Marc Marquez hat sich seinen ersten GP-Sieg geholt. In einem Windschatten-Kampf im 125cc-Rennen in Mugello setzte sich der Spanier gegen Pol Esarpgaro, Nico Terol und Bradley Smith durch. Die Top Vier trennten auf der Ziellinie weniger als zwei Zehntelsekunden, nach vielen Enttäuschungen in der Vergangenheit hatte Marquez diesmal einmal das bessere Ende für sich. Der Kampf bis dorthin hatte allerdings einige Wendungen erlebt.

Unruhiger Beginn

Es dauerte zu Beginn ein wenig, bis sich die Spitzengruppe gefunden hatte. Terol kam beim Start gut weg, Espargaro musste sich erst gegen seinen Teamkollegen Efren Vazquez durchsetzen und setzte dann nach, dahinter reihten sich Sandro Cortese, Randy Krummenacher, Smith, Esteve Rabat und Marquez ein. Cortese war das Glück diesmal nicht hold. Nach der Pole am Samstag stürzte er Anfang der zweiten Runde und konnte zunächst noch weiterfahren. In Runde acht kam dann mit einem zweiten Sturz das endgültige Aus.

An der Spitze sah es zunächst so aus, als könnten Terol und Espargaro davon fahren und den Sieg unter sich auskämpfen. Doch dahinter setzten sich Marquez und Smith von der Gruppe um Platz drei ab, in der noch Krummenacher, Vazquez und Rabat fuhren. Der Spanier und der Brite konnten ihre Zeiten ordentlich nach unten schrauben und kamen Terol und Espargaro näher und näher. Die Beiden an der Spitze verstrickten sich zwar nicht in große Kämpfe, schienen sich aber auch nicht ganz einig zu sein.

Die Spitzengruppe formiert sich

In Runde acht war der Anschluss geschafft und Marquez und Smith setzten sich auch gleich an die Spitze der Gruppe. Große Ruhe kehrte aber klarerweise nicht ein. Bevor es an die taktischen Überlegungen für das Renn-Ende ging, wollte einfach einmal jeder die Spitze übernehmen und versuchen, dem Rest zu enteilen. Am wildesten ging es immer auf der Langen Start-Ziel-Geraden zu, wo jeder im Windschatten nach vorne kommen und auch sehen wollte, wie der Rest einzuschätzen ist.

Alle Vier schienen der Meinung zu sein, die Führung vor der letzten Kurve ist die schlechteste Position für den letzten Spurt über die lange Gerade zur Ziellinie. Daher gab es öfter die bizarre Situation, dass die Fahrer nur darauf warteten, wer denn die Spitze übernehmen will. Vier Runden vor Schluss schienen die Positionsspielchen Smith und Marquez sogar die Flucht zu ermöglichen, aber Terol und Espargaro ließen sich nicht abschütteln.

Die Entscheidung

Es ging in die Schlussphase und Marquez übernahm eingangs der letzten Runde die Führung von Espargaro. Terol drückte sich auf zwei und Smith fiel auf vier zurück. Jeder wollte seine ideale Position einnehmen und es ging eng zur Sache. Marquez führte in die letzte Kurve und erwischte den Ausgang am besten, weswegen ihn keiner mehr aus den Windschatten überholen konnte. Terol verpasste den Sieg um 39 Tausendstel, Espargaro um eine Zehntel. Smith blieb lediglich Rang vier. In der Verfolgergruppe setzte sich Vazquez durch und wurde Fünfter, Randy Krummenacher blieb Rang sechs und Rabat Position sieben.

Die Top Ten schlossen Tomoyoshi Koyama, Johan Zarco und Danny Webb ab. Für Jonas Folger gab es mit Platz elf WM-Punkte, Marcel Schrötter konnte als 13. auch Zähler mitnehmen. Alexis Masbou erreichte dazwischen den zwölften Platz, die letzten beiden Positionen in den Top 15 holten Jasper Iwema und Simone Grotzkyj.

Die WM

In der Weltmeisterschaft führt Terol nun sechs Punkte vor Pol Espargaro. Insgesamt hat der Aspar-Pilot 85 Zähler gesammelt. Marquez hat sich mit seinem ersten Sieg auf Platz drei der WM gefahren. 28 Punkte fehlen dem Spanier auf Terol an der Spitze. Smith ist weitere acht Punkte dahinter Vierter, Vazquez folgt einen weiteren Punkt zurück auf Position fünf.