelt viel mehr Stabilität, so wie ich das auch von der letztjährigen Honda her gewöhnt war. Wir mussten lediglich meine Sitzposition etwas ändern. Daraufhin fühlte sich das Ganze aber etwas anders an. Am Samstag ging dann mehr oder weniger gar nichts mehr weiter. Ich denke, ich bin noch nie so aggressiv gefahren. Trotzdem wollte einfach keine Steigerung gelingen. Ich bin alles andere als glücklich, nachdem ich am Freitag noch schneller war. Ich weiß nicht woran es liegt, aber mein Gefühl für das Motorrad ist nicht mehr wie es ansonsten war. Es ist ein ständiger Kampf mit dem Bike, anstatt damit zu arbeiten", äußerte er unzufrieden.

Schrötter ergänzte: "Natürlich ist es nicht einfach schneller zu fahren, aber man sollte zumindest Spaß daran haben, wenn man es probiert. Mein Chassis und ich sind noch keine Einheit. Es ist mir aber auch bewusst, dass wir uns erst in der Mitte eines Prozesses mit dem Austesten von neuen Teilen befinden. Daher hoffe ich eine Besserung für morgen, nachdem wir heute Abend noch Änderungen am Setting vornehmen werden. Im Qualfiying fuhr ich die meiste Zeit alleine. Erst in der Schlussphase wollte ich in einer Gruppe versuchen meine Rundenzeit zu verbessern. Dann ist aber ein kleines Problem am Motor aufgetreten und mich musste in die Box fahren, anstatt eine Schlussattacke starten zu können. Zum Glück habe dabei gut reagiert und bin nicht zu Sturz gekommen."