Vor rund zwei Wochen hatte es in der Fachzeitschrift Motorsport Aktuell noch geheißen, Dirk Heidolf würde kommende Saison in der Supersport-WM mitfahren. Doch anscheinend haben sich diese Pläne wieder zerschlagen. Denn am Freitag gab der Deutsche seinen Rücktritt aus dem aktiven Rennsport bekannt, nachdem er in den vergangenen Wochen von keinem Team einen Platz angeboten bekam, der ihm die Chance eingeräumt hätte, ganz vorne mitzufahren. Das war aber genau die Bedingung, die Heidolf sich für eine Fortsetzung seiner Laufbahn gestellt hatte.

Dem Motorradsport bleibt er aber treu. Zusammen mit seinen Sponsoren hat er sich entschlossen, das Racing Team Germany zu gründen, bei dem er als Team Manager agieren wird. Dort wird er 2008 Toni Wirsing betreuen, der in der 250er-EM auf einer Honda antreten wird - auch in der 125er-Klasse soll ein Fahrer zum Einsatz kommen. 2009 soll die Mannschaft dann die volle Saison in der WM mitmachen. "Das ist heute die schwerste Entscheidung meines Lebens. Nach 2190 Tagen als Fahrer in der Motorradweltmeisterschaft steht jetzt der Helm auf meinem Schreibtisch im Büro. Ich werde in Zukunft kein fester Bestandteil mehr als Fahrer in der Motorrad-WM sein und werde dort definitiv auf kein Motorrad steigen und Rennen bestreiten, ausgenommen sind Testfahrten, um Motorrad- oder Reifendaten für unser Team zu sammeln, sofern sich diese ergeben", sagte Heidolf bei einer Pressekonferenz auf dem Sachsenring.

Die vergangenen Jahre bezeichnete er als die schönsten seines Lebens und er werde vor allem das letzte halbe Jahr und die letzten Überseerennen nie vergessen. Heidolfs Dank galt seinen Fans, den Freunden, der Familie und den Sponsoren. "Wer mich kennt, der weiß, dass ich sehr ehrgeizig bin. Somit möchte ich mich in Zukunft auf eine Sache zu 100 % konzentrieren und als Teammanager im neuen Racing Team Germany arbeiten – Erfolg haben", meinte er. So sieht es Heidolf nun als seine Aufgabe an, eine neue Plattforum für den Nachwuchs zu bieten, damit wieder an die goldenen Zeiten der deutschen Rennfahrer angeknüpft werden kann.