Sonntag

Thomas Lüthi (3.): Nach verbissenem Kampf mit einem Pokal belohnt - Thomas Lüthi fuhr beim Frankreich-GP in Le Mans auf das Podium. Anfangs münzte Lüthi seine Pole-Position zwar in die Führung um, nach einem beinharten Kampf gegen Franco Morbidelli war der Schweizer allerdings ins Hintertreffen geraten. Danach hing Lüthi lange Zeit auf Platz vier fest, konnte sich aber noch an Alex Marquez vorbei kämpfen.

"Natürlich bin ich froh, auf dem Podest gelandet zu sein, aber ich hatte Probleme mit dem Motorrad. Das ganze Wochenende hatte ich ein besseres Gefühl als heute. Ich wollte vorne bleiben, aber habe mich von Anfang an nicht gut gefühlt. Ich hatte wenig Grip hinten, mehr Slides. Ich wusste, ich muss kämpfen. Dann wollte ich natürlich vorne bleiben. Aber es war schwer, anzugreifen, weil ich einfach den Drive aus den Kurven nicht hatte und beim Bremspunkt war ich immer weit weg, ich musste viel riskieren auf der Bremse. Das war wirklich absolutes Limit."

Dominique Aegerter (6.): In den Fokus der Kameras rückte Dominique Aegerter in den ersten Rennrunden, als er gegen Lorenzo Baldassarri um Platz fünf kämpfte. Baldassarri crashte ins Aus, dafür musste Aegerter Mattia Pasini den Vortritt lassen. Danach drehte der Schweizer relativ einsam auf der sechsten Position seine Runden. Im Ziel fehlten ihm eineinhalb Sekunden nach vorne zu Pasini und eineinhalb Sekunden nach hinten zu Takaaki Nakagami.

"Ich bin sicher nicht zufrieden, da war mehr drin. Im Rennen habe ich voll gekämpft, aber wir konnten einfach nicht die Zeiten vom Training gehen. Wir müssen schauen, an was das gelegen hat, aber zufrieden bin ich nicht", meinte Aegerter gegenüber Eurosport. "Sicher, die Strecke war heute 10 oder 15 Grad wärmer, aber die anderen Fahrer schaffen es ja auch. Wir haben ein bisschen mehr zu kämpfen und können unser Potenzial noch nicht ganz ausschöpfen. Wir arbeiten daran, im Rennen stärker zu werden."

Jesko Raffin (23.): Ein unauffälliges Rennen und fernab der TV-Kameras fuhr Jesko Raffin. Ihm gelang keine Steigerung, aber auch keine Verschlechterung. Platz 23 am Start, und auch im Ziel.

"Über die gesamte Dauer des Wochenendes lief es überhaupt nicht rund. Ich habe in jeder Session bis zu einer halben Sekunde auf die letzten Punkteränge verloren. Das habe ich im Rennen umso mehr zu spüren bekommen, nachdem ich von so weit hinten starten musste. Mein Start war übrigens gut. Doch in der ersten Kurve wurde es sehr eng und ich hatte gleich mit mehreren Fahrern eine Berührung. Das bedeutete, dass ich all die Meter, die ich von der Linie bis dorthin gut gemacht hatte, mit einem Schlag wieder verlor. Danach war es daher unmöglich noch um Punkte zu kämpfen."

Samstag

Thomas Lüthi fuhr am Samstag einen neuen Quali-Rekord heraus, Foto: Tobias Linke
Thomas Lüthi fuhr am Samstag einen neuen Quali-Rekord heraus, Foto: Tobias Linke

Tom Lüthi (1.): Beinahe hätte Tom Lüthis Qualifying im Desaster geendet: Bei einsetzendem Regen kam der Schweizer Moto2-Fahrer zu Sturz. Sein Team aber reparierte das Bike in Rekordzeit, und nachdem die Strecke auftrocknete, brannte Lüthi sogar einen neuen Rundenrekord in den Asphalt, wobei er seinen eigenen Rundenrekord aus 2015 um satte sieben Zehntelsekunden unterbot. An seine 1:36.548 kam kein Konkurrent heran, somit darf er von der Pole Position aus ins Rennen gehen.

"Bei meinem Sturz wollte ich einfach zu viel und habe gepusht, als eigentlich schon die gekreuzten Flaggen gezeigt wurden. Es war großartig, was für ein Bike mir das Team nach dem Crash hingestellt hat. Wir haben einige Änderungen vorgenommen, aber ich hatte von Beginn an ein gutes Gefühl und konnte rasch ans Limit gehen."

Dominique Aegerter (5.): Erneut zeigte sich Dominique Aegerter in Le Mans stark. Der neue Asphalt scheint ihm und dem Bike hervorragend zu liegen, denn auch im Qualifying fuhr er an der Spitze mit. Am Ende holte er sich mit drei Zehnteln Rückstand auf Tom Lüthi Startplatz fünf in der zweiten Startreihe, von Platz vier war er sogar weniger als sieben Hundertstelt entfernt.

"Das Qualifying verlief wegen ein paar vereinzelter Regentropfen etwas hektischer. Wir konnten aber schon im ersten Turn eine starke Rundenzeit fahren. Im letzten Run hingegen hatte ich immer viel Verkehr auf der Piste und konnte daher fast keine schnelle Runde fahren. Trotzdem hatte ich jederzeit ein gutes Gefühl, schneller fahren zu können. In der allerletzten Runde konnte ich noch einmal attackieren. Wenn ich aber in diesem Run einen besseren Rhythmus gehabt hätte, dann wären bestimmt ein, zwei Zehntel noch drinnen gewesen."

Jesko Raffin (25.): Weiterhin nicht gut zurecht kam in Le Mans Jesko Raffin. Er konnte auch im Qualifying nicht unter die Top 20 fahren, letztlich endete er mit 1,431 Sekunden Rückstand auf Rang 25. Das bedeutet Startreihe neun. Auf den letzten Punkterang fehlen ihm derzeit satte sechs Zehntelsekunden - auf einer kurzen Strecke wie in Le Mans sind das in der Moto2 wahre Welten.

"1,4 Sekunden hinter der Spitze, das ist nicht viel. Mir fehlt noch etwas das Gefühl für die Kurveneingänge, wenn wir aber morgen im Warm-up noch eine Lösung finden, sodass ich später bremsen kann, bin ich bereit für das Rennen. Wir sind noch dabei, die Daten zu analysieren, mein Rhythmus ist aber nicht schlecht und ich werde versuchen, in den ersten Kurven etwas mehr zu riskieren, um mich in einer guten Gruppe einreihen zu können. Schwierig, ein Ziel zu wählen, wenn wir aber ein erfolgreiches Warm-up haben ist es klar, dass ich in die Punkte fahren will und kann."

Dominique Aegerter landete am Freitag in Le Mans auf Rang sieben, Foto: Tobias Linke
Dominique Aegerter landete am Freitag in Le Mans auf Rang sieben, Foto: Tobias Linke

Freitag

Dominique Aegerter (7.): Der schnellste Schweizer Pilot war beim Frankreich-Auftakt der Moto2 in Le Mans Dominique Aegerter. Der Schweizer sicherte sich den siebten Platz in der Tages-Gesamtwertung und ließ damit Landsmann Tom Lüthi um zehn Plätze hinter sich. Auf die Bestzeit Lorenzo Baldassarris fehlen ihm nur 0.387 Sekunden.

"Heute Vormittag liefen die Dinge von Beginn an rund. Ich habe mich sofort mit dem Motorrad und den Bedingungen wohl gefühlt. Außerdem bereitet der neue Asphalt viel Freude. Leider ist es nach dem starken FP2 am Nachmittag nicht mehr so gut gelaufen. Im Regen haben wir gegen Ende des Trainings womöglich zu viel gepusht und etwas in die falsche Richtung gearbeitet. Auf halbnasser, halbtrockener Strecke hatte ich zwei, drei Rutscher, die auf Kosten des Gefühls gingen. Ich habe deshalb auch nichts mehr riskiert."

Tom Lüthi (17.): Tom Lüthi muss sich nach Tag eins in Le Mans mit einem weniger guten Platz begnügen. Nach einem 17. und zehnten Platz am Vor- und Nachmittag fuhr Lüthi auf den 17. Rang in der Tages-Gesamtwertung. Auf Baldassarris Spitzenzeit fehlen ihm 0.963 Sekunden.

Jesko Raffin (23.): Jesko Raffin beendete Tag eins in Le Mans auf dem 23. Rang in der Gesamtwertung. Am Vormittag wurde er 23., am Nachmittag fuhr er auf Rang 27. Auf Baldassarri fehlen ihm 1.298 Sekunden.

"Ein Tag zum vergessen. Vor allem im zweiten Training am Nachmittag habe ich meinen Rhythmus überhaupt nicht gefunden. Trotzdem haben wir aber mit dem Team einige gute Ansätze finden können, und ich fühle mich im Gegensatz zu Jerez körperlich viel besser, das stimmt und positiv für Samstag und Sonntag. Wenn es morgen Früh wieder regnet wird es interessant zu sehen, ob ich das Gefühl für das Motorrad finden kann, anders als heute. Aber da das Rennen am Sonntag trocken sein wird ist es eher wichtig, in guten Konditionen auf den Sonntag hin arbeiten zu können."