Stefan Bradl testete zwar in den Wochen zuvor schon zweimal auf dem Hockenheimring mit einem Supersport-Motorrad, dies galt aber nur als lockere Eingewöhnung an die neue Moto2 Klasse. Vladimir Leonov hat im 4-Takt Bereich einen gewissen Vorsprung, er fuhr vor seiner Zeit in der 250er WM schon erfolgreich in der Klasse 600 Supersport, welche der Moto2 ähnlich ist.

Das Team von Kiefer Racing hatte dann auch die Ehre, das Motorrad mit der Fahrgestellnummer "45-001" als erstes Team zu fahren. Da sich die beiden Piloten bei diesem Test noch ein Motorrad teilen, wurde per Münzwurf entschieden welcher Fahrer die ersten Runden drehen durfte. Vladimir Leonov hatte das Glück und durfte als erster auf die Strecke. Daraufhin gab er freudestrahlend zu Protokoll: "Das Motorrad ist großartig, die 250er Rennmaschine die ich in diesem Jahr fuhr ist damit nicht zu vergleichen. Ich gehe davon aus, dass mir meine bisherige Erfahrung im 4-Takt Beriech einiges helfen wird."

Ausgerechnet als Stefan Bradl seinen ersten Turn fuhr begann zu regnen und die Tests wurden unterbrochen. Durch die sehr schnell abtrocknete Strecke war es dann am Nachmittag doch noch möglich ein größeres Zeitfenster zu nutzen. Die Hauptaufgabe für beide Fahrer lag darin, sich auf das neue Motorrad einzustimmen und eine erste Abstimmung für Motor und Fahrwerk zu finden. Rundenzeiten spielten dabei eine untergeordnete Rolle

Am zweiten Testtag herrschte besseres Wetter, wobei Vladimir Leonov leider vormittags stürzte und das Motorrad lange Zeit zur Reparatur in der Box stand. Erst am späten Nachmittag hatten die beiden Fahrer die Möglichkeit ausgiebig das Motorrad zu fahren.

Das Fazit dieses Rollouts schilderte Stefan Kiefer so: "Das wichtige war, dass man erst mal einen Eindruck vom Motorrad bekommt und beide Fahrer waren mit dem ersten Feeling super mit dem Motorrad zufrieden und dass es sich wirklich wie ein richtiges handliches Rennmotorrad anfühlt. Wir kamen am ersten Tag nicht so viel zum fahren, weil es geregnet hatte. Dies kostete uns natürlich wichtige Zeit. Der zweite Tag hatte super begonnen und Stefan war mit einer 1:41,95 min. gleich richtig schnell, wonach dann Vladimir nur ein paar Minuten danach stürzte und uns die Reparatur ca. 31/2 Stunden kostete. Als wir dann wieder auf die Strecke gingen, hatte es nur 4-5°C und an ein vernünftiges Testen war nicht mehr zu denken. Wichtig war es diesen Rollout gemacht zu haben, da wir einige Erkenntnisse über die Technik bekommen haben. Daher sind wir mit diesen zwei Tagen sehr zufrieden."