Wenn am 20. März das erste Mal in dieser Saison die Motoren der Motorradweltmeisterschaft in Katar aufheulen, dann werden auch wieder etliche Deutsche am Start sein. Einer von ihnen ist Marcel Schrötter aus dem bayerischen Pflugdorf. Er wird in der 125-Klasse für das neu gegründete Mahindra-Racing-Team an den Start gehen. Es ist Teil der gleichnamigen indischen Firma.

Weltmeisterschaft mit Kultfaktor

Mahindra wird der erste Motorradhersteller aus Indien sein, der an der MotoGP teilnehmen wird. Das macht auch den stellvertretenden Vorsitzenden Anand Mahindra überaus glücklich. "Wir sind sehr stolz, Indien in der weltgrößten Zweiradserie zu vertreten", schildete Mahindra. "Es ist die ideale Bühne für uns, um unsere Stärken im Ingenieurs- und IT-Bereich zu zeigen. Die MotoGP ist eine immens beliebte Weltmeisterschaft mit Kultfaktor."

Auch Marcel Schrötter kann seinen ersten Einsatz auf seinem neuen Arbeitsgerät kaum erwarten. "Ich freue mich auf Katar. Es wird großartig wieder Rennen zu fahren." Der 18-jährige wird in der Wüste sein zweites Jahr in der 125cc beginnen. "Ich lerne immer noch in der 125cc. Das Bike steckt immer noch in der Weiterentwicklung", erklärte der Deutsche die Situation. "Deshalb ist es schwer zu sagen, wie gut wir unser erstes Rennen absolvieren werden." Doch in einer Sache können sich seine Fans sicher sein: "Ich werde die ganze Zeit kämpfen", zeigte sich Schrötter angriffslustig.

Diesen Willen vorne anzugreifen hat auch Teamchef Mufaddal Choonia. "Fest steht: Wir sind nicht hier, um einfach mitzufahren wir wollen gewinnen", erklärte Choonia. "Das klingt übereifrig, aber so sind wir eben." Er sei sich zwar über das Ausmaß der Aufgabe im Klaren. "Wir sind fokusiert und wollen auf lange sicht mitkämpfen."

Danny Webb will 2011 angreifen, Foto: Mahindra
Danny Webb will 2011 angreifen, Foto: Mahindra

Der erste Vergleich mit der Konkurrenz

Der zweite Fahrer, der die GP125cc fährt, die in der italienischen Motoren-Entwicklungsabteilung von Mahindra produziert wird, ist der Brite Danny Webb. Der 19-Jährige, der bereits seine 5. Saison in der 125cc bestreitet, freute sich auf die neue Herausforderung. "Katar wird unser erstes gemeinsames Rennen und wir sind darauf konzentriert uns durch die Saison konstant zu verbessern." Dies gelang bei den Testfahrten allerdings nur mäßig, als das Team von wiederkehrendem Regen behindert wurde. Deshalb muss jetzt in Katar herausgefunden werden, wo Mahindra Racing im Vergleich zur Konkurrenz steht.

Trotz aller Freude hat Webb allerdings Respekt vor dem einzigen Nachtrennen der Saison. "Es ist ein wenig wie in einem Playstation-Spiel zu sein", schilderte der 19-jährige das kommende Rennen. "Du musst lernen die Schatten der Fahrer hinter dir zu ignorieren, da das Flutlicht den Eindruck erweckt, als würden sie die ganze Zeit mit dir kollidieren."