Gerüchte darüber, dass KTM daran interessiert sein könnte, 2012 in der Moto3 wieder in die Motorrad-Straßenweltmeisterschaft einzusteigen, gibt es bereits seit einiger Zeit, nun macht man beim österreichischen Hersteller aber Nägel mit Köpfen. "Der Stand der Dinge ist so, dass wir definitiv an einem Motor arbeiten und ein Motorrad aufbauen werden. Es gibt keine konkreten Pläne, ob wir selber ein Team ins Rennen schicken oder das Ganze Kundenteams anbieten. Aber dass wir an einem Moto3-Motor arbeiten, das ist ein Fakt", erklärte KTM-Offroad-Sportdirektor Pit Beirer gegenüber Motorsport-Magagzin.com.

Lediglich als Anbieter von Motor und Chassis aufzutreten, erachtete er nicht als ungewöhnlich. Aprilia sei aktuell in der 125cc-Weltmeisterschaft nichts Anderes. "Das ist mehr oder weniger der Hersteller, der das Material zur Verfügung stellt. Wenn du ein Team hast, das sehr gut ist und einen sehr guten Fahrer hat, stellt man das Material dann günstiger zur Verfügung, als wenn es irgendein Kundenteam ist. Aber es ist jetzt noch nicht ausgesprochen, ob es wieder einen Werkseinsatz geben wird oder wir mit Kundenteams arbeiten. Wir wollen aber wieder zurück auf die Straße und das über die Moto3-Klasse machen, das ist klar", betonte Beirer.

Motor-Basis ist vorhanden

Die Basis für den Motor hat KTM bereits im Haus. Beirer betonte, dass man im Offroad-Bereich einen 250er Viertakter habe, der momentan leistungsstärker sei als alles Andere, was auf dem Markt sei. "Von dem her können wir viel Wissen und gutes Material übernehmen. Aber das Projekt Moto3-Motor ist natürlich in den Kinderschuhen. Es gibt keinen fertigen Motor und wir sind auch nicht fleißig beim Testen auf der Strecke, sondern der Motor entsteht gerade in der Konstruktion", sagte er. Nicht in das Projekt involviert ist der ehemalige Rennchef Harald Bartol, sondern das Projekt entsteht in der Versuchsabteilung von KTM. "Das Motorrad wird in Mattighofen gebaut, das ist Fakt. Wir wollen eine reinrassige KTM daraus machen."

Besonders bedacht ist man bei KTM darauf, alles richtig vorzubereiten, das Projekt soll auch praktikabel sein. "Wir werden einen Motor bauen, den Motor dann in ein Chassis einbauen, das wir auch selber bauen werden und dann fahren wir erste Zeiten. Wir wollen nicht den gleichen Fehler machen wie früher, dass wir schon einen Fahrer engagiert haben und das Motorrad noch gar nicht fertig ist. Wir wollen es etwas ruhiger angehen lassen und einfach vorbereitet da reingehen", sagte Beirer.