Sonntag, 14. August

Marcel Schrötter (5.): Ein bärenstarkes Rennen legte Marcel Schrötter auf dem Red Bull Ring hin. Der Lohn: Platz fünf und damit das beste Ergebnis seiner Moto2-Karriere! Schon in der Startphase präsentierte sich Schrötter aggressiv und kämpfte sich bis auf Platz zwei nach vorne und führte das Rennen sogar kurzzeitig an. Doch mit fortschreitender Renndauer tat sich Schrötter immer schwerer, mit der Spitzengruppe mitzuhalten. Gegen Rennhalbzeit fiel er entscheidend zurück und konnte sich den Kampf um die Top-4-Ränge nur noch vom Logenplatz aus ansehen.

"Ich freue mich riesig über diesen fünften Rang, mein bestes Ergebnis in der Moto2. Es war ein unglaubliches Rennen und ein dermassen grossartiges Gefühl, über die gesamte Distanz in der Spitzengruppe mitzumischen. Als Zarco von hinten herangeschossen kam, war es allerdings klar, dass er die bessere Pace fahren konnte. Er war ab diesem Zeitpunkt eine andere Liga. Doch ich sah schnell, dass es nicht unmöglich ist, die Lücke zu Morbidelli zu zufahren, und ich hatte auch Tom Lüthi im Griff. Ab Halbzeit kam allerdings etwas Chattering an der Front hinzu, was sich zusätzlich negativ auf das Vertrauen auswirkte."

Sandro Cortese (11.): Wieder einmal verbaut sich Sandro Cortese in der Startphase die Chance auf ein besseres Resultat. Von Startplatz 13 aus ging es zunächst bis auf Position 20 nach hinten für den Moto3-Champion von 2012. Immerhin kämpfte sich Cortese im Laufe des Rennens wieder Stück für Stück nach oben. Letztlich erreichte Cortese auf Platz elf das Ziel, was fünf wichtige Zähler für den Deutschen bedeutet.

"Ich habe in der ersten Runde alles riskiert, um vorne mitzuhalten. Leider ist das in die Hose gegangen. Ich wollte ganz außen fahren und dann hineinstechen, allerdings konnte ich nicht einlenken, weil vielleicht zehn andere Fahrer rechts neben mir waren. Deshalb bin ich auf Platz 18 aus der ersten Runde gekommen. Aufgrund der vielen Geraden hier, ist es sehr schwierig, wieder etwas gutzumachen. Aber ich habe mich nach vorne gekämpft, hab keine Fehler gemacht und bin stets meine Zeiten gefahren. Wir haben es ins Ziel gebracht und sind nicht gestürzt über das gesamte Wochenende."

Jonas Folger (26.): Der Österreich-GP stand für Jonas Folger unter keinem guten Stern. Schon in der Startphase fiel Folger bis auf Platz 14 zurück. Als er sich davon wieder erholte und Plätze gut machte, stürzte er in Runde vier in Kurve vier. Folger konnte das Rennen zwar wieder aufnehmen, wurde aber aller Hoffnungen auf Punkte beraubt. Das Rennen fuhr Folger zu Ende, er sah die Zielflagge auf Platz 26.

"Die erste Runde war ziemlich schlecht. (Simone) Corsi ist an mir vorbei und ich habe versucht, mich in der Kurve wieder vorbeizubremsen. Er war spät auf der Bremse und ich war gezwungen, aufzumachen, weil ich ihm sonst reingefahren wäre. Ich konnte das Bike nicht stoppen und bin aufgelaufen. Dadurch musste ich aufstehen und ins Kies ausweichen. Weil ich noch etwas schnell dran war, konnte ich nur noch das Motorrad umlegen. Daraufhin bin ich zwar weitergefahren und habe das Rennen beendet, aber es war ein Tag zum vergessen."

Samstag, 13. August

Marcel Schrötter (4.): Für Marcel Schrötter lief der Qualifying-Samstag auf dem Red Bull Ring bestens. Nur knapp verfehlte der Deutsche die erste Startreihe. An Polesetter Johann Zarco und Franco Morbidelli kam er nicht heran, aber auf den Drittplatzierten Tom Lüthi fehlten Schrötter nur 0.113 Sekunden. Die Chancen für eine Podestplatzierung am Rennsonntag könnten schlechter stehen.

"Schon während des dritten Trainings habe ich mich mit gebrauchten Reifen sehr wohl gefühlt und ich war viele Runden schnell damit. Im Qualifying war es nicht anders. Am Nachmittag war es allerdings etwas schwieriger als erwartet. Speziell in Sektor drei verliere ich momentan noch zu viel Zeit. In diesem Bereich müssen wir uns klar steigern und darauf werde ich mich auch voll konzentrieren. P4 in der Startaufstellung ist mit Sicherheit eine gute Ausgangsposition für das Rennen. Doch ich denke jetzt nicht gleich an ein Podium für morgen, viel wichtiger ist in unserer Situation ein starkes Rennen ins Ziel zu bringen."

Jonas Folger (10.): War Jonas Folger am Freitag noch mit Rang fünf schnellster Deutscher, ist er im Qualifying einige Ränge nach hinten gerutscht. Fünf, um genau zu sein, denn am Ende der Session fand sich Folger auf dem 10. Rang wieder. Damit führt er die vierte Startreihe an.

"Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn wir uns einen weichen Reifen für das Ende des Qualifyings aufgespart hätten. Auf der anderen Seite werden wir morgen versuchen, das Gefühl für die Front weiter zu verbessern. Zarco und Lüthi waren ganz klar die schnellsten von der Pace her. Wir müssen uns allerdings auf uns selber konzentrieren und nicht schauen, was die anderen machen. Wegen der zwei langen Geraden ist es hier ziemlich schwierig, alle Sektoren zusammenzukriegen. Dabei ist der Kurvenausgang ganz wichtig und Windschatten kann auch hilfreich sein."

Sandro Cortese (13.): Sandro Cortese bildete im Qualifying auf dem Red Bull Ring das Schlusslicht der deutschen Piloten. Drei Plätze hinter Folger, auf Rang 13, konnte sich Cortese am Ende halten. Damit startet er am Sonntag aus Reihe fünf ins Rennen.

"Ich bin sehr viel allein gefahren und ich weiß, ich habe den Speed. Wichtig ist es, dass ich morgen im Rennen gut dabei bin. Darauf haben wir hart hingearbeitet. Bei der Reifenwahl sind wir uns noch nicht sicher. Nachdem sich die Strecke heute so extrem verbessert hat, bietet der weiche Reifen fast zu viel Grip. Das bereitete ein paar Probleme. Aber bis auf Platz fünf sind es rund zweieinhalb Zehntel, die wir verlieren. Im Durchschnitt bin ich nicht weit weg. Natürlich sind die ersten vier Piloten sehr schnell und konstant gewesen. Ich weiß, dass ich die Pace habe, daher kann ich sicherlich im Rennen gut mithalten. Unser Ziel muss es sein, unter die ersten zehn zu fahren."

Jonas Folger war am Freitag schnellster Deutscher, Foto: Intact GP
Jonas Folger war am Freitag schnellster Deutscher, Foto: Intact GP

Freitag, 12. August

Jonas Folger (5.): Schon am Freitag meldete Jonas Folger Ambitionen auf eine Top-Platzierung beim Österreich-GP an. Der Deutsche hielt sich in beiden freien Trainingssessions in der Spitzengruppe auf. Am Vormittag markierte Folger die zweitbeste Zeit und musste sich nur Weltmeister Johann Zarco geschlagen geben. In der zweiten freien Session erreichte Folger Platz fünf.

"Mit dem zweiten Platz am Morgen und dem fünften heute Nachmittag war der erste Trainingstag ganz in Ordnung. Damit waren wir nicht weit weg. Das zweite Training war etwas schwieriger. Wir sind am Anfang mit einem gebrauchten Reifen gefahren und zum Schluss mit dem harten. Auf beiden Reifenmischungen konnte ich schnelle Rundenzeiten fahren. Seit dem Test haben wir nicht viel verändert. Ich habe mich heute vor allem fahrerisch wieder auf die Strecke eingespielt. Die Balance war noch nicht perfekt. Morgen versuchen wir, in der Kurve mehr Gewicht auf die Front zu bekommen, um besser in die Kurve einlenken zu können. Momentan verlieren wir noch im letzten Sektor und auch ein wenig im zweiten Abschnitt."

Marcel Schrötter (8.): Stark aufgelegt war in den ersten beiden Trainings auch Marcel Schrötter. Der WG-Kumpel von Folger ließ sein Talent aufblitzen und lag ebenfalls permanent in den Top-10. Nach Platz fünf am Vormittag ließ Schrötter am Nachmittag die achtschnellste Zeit folgen.

"Heute Vormittag war es ziemlich frisch da draussen, aber morgen sollte das Wetter für diese Jahreszeit wieder normal sein. Wie schon beim Test vor zwei Wochen sind wir wieder knapp dran. Die ersten Zwei ausgenommen sind die Abstände erwartungsgemäss sehr gering. Ich bin trotzdem ein wenig enttäuscht, da ich meine letzte Runde am Nachmittag verbockt habe. Wie auch immer, ich fühle mit super und viel wichtiger ist, dass ich meine Rundenzeiten alleine fahren kann. Ein gutes Hinterrad ist auf dieser Strecke natürlich ein Vorteil, wie man bei einigen anderen gesehen hat. Ich bin jedenfalls für morgen zuversichtlich und das logische Ziel für das Qualifying ist nun ein Startplatz in den ersten zwei Reihen."

Sandro Cortese (10.): Etwas mehr Mühe als seine beiden Landsleute hatte dagegen Sandro Cortese am Freitag. Auf dem Red Bull Ring kommt Cortese nicht ganz so gut zurecht wie Folger und Schrötter. Im ersten freien Training sprang für den Moto3-Champion von 2012 Platz 13 heraus. Am Nachmittag konnte sich Cortese aber verbessern und als Zehnter in die Top-10 vordringen.

"Es war ein positiver erster Trainingstag. Wir sind viele Runden gefahren. Natürlich waren die Temperaturen anders als vor zwei Wochen. Der Grip war ok, wenn auch nicht so gut wie beim Testen. Trotzdem haben wir einen Schritt nach vorne gemacht und sind mit dem gebrauchten Reifen sehr konstante Zeiten gefahren. Im zweiten Sektor verliere ich noch zu viel. Aber ich denke, dass ich mich dort morgen noch verbessern kann."