Seine Leistung aus dem zweiten und dritten Training konnte Tom Lüthi im Qualifying nicht ganz wiederholen, er wurde sogar aus der ersten Startreihe verdrängt, während sich Tito Rabat die Pole sicherte. Völlig von der Rolle war Jonas Folger, der nach guten Trainingszeiten nur auf Startplatz 18 fuhr.

Die Platzierungen: Wie schon im Vormittagstraining setzte Lüthi eine erste Marke, mit 1:35.603 übernahm er von Beginn an die Führung. Hinter ihm reihte sich Zarco ein, der gleich zu Sessionbeginn eine bessere Pace fand als in den vorherigen Trainings. Nach einer Viertelstunde nahm Zarco Lüthi dann sogar den ersten Platz ab. Kurz darauf fuhr sich Rabat auf den zweiten Rang nach vorne. In der folgenden Runde legte Rabat sogar noch eins drauf, blieb aber knapp fünf Hundertstelsekunden hinter Zarco. Die nächste Attacke saß dann: Mit 1:35.334 setzte sich Rabat an die Spitze. Unterdessen schob sich auch Rins noch vor Lüthi. Folger kam weniger gut klar als in den bisherigen Sessions, er lag zur Trainingshalbzeit nur auf dem 17. Rang. Cortese dagegen kam besser klar, er fuhr zur Halbzeit auf Platz neun vor. In den letzten Minuten legte Rabat noch mehrfach nach, er verbesserte seine Zeit bis auf 1:35.234. Lüthi konnte sich nicht vom vierten Rang verbessern, er geriet immer wieder in Verkehr. Auch Cortese konnte seine Zeit nicht mehr unterbieten, er wurde bis auf den 12. Rang durchgereicht, Folger sogar bis auf 19.In der letzten Trainingsminute lag Lüthi auf Bestzeitkurs, bis ihm Corsi im Weg stand. In der Zwischenzeit drehte Alt auf und schob sich auf den 18. Rang vor, von dem ihn Folger noch verdrängte.

Von der Pole startet am Sonntag also Rabat, neben ihm werden Zarco und Rins stehen. In die zweite Startreihe schafften es Lüthi, Baldassarri und Simon, die dritte Reihe besteht aus Axel Pons, Nakagami und Corsi. Aus der vierten Startreihe gehen Lowes, Morbidelli und Salom ins Rennen. Die Startplätze der restlichen deutschsprachigen Fahrer: Cortese auf 13, Folger auf 18, Alt auf 19, Krummenacher auf 20, Schrötter auf 21, Mulhauser auf 26 und Raffin auf 27.

Die Zwischenfälle: Shah konnte nach seiner Kollision mit Rossi im Vormittagstraining nicht am Qualifying teilnehmen, er hatte sich den fünften Mittelhandknochen gebrochen. Schon nach fünf Minuten rutschte Lowes in Turn 14 in den Kies, nach einem eigentlich harmlosen Lowsider schien seine verletzte rechte Hand wieder zu schmerzen. Bereits zum dritten Mal an diesem Wochenende stürzte Marquez nach wenigen Minuten, diesmal war es Turn 12. Mit noch 24 Minuten auf der Uhr kam Simeon in Turn 13 heftig zu Sturz und zerlegte sein Motorrad völlig, es flog meterhoch durch die Luft. Weniger als drei Minuten vor Schluss stürzte Mulhauser am Ende der Gegengeraden, blieb aber unverletzt. Nach Ablauf der offiziellen Zeit kam Axel Pons in Turn 4 noch zu Sturz, er blieb ebenfalls unverletzt.

Das Wetter: Weiterhin herrschte in Valencia strahlender Sonnenschein, keine Wolke war am Himmel zu sehen. Daher hatte sich der Asphalt noch mehr erwärmt als im letzten freien Training, die Streckentemperatur betrug nun 30 Grad und die Luft hatte angenehme 26 Grad.

Die Analyse: Nach seiner langen Verletzungspause ist Rabat voll wieder da, im Qualifying konnte er mehrere Rundenzeiten vorlegen, die alle für die Pole gereicht hätten. Nachdem Zarco in den freien Trainings mit dem Setup experimentiert hatte, haute er im Qualifying wieder schnelle Zeiten heraus, gegen die Lüthi kein Rezept finden konnte. Was bei Folger los war, ist ein völliges Rätsel, nach seinen Trainingsleistungen hatte er sich sicher mehr aus die sechste Startreihe ausgerechnet. Positiv zu erwähnen bleibt der 19. Startplatz von Alt, der damit in Schlagdistanz zu den Punkten ist.