Das Moto2-Rennen war eine One-Man-Show vom allerfeinsten. Der glückliche Fahrer, der die Klasse anführte, war Alex Rins. Zwar gelang dem Spanier nicht der Wholeshot, doch bereits nach drei Kurven hatte Rins die Führung erobert und gab sie bis zum Rennende auch nicht mehr her. Dahinter sicherte sich Alex Rins einen soliden zweiten Rang, da in der Verfolgungsgruppe Überholmanöver nach Überholmanöver Namen wie Dominique Aegerter, Tom Lüthi und Johann Zarco davon abhielten, nach vorn aufzuschließen.

Die Platzierungen:Aegerter startete perfekt und schaffte damit den Wholeshot. Rins ließ das jedoch nicht auf sich sitzen und konterte eine Kurve später. Im hinteren Teil des Felder gingen ein paar Fahrer zu weit. Rins führte nach drei Kurven vor Zarco und Aegerter. Dahinter drehte Lowes auf und hielt damit Jonas Folger auf dem fünften Platz. Schon in der ersten Runde griff Lowes Aegerter an, war dabei aber etwas zu übermütig und fiel Sekunden später wieder hinter den Schweizer zurück. Rins fuhr sich unterdessen einen kleinen Vorsprung auf Zarco heraus, während Lowes Manöver Nummer zwei versuchte. Diesmal konnte der Engländer die Linie halten und fuhr damit auf die dritte Position vor. Nur Augenblicke später schnupfte er auch Zarco und nahm die Verfolgung von Rins auf.

Auch Folger ging mit 17 Runden auf der Uhr mit einem harten Manöver an Aegerter vorbei auf den vierten Platz, während sich Axel Pons und Lorenzo Baldassarri eine Ride-Through-Strafe zuzogen. In derselben Runde versuchte Folger, an Zarco vorbeizuziehen und verließ bei dem Versuch die Strecke. Nicht nur Aegerter zog daraufhin wieder an Folger vorbei, sondern auch Landsmann Tom Lüthi. An der Spitze schmolz der Vorsprung Rins' Runde für Runde. Lowes schloss die Lücke zu Rins und vergrößerte den Vorsprung auf die Verfolgergruppe um Zarco, Aegerter und Co.

Mit 14 Runden auf der Uhr übernahm Aegerter die Führung der Verfolgungsgruppe und auch Lüthi ging an Zarco vorbei. Folger fiel auf den neunten Platz zurück, fing sich aber schnell wieder und fuhr mit 13 offenen Runden auf den siebten Rang vor. Aegerters Vormachtstellung hielt jedoch nicht lange vor, denn Lüthi und Zarco verdrängten den Schweizer nach wenigen Minuten auf den fünften Rang. Marcel Schrötter fuhr mit acht Runden auf der Uhr auf dem zehnten Rang, Sandro Cortese war zur selben Zeit 13. Lüthi fuhr weiterhin auf drei, konnte sich aber immer noch nicht von seinen Verfolgern frei machen. An der Spitze war an Rins auch weiterhin kein vorbeikommen. Der Spanier führte auch im letzten Teil des Rennens mit einer halben Sekunde Abstand auf Lowes.

Mit fünf Runden auf der Uhr bereitete Zarco sein Überholmanöver an Lüthi vor. Weltmeisterlich schob er sich an Lüthi vorbei, worauf der Schweizer keinen Konter fand. Damit war Zarco Dritter auf der Zeitenliste, konnte aber zu keinem Zeitpunkt auf Rins und Lowes aufschließen. Lowes hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon mit dem zweiten Platz abgefunden, gegen Rins war kein Aufholen möglich. Mit zwei Runden auf der Uhr war Folger auf seiner schnellsten Rennrunde unterwegs und legte sich Lüthi zurecht. Nachdem er einen kleinen Fehler in der Hairpin-Kurve begang, zog Folger dennoch an dem Schweizer vorbei und fuhr damit auf den fünften Rang. Dieser Zug zog einige Überholmanöver zwischen Lüthi und Folger nach sich, doch letztendlich behielt Folger die Oberhand.

Am Ende des Rennens überquerte Rins als erster Fahrer die Ziellinie, mit einem komfortablen Vorsprung auf Lowes. Es folgte Zarco auf dem Podium, dahinter Aegerter und Folger auf den Plätzen vier und fünf. Rempler Corsi landete am Ende auf dem sechsten Rang, vor Lüthi, Xavier Simeon, Julian Simon und Marcel Schrötter in den Top-10. Sandro Cortese wurde Zwölfter.

Die Zwischenfälle: Kurz nach Rennbeginn gab die Rennleitung bekannt, dass Lorenzo Baldassarri und Axel Pons eine Ride-Through-Strafe wegen eines Jump-Starts auferlegt wurde. Mit 15 Runden to go stürzte Robin Mulhauser in Kurve elf aus dem Rennen und schoss dabei auch noch Luca Marini ab. Der Schweizer lag bereits auf dem 18. Rang. Danny Kent fiel in der Rennmitte aufgrund eines technischen Defekts aus, den das Team nicht beheben konnte. Zum Rennende stürzte Miguel Oliveira in Kurve sechs, fuhr aber nach dem Zwischenfall weiter. Zumindest so lang, bis er in die Box zurückkehren musste, da die Beschädigungen an seinem Bike zu groß waren.

Mit vier Runden auf der Uhr schoss Simone Corsi wieder einmal einen anderen Fahrer aus dem Rennen. Dieses Mal traf es Takaaki Nakagami, nachdem sich beide Fahrer in der Verfolgergruppe an Lüthi und Zarco vorbeigeschoben hatten. Corsis Manöver wird von der Rennleitung untersucht.

Das Wetter: Das Wetter in Austin änderte sich vom Moto3- zum Moto2-Rennen nicht besonders. Die Konditionen blieben nahezu identisch, der Himmel war nach wie vor wolkenverhangen. Die Lufttemperatur stieg von 21 auf 22 Grad. Ausgerechnet auf der letzten Runde vor Rennende kam leichter Regen in der Boxengasse auf. Das Renngeschehen beeinflusste dies jedoch nicht und war nach wenigen Augenblicken auch schon wieder verschwunden.

Die Analyse: Rins dominierte das Rennen in Texas von Anfang bis Ende. Kein anderer Fahrer konnte über die komplette Renndistanz mit so viel Konstanz aufwarten. Was die Leistungen von Lowes nicht schmälert, der ebenfalls ein großartiges Rennen fuhr. Verlierer des Wochenendes ist mit Sicherheit Corsi, der mit einem weiteren unüberlegten Manöver einen Kollegen aus dem Rennen schmiss.