Willkommen als erstes indisches Unternehmen in der MotoGP. Jetzt seid ihr auf einer der großen Bühnen der Welt. Was war der Grund für den Einstieg?
Muffadal Choonia: "Es waren zwei Gründe. Der erste ist, wir denken, dass die MotoGP eine tolle Plattform für uns ist, um unsere Marke global zu präsentieren, weil sie in so vielen Ländern fährt - 14 Länder und 18 Strecken. Für uns ist es also ein toller Ort, um dabei zu sein. Wir sind auf die eine oder andere Art praktisch in jedem dieser Länder vertreten. Wir haben über globales Branding durch unser FIFA-Sponsoring viel dazugelernt, als eines unserer Tochterunternehmen die WM 2010 gesponsert hat. Da haben wir die Kraft des globalen Branding erkannt. Dann sahen wir uns die MotoGP sehr ernsthaft an, denn sie ist einerseits ein globaler Event. Zweitens gibt es eine direkte Verbindung zu unserem Business. Wir sind Indiens jüngster Zweiradhersteller und MotoGP wird uns dabei helfen, Erfahrung schneller zu sammeln als andere - das liegt daran, dass die MotoGP so ein hochtechnologischer Event ist. Wir hoffen, einige der Erkenntnisse finden ihren Weg in unsere Produktion. Das würde uns helfen, schneller zu lernen."

Ich habt zugestimmt obwohl es das letzte Jahr für die 125er Klasse ist. Ihr steckt also eine Menge Geld in die Entwicklung dieser Motorräder und außerdem startet ihr ja neu. Denkst du nicht, dass es besser gewesen wäre, ein Jahr später einzusteigen?
Muffadal Choonia: "Nein. Unsere Firma hat bereits 2010 darüber nachgedacht, in die MotoGP einzusteigen. Außerdem wollten wir nicht nur einen kurzen Abstecher in die MotoGP machen, das ist ein Langzeitprojekt für uns. Wir wollen auf Dauer präsent sein. Es gibt keinen falschen Zeitpunkt, um einzusteigen, ein Einstieg kann immer richtig sein."

Das heißt Ihr denkt wirklich darüber nach Euer Engagement auszubauen und in Zukunft nicht nur Moto3 zu fahren?
Muffadal Choonia: "Unser Engagement hier bringt unserer Firma sehr viel, wir können zeigen, was wir leisten können und das nicht nur auf dem indischen Markt, sondern global. Hauptsächlich sind wir im Bereich unter 200ccm tätig, aber darin sind wir auch gut. Wie ich bereits sagte, sind wir nicht hier, um einfach nur mitzufahren und das Fahrerfeld aufzufüllen, wir wollen erfolgreich sein. Das ist ein klares Ziel von uns und liegt zudem im Bereich unserer Geschäfte. Die 125ccm passen am besten zu unserer Produktpalette und im kommenden Jahr wird es die Moto3, die der 250ccm ähnelt."

Marcel Schrötter geht 2011 für Mahindra an den Start, Foto: Milagro
Marcel Schrötter geht 2011 für Mahindra an den Start, Foto: Milagro

Könntet Ihr euch dennoch vorstellen später einmal in eine höhere Klasse aufzusteigen?
Muffadal Choonia: "Im Moment wollen wir uns auf die Klasse konzentrieren, in der wir derzeit sind. Das ist die 125ccm und wird ab kommenden Jahr die Moto3. Wenn sich der Markt in Indien ändern sollte, wenn das Interesse und die Nachfrage nach größeren Maschinen steigt, dann könnten wir unsere Strategie in Zukunft ändern. Wir werden das aber nur tun, wenn wir damit rechnen, dass es uns für das Geschäft etwas bringt."

Glauben Sie, dass es möglich ist diese Show nach Indien zu bringen?
Muffadal Choonia: "Wir hoffen, dass es umgesetzt werden wird. Wir hoffen wirklich sehr, dass die MotoGP in Zukunft auch in Indien fahren wird. Eine Formel-1-Strecke wird ja schon gebaut und vielleicht kann dort auch die MotoGP fahren. Im Oktober haben wir das erste Formel-1-Rennen und wir hoffen, dass die Strecke auch für die MotoGP angepasst werden kann. Wenn es soweit ist, dann werden wir sehr stolz darauf sein, Gastgeber der MotoGP zu sein.

Es passieren so viele Dinge derzeit, wie in Japan. Wir wissen ja noch nicht wie es dort weiter geht, vielleicht könnte Indien einspringen…
Muffadal Choonia: "Das wissen wir nicht, aber wenn die MotoGP je zu uns kommt, dann werden wir sehr stolz darauf sein."