Der erste Test mit den Einheitsmotoren von Honda in der neuen Moto2-Klasse ist passe. Stefan Bradl und Vladimir Leonov fanden sich dabei eher im hinteren Mittelfeld der Zeitenlisten wieder. Erstmals waren bei einem Moto2-Test diese direkt vergleichbar. Zuvor setzten alle Teams noch nach Belieben Motoren ein, die teilweise getunt waren. Außerdem gab es bis zu diesen drei Tagen in Valencia nie eine offizielle Zeitnahme.

Der Bayer Bradl kam auf eine Bestmarke von 1:38,893 Minuten und lag damit reichliche 1,7 Sekunden hinter dem Schnellsten, 125ccm-Weltmeister Julian Simon. "Es war durchwachsen und ich bin jetzt nicht überhappy, aber auch nicht enttäuscht, da wir ziemlich viel am Motorrad geändert haben", kommentierte der Zahlinger. "Wir haben hier ein Problem mit Chattering von dem wir nie richtig weggekommen sind. Langsam bekommen wir das Motorrad aber soweit auf meine Bedürfnisse abgestimmt, was nicht so einfach ist."

Während Teamkollege Leonov bereits in der deutschen Supersport-Meisterschaft Viertakt-Erfahrung sammeln konnte, ehe er 2009 in die 250ccm-Weltmeisterschaft aufstieg, betritt Bradl mit der 600er komplettes Neuland. Bislang war er in der Achtelliterklasse unterwegs und muss sich nun erst an die größeren Maschinen gewöhnen. "Die Umstellung von der 125er auf die Moto2 ist ziemlich groß und ich arbeite darauf hin, dass ich beim Fahren nicht mehr so viel Kraft aufwenden muss. Das ist im Moment unsere hauptsächliche Aufgabe. Alles in allem bin ich schon zufrieden, auch wenn noch einiges an Arbeit vor uns liegt", schätze der zweifache Grand Prix-Sieger die Gesamtsituation ein.

Erfahrung nicht abgegriffen

Auch wenn Leonov bereits 600er-Maschinen in der IDM Supersport fuhr und damit 2008 in Salzburg als Dritter auf dem Podest stand, ging es ihm beim Test der Moto2 in Valencia nicht so richtig von der Hand. "Ich hatte mir es etwas leichter vorgestellt", seufzte der Russe. "Ich habe Fahrwerksprobleme, mit denen ich absolut nicht zurechtkomme. Von gestern auf heute haben wir das Setup komplett geändert und dann wurde es besser, aber noch bei weitem nicht beseitigt. Die absolute Rundenzeit wurde zwar nicht viel schneller, aber ich habe nun mehr Vertrauen und ein besseres Gefühl zum Motorrad bekommen. Ich denke bei den nächsten Tests in Jerez läuft es besser."

Am dritten Testtag, am gestrigen Mittwoch, kam man kaum zum Fahren. Das Wetter machte einen Strich durch die Rechnung und es regnete. "Aber trotzdem konnten wir wichtige Erkenntnisse für den nächsten Test sammeln", kommentierte Leonov. Er und Bradl werden ab Samstag wieder auf ihren Suter MMX-Moto2-Prototypen sitzen und in Jerez weiter testen.