Estoril

Der GP-Kurs in Estoril, 1972 gebaut, ist eine Strecke mit vielen Kurven, die vergleichsweise langsam und mit großer Aufmerksamkeit zu fahren sind. Die Rennstrecke liegt in felsigem Bergland in Küstennähe. Daher herrscht hier oft starker, zuweilen unberechenbarer Wind.

Das Autodromo Fernanda Pires da Silva, benannt nach der Geschäftsfrau, die die treibende Kraft bei der Errichtung der Strecke war, in der Küstenstadt Estoril, dreißig Kilometer nördlich von Lissabon, war früher bekannt für den Formel 1-Grand Prix. Die Strecke war auch eine beliebte Teststrecke der F1-Teams, aber nachdem die Formel 1 der anspruchsvollen 4,182 Kilometer langen Strecke den Rücken kehrte, machte man sich daran, daraus eine geeignete Motorrad-Grand Prix-Strecke zu machen.

Nachdem die nötigen Arbeiten abgeschlossen waren, konnte 2000 das erste MotoGP-Rennen auf der Strecke veranstaltet werden. Seither wird der portugiesische GP dort gefahren. Die beiden portugiesischen GPs, die es davor schon gegeben hatte, hatten jeweils auf anderen Strecken stattgefunden. Der vierfache Weltmeister Eddie Lawson aus Amerika konnte die beiden Rennen, die 1987 in Jarama und 1988 in Jerez veranstaltet wurden, gewinnen.

Die Strecke, die 1972 erbaut und 1999 zuletzt umgebaut wurde, ist die langsamste der 16 MotoGP-Strecken. Auf eine lange Start- und Zielgerade folgen 13 technisch anspruchsvolle Kurven. Die Lage der Strecke zwischen dem Atlantik und den Hügeln kann für Wetterprobleme sorgen. Starke Seitenwinde und Regen sind nicht selten, zudem ist die Strecke am Freitag immer mit einer Sandschicht überzogen.

Der Australier Garry McCoy konnte den ersten Grand Prix auf der Strecke gewinnen, danach war es Valentino Rossi, der die Strecke beherrschte. Allerdings wurde ihm in Estoril auch eine der schmerzlichsten Niederlagen zugefügt. Denn im Jahr 2006 verlor Rossi den Sieg um zwei Tausendstel an Toni Elias. Damals befand sich Rossi im Kampf um die WM, den er schließlich um fünf Punkte gegen Nicky Hayden verlieren sollte.