Ein Mann fehlte im dritten Freien Training der Moto2 von Valencia erneut: Dominique Aegerter wurde wieder von Josh Hook vertreten, er hatte am Freitag doch noch zu starke Schmerzen beim Fahren gehabt. Die Schweizer Flagge hielt dann Tom Lüthi hoch, der früh im Training eine Bestzeit vorlegte, an der sich alle Konkurrenten die Zähne ausbissen.

Die Platzierungen: Schon nach wenigen Minuten gelang Lüthi eine 1:35.545, womit er sich an die Spitze setzte. Hinter ihm reihten sich Lowes und Rabat ein, die aber beide eine halbe Sekunde Rückstand auf Lüthi hatten. Nach einer Viertelstunde kam auch Zarco zum ersten Mal am Wochenende besser in Fahrt und fuhr auf den vierten Rang vor, wurde aber gleich von Rins verdrängt. Zur Halbzeit schaffte es Rins sogar als zweiter Pilot, unter 1:36 zu bleiben, an Lüthis Zeit kam er aber nicht heran. Wenig später verdrängte ihn aber Lowes vom zweiten Rang, Rins konterte sofort. Folger kam weniger gut klar als in den Freitagstrainings und hielt sich lange nur auf dem achten Rang. Zehn Minuten vor Schluss schoben sich auch noch Axel Pons und Corsi vor Zarco, der seine Zeit nicht verbessern konnte. Fünf Minuten vor Schluss steigerte sich Folger und fuhr auf den fünften Rang vor. Auch Rabat konnte zulegen und fuhr sich bis auf fünf Hundertstelsekunden an Lüthi heran. Zarco fuhr schon einige Minuten vor Sessionende an die Box und wurde noch weiter bis auf den elften Rang durchgereicht, als seine Konkurrenten noch einmal attackierten. Letztlich kam aber niemand an Lüthis frühe Bestzeit heran.

Die Bestzeit behielt am Ende Lüthi, hinter ihm landeten Rabat, Rins und Lowes. Folger gelang die fünftschnellste Zeit vor Axel Pons, Corsi und Simon. Die Top Ten komplettierten Nakagami und Morbidelli. Die Platzierungen der restlichen deutschsprachigen Fahrer: Krummenacher auf 14, Cortese auf 18, Mulhauser auf 22, Raffin auf 24. Schrötter auf 26 und Alt auf 27.

Die Zwischenfälle: Nach wenigen Minuten stürzte Axel Pons am Ausgang von Turn 4. Shah und Rossi versuchten, auszuweichen und kollidierten dabei in Turn 5. Während Pons und Rossi wohl unverletzt blieben, schien Shah sich am rechten Handgelenk verletzt zu haben. Er musste ins Medical Centre, wo eine Fraktur in der rechten Hand und eine tiefe Wunde festgestellt wurden, so dass er ins örtliche Krankenhaus gebracht werden musste. Nachdem er bereits am Freitag heftig gestürzt war, kam Marquez am Samstag siebzehn Minuten vor Schluss in Turn 11 nach einem Vorderradrutscher zu Sturz, blieb aber unverletzt.

Das Wetter: Weiterhin bestes Wetter bot Valencia für die Moto2 auf. Bei Sonnenschein und kaum Wind erwärmte sich der Asphalt bereits auf gut 20 Grad, die Lufttemperaturen lagen bei 18 Grad.

Die Analyse: Lüthi zeigte sich in Valencia auch am Samstagvormittag in absoluter Bestform und meldete sich als Kandidat für die Pole an, seine ärgsten Konkurrenten dürfte im Qualifying der genesene Rabat und Rins sein, die sich nach und nach an seine Zeit herankämpfen konnten. Folger war erneut stark, kam aber an die Spitze nicht ganz heran. Zarco schwächelte weiterhin, allerdings testet er bereits eine Schwinge für 2016.