Der Schweizer 125ccm WM-Pilot Randy Krummenacher fuhr im Indianapolis Grand Prix ein beherztes Rennen auf Rang sieben zu Ende. Der Aprilia-Pilot musste wegen Leistungsmangels an seiner Aprilia RSA all seine Erfahrung und Einsatzwillen ausspielen, um dieses weitere Top-10-Resultat ins Trockene bringen zu können.

Am Renntag herrschte auf dem Indianapolis-Motor-Speedway eine unglaubliche Hitze. Die Außentemperaturen kletterten über die 34 Grad-Marke; es war heißer als an den Trainingstagen zuvor. Nachdem Krummenacher bei seinem letzten Sturz den letzten der größeren spezialangefertigten Kühler ruinierte, musste er an diesem Wochenende mit dem Standardmaterial vorliebnehmen. Dieses führte wegen den hohen Temperaturen zu einer höheren Motortemperatur und infolgedessen auch zu einem erheblichen Leistungsverlust.

Auf dem Gas keine Chance

Letzteres konnte der 20-jährige Zürcher auch mit allerletzten Einsatzwillen auf den Geraden nicht wettmachen. Der Aprilia-Pilot des niederländischen Teams STIPA-Molenaar-Racing-GP wurde schon in der Startphase ausbeschleunigt und konnte sich auch in der Schlussphase gegen seine direkten Konkurrenten Esteve Rabat und Danny Webb nicht entscheidend durchsetzen. Krummenacher fuhr schließlich als Achter über die Ziellinie, wurde aber nachträglich als Siebter gewertet. Dazu kam es, weil der WM-Führende Marc Marquez wegen einer Abkürzung in der Schikane mit einem 20 Sekunden-Penalty bestraft wurde.

Der wiedergenese Nicolas Terol triumphierte wie auch schon vor zwei Wochen in Brünn. Dieses Mal profitierte der Spanier allerdings von einem Missgeschick Marquez', der in Führung liegend zu Sturz kam. Zweiter wurde Sandro Cortese vor Pol Espargaro. Krummenachers Teamkollege Luis Salom fuhr ein starkes Rennen dem fünften Platz entgegen, stürzte aber wenige Runden vor der Ziellinie und konnte mit Platz zwölf immerhin noch ein paar WM-Punkte an Land ziehen.

Gute Reaktion half nichts

Krummenacher sagte: "Es war ein unglaublich schwieriges Rennen. Am Start hatte alles gepasst - ich habe blitzschnell reagiert als die Lichter der Startampel ausgingen, und auch die Drehzahl war in Ordnung. Aber leider hat der Motor auf der Geraden nicht die gewünschte Leistung gebracht. Wir waren über die gesamte Renndistanz mit der Temperatur des Motors um über 20 Grad zu hoch. Dadurch kam es zu einem Leistungsverlust. Auf den Geraden waren wir wieder einmal chancenlos, um uns im Windschatten der Vorderleute halten zu können."

Weiter meinte der Schweizer: "Erst als vor mir Jonas Folger und Alberto Moncayo ein paar Fehler unterliefen, konnte ich die Beiden überholen. Danach habe ich recht zügig meinen Rhythmus gefunden und konnte konstant 1:50er Rundenzeiten fahren. Mir ist es auch wieder gelungen, konstant mein Tempo zu fahren und mein Limit zu finden. Und so konnte ich auch zur nächsten Gruppe mit Esteve Rabat und Danny Webb aufschließen, die ich auch einige Male überholen konnte, aber auf den Geraden hatte ich keine Chance, die Konkurrenten hinter mir zu lassen. Ich habe dabei natürlich nichts unversucht gelassen - Ellbogen raus, und auch einfach später gebremst. Aber auf den Geraden war ich eine leichte Beute."

Eines der besten Rennen der Saison

Krummenacher fuhr fort: "Mit diesem siebten Platz muss ich wirklich sehr, sehr zufrieden sein. Meiner Meinung nach war es eines meiner besten Rennen in dieser Saison. Dazu muss ich sagen, dass uns mit der Fahrwerksabstimmung wieder ein Volltreffer gelungen ist. Denn wie schon zuvor erwähnt konnte ich in den Kurven wirklich pushen, ohne dass dabei das Vorderrad wegzurutschen drohte. Klar, wenn man permanent an die 20 Meter später auf der Bremse ist, dass es ein paar Mal zu haarigen Situationen kommt. All diese positiven Aspekte nehme ich mit nach Misano, wo wir auch wieder den größeren Kühler haben werden. Hier mussten wir mit Standard-Kühler fahren, weil bei meinem letzten Sturz die Spezial-Anfertigung kaputt ging."

Am Ende erklärte er noch: "Letztendlich stimmt mich auch mein Rückstand von nur 20 Sekunden auf den Sieger recht zuversichtlich. Das heißt, ich habe pro Runde weniger als eine Sekunde eingebüßt. Und davon gehen so an die fünf, sechs Zehntelsekunden auf den Motor, weil ich auf den Geraden zu wenig Power hatte. Von daher blicke ich dem nächsten Rennen am kommenden Wochenende in Misano sehr erwartungsvoll entgegengehen."