Spannender konnte es nicht sein: Sieg-Entscheidung in der letzten Runde des Moto2-Rennens auf dem Sepang International Circuit in Malaysia! Aus deutschsprachiger Sicht leider mit dem falschen Ausgang, denn Johann Zarco fing Thomas Lüthi noch ab und rang den Schweizer nach dominanter Fahrt in der letzten Runde nieder. Auf der anderen Seite des Stockerls steht mit Jonas Folger ein weiterer deutschsprachiger Fahrer.

Folger legte ein brillantes Rennen hin und fuhr in der ersten Rennhälfte mit Alex Rins um den Kurs. Rins stürzte in Runde neun und servierte Folger den Podestplatz so auf dem Silbertablett, da man sich davor schon entscheidend von den Verfolgern absetzen konnte. Ein gutes Rennen zeigte auch Sandro Cortese, der am Ende als Siebenter abgewinkt wurde. Marcel Schrötter und Florian Alt stürzten, das Schweizer Trio aus Randy Krummenacher, Robin Mulhauser und Jesko Raffin verpasste die Punkteränge.

Top-4 setzen sich früh ab

Thomas Lüthi münzte seine Pole gleich um und gewann den Holeshot. Dahinter reihten sich Johann Zarco und Jonas Folger ein. Doch Lüthis Führung sollte nur für vier Kurven Bestand haben, ehe sich Zarco an die Spitze setzte. Lüthi bremste sich in Turn 15 wieder an Zarco vorbei und beendete die erste Runde als Führender vor dem Franzosen und Folger. Sandro Cortese war nach der ersten Runde Zehnter, Marcel Schrötter lag auf Rang 18.

Alex Rins überholte in Runde zwei Takaaki Nakagami auf Rang vier, während sich Nakagamis Teamkollege Azlan Shah einen Ausritt ins Kiesbett leistete. Auch Baldassarri zog wenige Kurven später an Nakagami vorbei. Lüthi setzte sich vorne mit einer schnellsten Runde schon leicht von seinen drei Verfolgern Zarco, Folger und Rins ab. Cortese kämpfte sich auf Position acht nach vorne, Schrötter verlor einen Platz und wurde als 19. geführt. In Runde drei lag Julian Simon im Kiesbett, doch der Spanier konnte das Rennen wieder aufnehmen. Zeitgleich ging Rins an Folger vorbei.

Rins wirft Platz drei weg

In Runde vier leistete sich auch Marcel Schrötter einen Sturz, setzte seine Tech3 im Anschluss aber wieder in Gang. Lüthi und Zarco setzten sich indes allmählich an der Spitze ab. Sie waren als Einzige in der Lage, regelmäßig 2:07er-Zeiten zu fahren. Die Lücke von Zarco zu Rins und Folger betrug schon 1,5 Sekunden. Crashes auch für Florian Alt und Alex Marquez, beiden konnten ihr Rennen fortführen. Lüthi und Zarco setzten sich weiter von Rins und Folger ab. Nach sieben Umläufen klaffte eine Lücke von 2,1 Sekunden zwischen den beiden Zweier-Gruppen an der Spitze.

In Kurve neun leistete sich Thitipong Warokorn ebenfalls einen Ausrutscher. Auch der Thailänder konnte das Rennen im Anschluss wieder aufnehmen. Rins und Folger fielen immer weiter zurück. Beide umrundeten den Kurs fast um eine Sekunde langsamer als die Top-2. In Runde neun schmiss Rins das Rennen jedoch weg! Wie Warokorn zuvor warf es ihn in Turn neun hin, nur mit einem Unterschied: Rins musste danach aufgeben. Folger war damit einsamer Dritter, zwei Sekunden vor Baldassarri.

Packende Schlussphase

Sieben Runden vor Schluss ging Nakagami wieder an Baldassarri vorbei. Beide stritten sich um Rang vier hinter Folger. Hinter den Beiden schaffte es Cortese kurz darauf, Sam Lowes für Position sechs zu passieren. Mit Ausnahme von Folger wurde der Kurs an der Spitze also zu zweit umrundet, denn Zarco blieb an Lüthi dran. Acht Zehntel betrug der Abstand zwischen den beiden Führenden mit noch fünf Runden zu absolvieren. Lowes' Reifen brachen immer stärker ein. Der Brite wurde fünf Runden vor Schluss auch von Luis Salom und Lokalmatador Hafizh Syahrin aufgeschnupft.

Drei Runden vor dem Ende konnte sich Lüthi immer noch nicht entscheidend von Zarco absetzen. Im Gegenteil: Der Weltmeister tat noch einmal alles in seiner Macht stehende, um zum Schweizer aufzuholen! Kurz vor der letzten Runde klebte Zarco direkt an Lüthis Hinterrad. In Kurve zwei der letzten Runde war es dann soweit: Zarco presste sich an Lüthi vorbei! Der Schweizer konnte nichts mehr entgegensetzen und musste sich mit Rang zwei zufrieden geben.

Jonas Folger fuhr nach einer starken Fahrt als Dritter auf das Treppchen, gefolgt von Takaaki Nakagami, Lorenzo Baldassarri und Luis Salom. Sandro Cortese wurde am Ende Siebter vor Hafizh Syahrin, Simone Corsi und Xavier Simeon. Die letzten Punkte staubten Axel Pons, Mika Kallio, Sam Lowes, Ricky Cardus und Franco Morbidelli ab. Randy Krummenacher wurde 17., Robin Mulhauser 19., Jesko Raffin 21. und Florian Alt nach seinem Crash 26..