Seit dem Wochenende von Brünn ist klar, die 125er-Klasse wird ab 2012 Geschichte sein und durch eine 250cc-Viertakt-Klasse abgelöst werden. Die Meinungen zu diesem Wechsel waren im Paddock geteilt. So konnten die aktuellen 125cc-Fahrer Nico Terol und Pol Espargaro das durchaus nachvollziehen. "MotoGP und Moto2 sind jetzt Viertakt, also ist es normal, dass auch die 125er-Klasse zu Viertakt wird. Das scheint die richtige Entscheidung zu sein", sagte Terol.

Für Espargaro war der Wechsel auf Viertakt auch der logische Weg, schließlich gilt es in den oberen Klassen ebenfalls damit zurechtzukommen. "Und je früher wir das lernen, desto schneller werden wir das können", meinte der Spanier, der 2012 aber wie Terol wohl ohnehin schon in der Moto2 sein wird. Anders sah die Sache bei den aktuellen MotoGP-Fahrern aus. Sie sehen den Wechsel zur Moto2 und den kommenden Wechsel zur Moto3 als eine Abkehr vom Prototypen-Rennsport, für den die GPs eigentlich stehen.

Getriebe und Vergaser

Für Dani Pedrosa ist viel vom Ausbildungswert der 250er verlorengegangen, als auf die Moto2 gewechselt wurde. "Wir haben gelernt, wie man ein Getriebe abstimmt, wie man den Vergaser einstellt und so weiter... Dinge, die man einfach verstehen muss", mahnte er an. Denn in der MotoGP braucht ein Fahrer dieses Wissen, wenn er sein Motorrad einstellen will. Casey Stoner bemängelte an der Moto2 vor allem, dass die Chassis dort nicht von großen Herstellern kommen, sondern von kleinen Chassis-Bauern. Man sehe, wie viele Vibrationen diese verursachen.

"Das ist kein gutes Training. Das ist nicht der Fehler der Chassis-Hersteller, aber man sieht, wie viele Vibrations- und Handling-Probleme es gibt", sagte Stoner. Nach seiner Ansicht wäre der Standard der Moto2 einfach höher, wenn Aprilia oder Honda Chassis lieferten, da die sich in den vergangenen Jahren auch gegen die kleineren Chassis-Hersteller behauptet hätten. "Es ist schwierig zu lernen, wie eine Maschine sich verhalten soll, außer man hat ein gutes Chassis unter sich", meinte er. Um den Aufstieg einfacher zu machen müsste wohl auch die MotoGP einfacher werden, womit die Prototypen wohl bald ganz verschwinden könnten.