Der zweite offizielle Test in diesem Jahr verlief für die Protagonisten der 125ccm Weltmeisterschaft in jeder Hinsicht enttäuschend. Wechselhafte Witterungsbedingungen in der Gegend um den Circuito do Estoril in Portugal waren der Grund für wenig Betrieb auf der Rennstrecke.

Jonas Folger und sein Team Red Bull Ajo Motorsport waren nach dem erfolgreich verlaufen Test zuvor in Valencia mit großen Ambitionen nach Portugal weitergereist. Jedoch schon der erste von insgesamt drei Testtagen wurde vom wechselhaften Wetter stark beeinträchtigt. Erst am Dienstagnachmittag besserten sich die Verhältnisse etwas, sodass Jonas endlich seine Testagende in Angriff nehmen konnte.

Am Mittwoch, dem zweiten Tag, ging aber wegen immer wieder einsetzender heftiger Regenschauer gar nichts. Jonas war gezwungen den ganzen Tag in seiner Box zuzuwarten. Am Donnerstagnachmittag vor Beginn der letzten 125ccm Session ließ sich dann endlich auch die Sonne blicken und trocknete die Fahrbahn des 4.182 Meter langen Circuito beinahe vollständig ab. Jonas ließ keine Zeit verstreichen und fuhr als einer der Ersten auf die Rennstrecke. Für ca. 45 Minuten war das Wetter beständig, bevor erneut einsetzender Nieselregen die Pläne des 17-jährigen aus Schwindegg im Oberbayern und seiner Crew durchkreuzte.

Jonas konnte in dieser Session auf Anhieb seine Rundenzeit vom ersten Testtag verbessern. Schließlich war um mehr als 1,2 Sekunden schneller als am Dienstag. Diese Tatsache zeigt, dass er sich schon recht gut mit seiner neuen Aprilia RSA angefreundet hat. Der WM-Neuling und Lokalmatador Miguel Oliveira fuhr am Donnerstagnachmittag die schnellste Rundenzeit von allen drei Tagen. In der Zwischenzeit bis zum nächsten Test in Jerez in zwei Wochen wird Jonas das Red Bull Trainingscenter im österreichischen Thalgau aufsuchen, wo er sein Fitnessprogramm fortsetzen wird.

"Im Gegensatz zu Valencia konnten wir wegen dem miserablen Witterungsbedingungen hier fast gar nichts erarbeiten", meinte Folger zusammenfassend. "An drei Tagen nur 30 Runden zu fahren, das sagt wohl alles. Es gibt Grand Prix wo wir diese Distanz im Rennen zurücklegen. Hoffentlich lässt das Wetter beim letzten Test in Jerez in zwei Wochen wieder einen vernünftigen Test zu. Ansonsten sind wir gezwungen sehr vieles an den ersten Rennwochenenden auf die Reihe zu bringen. Einzig positiver Aspekt ist, der nach diesen drei Tagen erwähnenswert ist, dass die Stimmung im Team schon sehr gut ist. Wie schon mein erster Eindruck nach dem Valencia-Test war, es macht Spaß mit dieser Mannschaft zu arbeiten. Ich fühle mich schon sehr wohl."

"Es ist jammerschade, dass auch am Donnerstagnachmittag in unserer letzten Session wieder ein Nieselregen einsetzte und ein Weiterfahrer sinnlos machte", fuhr der Bayer fort. "Zuvor hatten wir nämlich 45 Minuten lang recht gute Bedingungen. Obwohl es windig und kalt war, die Strecke war aber zu diesem Zeitpunkt beinahe überall abgetrocknet. Ein paar Runden mehr auf Zeitenjagd zu gehen hätte schon gut getan. Es war auch so geplant, denn in der Box hatten wir schon einen neuen Reifen montiert. Aber nachdem es wieder zu regnen begonnen hatte, haben wir entschieden frühzeitig zusammen zu packen. Ansonsten war es aber nicht im Geringsten möglich irgendetwas zu probieren oder auszusortieren. Der Zustand der Fahrbahn hier ist im Trockenen abschnittsweise schon sehr unterschiedlich. Bei feuchten oder nassen Verhältnissen wirkt sich dies noch gravierender aus."