Eigentlich hatte die Tech 3 Mannschaft am Dienstag nur einen Shakedown ihrer neuen Moto2-Maschine geplant gehabt, da dabei aber ein paar technische Probleme auftraten, entschied sich das Team dazu, am Mittwoch noch einmal auszurücken, um die Schwierigkeiten zu beheben. "Wir konnten nur zwischen 11:00 Uhr und 15:00 Uhr fahren und aufgrund der Lärmschutzbestimmungen konnten wir zwischen 12:00 Uhr und 14:00 Uhr nicht ausrücken", erklärte Teamchef Herve Poncharal gegenüber Motomatters.com.

Die erste Ausfahrt an Tag eins zwischen 11:00 Uhr und 12:00 Uhr sei perfekt gelaufen, doch in der zweiten Stunde zwischen 14:00 Uhr und 15:00 Uhr gab es ein Problem an der Elektronik. "Es war ein dummes Problem. Es gab eine fehlerhafte Erdung und die Maschine lief gut, ging dann aber einfach aus. Es brauchte einige Zeit, um das Problem zu finden", meinte er. Als es gefunden war, waren die Temperaturen bereits zu weit gesunken, um weiterzumachen, weswegen in Alès ein zweiter Testtag angehängt wurde. Da lief es dann auch gleich viel besser.

Gut, dass es nicht in Valencia passierte

"Wir waren mit den Bedingungen, mit der Maschine und dem Fahrer [Florian Marino] zufrieden. Ich sprach nach dem Test mit Guy [Coulon] und ich kenne ihn schon lange, also weiß ich, wenn es gut läuft. Und er war sehr zufrieden", sagte Poncharal. Der Elektronik-Fehler war verschwunden und der Teamchef war erleichtert, dass das Problem beim Shakedown und nicht beim Test kommende Woche in Valencia aufgetaucht war. "Wir haben den Motor erst am Freitag bekommen, also ist es gut, dass das Problem hier passiert ist. Wir können es uns nicht leisten, in Valencia ein paar Stunden zu verlieren.

Beim Test in Spanien wird Raffaele de Rosa das Motorrad fahren und der Plan sieht vor, dass sich das Team vor allem auf das Chassis konzentriert, denn der Motor ist momentan noch ein Superstock 600 Aggregat mit einem HRC Kit von Honda Frankreich. "Wir wissen, wir werden auf der Geraden 10 km/h oder mehr langsamer sein, aber das ist nicht wichtig. Wir hätten einen Supersport-Motor verwenden können, aber dann müssten wir alle 400 Kilometer umbauen. Der wirkliche Moto2-Motor wird ein Standard-Aggregat sein, also ziehen wir es vor, das Geld beim Chassis auszugeben", erklärte Poncharal. Dass die Moto2-Maschine der Yamaha M1 aus der MotoGP ähnelte, wollte er nicht verneinen, doch er betonte, dass die Verkleidung noch nicht final sei, sondern eine Attrappe wäre, die in der Werkstatt verwendet wurde. In Valencia soll eine neue Verkleidung zum Einsatz kommen und bis zum Saisonstart in Katar wird es noch weitere Veränderungen geben.

Von Aprilia überrascht

Was das Sponsoring betrifft, so ist noch nicht alles finalisiert, doch Poncharal konnte berichten, dass es vor allem aus Italien einiges an Interesse gibt. "Es gab Leute, die 1000 Kilometer fuhren, nur um uns zu sehen", berichtete er und war bezüglich der Finanzen zuversichtlich. Überrascht zeigte sich der Franzose vom Rückzug Aprilias aus der Moto2. "Wir arbeiten mit vielen italienischen Partnern, die sehr hart an dem Projekt gearbeitet hatten und es war auch für sie eine Überraschung." Die Stärke der Moto2 sah er deswegen aber nicht gefährdet, da nach wie vor viele Hersteller dort involviert sind.