Sonntag

Jonas Folger (5.): Am Start setzte sich Jonas Folger in Führung, doch die Spitzenposition musste er bereits im Verlauf der ersten Runde abgeben. In der Anfangsphase büßte Folger zwar weitere Positionen ein, doch er hielt sich stets in Schlagdistanz zur Spitzengruppe. Folger war auf Platz sieben unterwegs und wurde durch die Kollision Zarco-Lowes nochmal auf Position fünf nach vorne gespült.

"Nach dem Start hatte ich einen guten Rhythmus. Aber als ich den Jungs vor mir gefolgt bin, habe ich gesehen, dass sie eine andere Linie gefahren sind. Ich wollte mich daran anpassen, aber dann hat es gar nicht mehr funktioniert. Daraufhin bin ich meinen eigenen Stil weitergefahren, konnte aber leider nicht richtig aufholen. Zum Schluss hatte sich die Balance des Motorrades ziemlich nach hinten verlagert, wodurch es sich nicht mehr so gut anfühlte. Auch mit dem Grip hatte ich zu kämpfen. Zwar konnte ich mit der Spitze mithalten, mich aber nie richtig hinarbeiten. Sobald mich einer überholt hat, konnte ich nicht zurückattackieren. Also habe ich versucht, meine Position zu halten."

Marcel Schrötter (11.): Zu Rennbeginn lag Marcel Schrötter knapp außerhalb der Punkteränge, doch der Deutsche biss auf die Zähne und kämpfte. Auch dank Zwischenfälle vor ihm machte Schrötter Position um Position gut und sah die Zielflagge auf Platz zwölf. Durch die Zeitstrafe gegen Johann Zarco kletterte Schrötter sogar noch einen Platz weiter nach oben. Als Elfter holt er damit fünf Zähler.

"Zunächst muss ich sagen, dass ich erleichtert bin. Ich tat mich schwer, konkurrenzfähig zu sein. Die ständig wechselnden Bedingungen waren sicher auch keine Hilfe. Dann kam noch der Sturz im Regen während des Qualifying hinzu, mit der Konsequenz, dass ich vom 23. Startplatz ins Rennen gehen musste. Trotzdem habe ich mich nicht entmutigen lassen, sondern war für das Rennen sehr zuversichtlich. Mein Plan war es, in der ersten Runde mindestens fünf Fahrer vor mir zu überholen. Das hat auch wunderbar geklappt, obwohl ich in den ersten zwei Kurven etwas gepatzt habe. Im Endeffekt habe ich mich bis auf Rang elf nach vorn gearbeitet. Ich bin mit meiner Ausbeute soweit zufrieden und werde die positiven Dinge des Wochenendes nach Misano mitnehmen."

Sandro Cortese (12.): Der Start stand unter keinem guten Stern für Sandro Cortese. Mit Problemen an seiner Kalex musste Cortese zurück an die Box, konnte die Aufwärmrunde aber noch rechtzeitig aufnehmen. Zu Beginn lag Cortese dann außerhalb der Top-20, doch er kämpfte sich zurück. Seine Aufholjagd endete auf Platz 13 liegend, nach der Strafe gegen Zarco wird Cortese nun als Zwölfter gewertet.

"In der Startaufstellung ist das Motorrad nicht angesprungen und ich musste in die Boxengasse zurück. Wir haben einige Male versucht, die Maschine anzubekommen, aber erst mit dem MotoGP-Starter hat es geklappt. Ich bin dann eine sehr schnelle Einführungsrunde gefahren, um es überhaupt noch rechtzeitig zum Start zu schaffen. Im Rennen habe ich 110 Prozent gegeben. Ich bin in jeder Runde wirklich ans Limit gegangen, um aufzuholen. Es ist unerklärlich. Wenn einfach einmal alles normal laufen würde, wäre ich heute sicherlich unter den ersten Sechs gelandet."

Samstag

Sandro Cortese konnte im Qualifying wieder nicht mit Jonas Folger mithalten, Foto: Dynavolt Intact GP
Sandro Cortese konnte im Qualifying wieder nicht mit Jonas Folger mithalten, Foto: Dynavolt Intact GP

Jonas Folger (3.): Während die Konkurrenz im nassen Silverstone-Qualifying reihenweise zu Boden ging, hielt sich Jonas Folger wacker und sicherte sich damit einen Start aus Reihe eins. Gegen die britische Übermacht Sam Lowes' reichte es am Ende dann nicht und auch gegen Weltmeister Johann Zarco musste Folger passen. Allerdings stürzte dieser gegen Ende der Session, was Folger trotz schwieriger Bedingungen vermeiden konnte.

"Der dritte Platz ist eine sehr gute Ausgangsposition für morgen. Im Regen war es sehr schwierig, das Limit zu finden und einen Rhythmus aufzubauen, weil jede Kurve anders ist und der Asphalt extrem wenig Grip bietet. In manchen Abschnitten konnte man viel Druck machen, in anderen musste man höllisch aufpassen. Es sind auch viele Fahrer gestürzt. Trotzdem konnten wir den dritten Startplatz holen. Sollte es morgen regnen, wird es ein langes Rennen. Falls es morgen trocken bleibt, wissen wir, dass wir auch unter diesen Bedingungen schnell sind."

Sandro Cortese (14.): Auch Sandro Cortese musste im Qualifying von Großbritannien keinen Sturz einstecken, so gut wie Teamkollege und Landsmann Folger lief es für den Deutschen dann aber nicht. Er schaffte es nur auf den 14. Rang und startet am Sonntag somit aus Reihe fünf.

"Es war ein unglücklicher Zeitpunkt, als ich im Qualifying acht Minuten vor Schluss wegen meinem Knieschleifer in die Boxengasse fahren musste. Als ich wieder draußen war, ist mir in der ersten fliegenden Runde das Vorderrad weggerutscht. Ich wollte mich natürlich noch verbessern. Startposition 14 ist nicht die Platzierung, die wir uns vorm Training und speziell im Regen vorgestellt hatten. Aber morgen soll es trocken sein. Es wird ein langes Rennen und da ist noch alles drin."

Marcel Schrötter (23.): Marcel Schrötter fiel als einziger Deutscher den schwierigen Bedingungen auf dem Silverstone Circuit zum Opfer. Schrötter stürzte in Kurve zehn, verletzte sich dabei aber glücklicherweise nicht. Mehr als einen 23. Startrang konnte er am Ende aber nicht erreichen.

"Wir haben natürlich versucht, das Gefühl im Nassen zurückzuerlangen und ich bin auch gar nicht schlecht in das Qualifying gestartet. Doch beim ersten Stopp wurde der Hinterreifen gewechselt. Als ich wieder rausfuhr, war urplötzlich der Grip weg. Ich weiss nicht woran es lag, ob am Reifen oder ob die Änderungen die Ursache waren. Jedenfalls hatte ich bereits in meiner Out-Lap einen blöden Highsider, bei dem das Motorrad einiges abbekommen hat. Wir entschieden nach diesem doch ziemlich heftigen Abflug das Training in der Box zu beenden. Ich bin sehr traurig und enttäuscht zugleich, weil heute wäre trotz der widrigen Bedingungen ein Startplatz in den Reihen drei bis fünf sicher drinnen gewesen."

Marcel Schrötter stürzte im Qualifying, Foto: AGR Team
Marcel Schrötter stürzte im Qualifying, Foto: AGR Team

Freitag

Jonas Folger (3.): Am ersten Moto2-Trainingstag zog sich Jonas Folger aus der Reihe der deutschsprachigen Fahrer am achtbarsten aus der Affäre. Der junge Bayer belegt nach zwei Trainings, die allesamt von Regen heimgesucht wurden, den dritten Platz in der kombinierten Zeitenliste. Seine Einzelplatzierungen: Vierter im FP1 und Dritter im FP2.

"Ich bin absolut zufrieden mit dem dritten Platz, nur leider konnten wir heute nicht viele Runden fahren. Es ist eine lange Strecke mit teilweise flüssigen und teilweise engen Kurven. Es dauert immer eine Weile, seinen Rhythmus hier zu finden. Im Großen und Ganzen konnte ich mich gut auf die Piste einschießen und auch schnelle Rundenzeiten fahren. Es macht mir Spaß hier zu fahren, daher ist es schade, dass das Wetter nicht mitgespielt hat. Aus diesem Grund sind wir mit unserer Abstimmungs-Arbeit für diese Strecke noch ziemlich am Anfang."

Marcel Schrötter (14.): Nicht ganz an seine Leistungen aus Spielberg und Brünn konnte Marcel Schrötter am Trainingsfreitag von Silverstone anknüpfen. In beiden Sessions verfehlte der Deutsche die Top-10. Nach Platz zwölf in der ersten freien Trainingssession wurde es am Nachmittag Rang 14 für Schrötter. Dort liegt er auch in der kombinierten Liste aus den beiden Sessions.

"In beiden Sessions bin ich nur sehr wenig zum Fahren gekommen. Nichtsdestotrotz war mein Start in das Wochenende einigermassen ok. Ich fühlte mich von Beginn an mit dem Bike und der Piste wohl. Wir versuchten ein paar unterschiedliche Einstellungen auszuprobieren. Leider war es wegen dem Regen nicht möglich eine Bestätigung zu bekommen, ob wir richtig liegen. In erster Linie bin ich wegen dem Regen auf keine anständigen Rundenzeiten gekommen. Gegen Ende der zweiten Session sind wir für zwei Runden im Regen rausgefahren, eigentlich nur um ein Gefühl für diese Bedingungen zu bekommen. Das war zumindest ok."

Sandro Cortese (16.): Der Freitag in Silverstone begann für Sandro Cortese vielversprechend. Mit Platz sieben im ersten freien Training zeigte der Deutsche, dass der unbelohnte Husarenritt von Brünn keine Eintagsfliege war. Am Nachmittag ließ es Cortese gemächlicher angehen. Das zweite Training beendete er auf Position 25. Unterm Strich ergibt das Rang 16 in der kombinierten Zeitenliste.

"Ich bin heute um die acht Runden gefahren. Darum kann ich nicht viele Aussagen treffen. Heute Morgen war das Gefühl fürs Motorrad in Ordnung. Am Nachmittag hatten wir ein kleines Problem in der ersten Runde, weshalb ich in die Box zurückgekommen bin. Danach konnte ich nicht wirklich eine gezeitete Runde fahren, beziehungsweise in der kurzen Zeit einen Rhythmus finden. Als ich wieder draußen war, hat es zu regnen angefangen. Wir hoffen, dass es morgen entweder nass oder trocken ist, damit wir viel fahren und uns für das Rennen vorbereiten können."