Sonntag

Jonas Folger (3.):Bei Sauna-ähnlichen Bedingungen in Malaysia lieferte Jonas Folger eine tolle Leistung ab. Von Platz drei gestartet, musste er die Spitze mit Tom Lüthi und Johann Zarco zwar davonziehen lassen, führte aber einen packenden Zweikampf mit Alex Rins, bis dieser in Runde neun stürzte. Anschließend hielt Folger in einem einsamen Rennen sein Tempo hoch und fuhr als bester Deutscher sein Podium ungefährdet nach Hause.

"Ich hatte vor dem Rennen schon Bedenken, ob ich durchhalten kann. Nach vier oder fünf Runden habe ich an Konzentration verloren, aber im Endeffekt was das für Rins gleich. Mein härtester Kampf kam nach Alex‘ Sturz, weil ich keinen Anhaltspunkt und niemand mehr vor mir hatte. Ich musste beißen und alleine meine Zeiten fahren Es war heute nicht einfach und hat ziemlich viel Kraft gekostet. Aber ich bin sehr glücklich über mein Podium."

Sandro Cortese (7.): Dass Sandro Cortese die Strecke in Sepang liegt, war schon in den Trainings klar. Im Warm-Up gelang ihm sogar die drittschnellste Zeit. Auch im Rennen lieferte er eine solide Leistung ab und kämpfte mit Luis Salom um den sechsten Platz. Am Ende musste er sich dem Spanier geschlagen geben, kann aber wertvolle Punkte vom letzten Übersee-Rennen mitnehmen.

Florian Alt (26.): Für Florian Alt war der Sonntag ein gebrauchter Tag. War er nach dem Qualifying noch zuversichtlich gewesen, es in die Top 20 schaffen zu können, stürzte er im Rennen früh. Er konnte zwar weiterfahren, war aber weit abgeschlagen. Am Ende kam er auf Rang 26, mehr als anderthalb Minuten hinter Sieger Zarco, ins Ziel.

Marcel Schrötter (DNF): Ein absolutes Wochenende zum Vergessen erlebte Marcel Schrötter in Sepang. Schon am Sonntagvormittag kam er nicht gut klar, im Warm-Up wurde er nur 20.. Im Rennen stürzte er dann zur Halbzeit und konnte nicht mehr weiterfahren.

"Das war mit Sicherheit kein schönes Ende des Wochenendes sowie auch kein schöner Abschluss der Überseerennen. Es ist immer frustrierend, und zwar egal ob es gut oder nicht so gut läuft, wenn man wegen eines Sturzes ausscheidet. Man will immer sein Besten geben und keine Position kampflos preisgeben. Mein Start war eigentlich recht gut. Ich bin in der ersten Kurve aussen geblieben und bis auf einmal kurz das Motorrad aufrichten, bin ich gut durch gekommen und hatte so in der zweiten Kurve einen klaren Vorteil. Diesen konnte ich gut nutzen, sodass ich ab diesen Zeitpunkt im Pulk gut dabei war. Doch ich musste schnell feststellen, dass das Motorrad quasi unfahrbar war. Ich hatte absolut null Grip am Vorderrad sowie auch hinten. Zudem kam noch heftiges Chattering dazu, was letztendlich die Ursache für den Sturz übers Vorderrad war. Der Grund aller Übel waren wahrscheinlich die noch heisseren Temperaturen heute, da auch mein Teamkollege Xavi Vierge nach dem Rennen die gleichen Kommentare gab."

Jonas Folger holte sich den dritten Platz, Foto: AGR Team
Jonas Folger holte sich den dritten Platz, Foto: AGR Team

Samstag

Jonas Folger (4.): Zu Beginn der Qualifying-Session lag Folger vorn. Hinter Lüthi, Zarco und Rins fuhr der Deutsche bis dahinter auf dem vierten Platz, bevor ihn ein Sturz aus der Session riss. Folger blieb unverletzt, konnte aber an der weiteren Session nicht teilnehmen. Jedoch hatte Folger Glück im Unglück, da aufgrund von Regenfällen kein Fahrer nach seinem Ausfall in der Lage war, seine Rundenzeit zu verbessern. Damit startet Folger morgen aus der zweiten Startreihe.

"Das war mit Sicherheit eines unserer besten Qualifyings, selbst wenn es für uns vorzeitig zu Ende war. Nichtsdestotrotz bin ich super zufrieden, weil wir das Beste aus der Situation geholt haben. Wegen der unsicheren Wetterlage sind wir gleich mit frischen Reifen in die Session gestartet und in der dritten Runde fuhr ich meine schnellste Zeit. Die Runde davor wäre allerdings noch besser gewesen, wenn ich nicht in der letzten Kurve aufgehalten worden wäre."

Sandro Cortese (6.):Auch für Sandro Cortese lief die Qualifying-Session in Malaysia erfolgreich. Nach Folgers Sturz fuhr Cortese auf die sechste Position vor und behielt diese auch aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse bis zum Ende inne.

"Endlich die zweite Startreihe. Die ersten beiden Reihen hatten wir uns schon lange vorgenommen und es war sehr wichtig, das heute geschafft zu haben. Im Gegensatz zu heute Morgen haben wir uns extrem gesteigert. Wir waren mit einem Reifen unterwegs, mit dem ich zwar meine schnellste Rundenzeit gefahren bin, mit einem neuen und härteren Reifen wäre es vielleicht noch einen Ticken nach vorne gegangen. Aber dennoch können wir zufrieden sein und mit einem guten Gefühl ins Rennen gehen."

Marcel Schrötter (17.):Für Marcel Schrötter lief es am Samstag nur geringfügig besser als am ersten Trainings-Tag. Immerhin kämpfte sich Schrötter vom 24. Rang aus dem FP2 am Vortag im Qualifying auf den 17. Startplatz vor.

"Mit meiner Rundenzeit bin ich im Grossen und Ganzen zufrieden. Ich war genauso schnell wie vor einem Jahr hier, allerdings mit dem Unterschied, dass ich heute Nachmittag meine Rundenzeiten alleine gefahren bin. Zudem habe ich mich gegenüber des dritten Trainings klar gesteigert. Von dem her bin ich mit diesem durchwachsenen Qualifying einigermassen zufrieden, obwohl der Startplatz nicht unseren Vorstellungen entspricht, aber zumindest besser als bei den letzten Rennen ist. Die Session verlief seltsam. Wegen der unsicheren Wetterlage bin ich nach zwei Runden wieder in die Box zum Reifenwechsel gefahren."

Florian Alt (27.):Für Florian Alt brachte auch der Qualifying-Tag in Malaysia keine guten Ergebnisse. Zwar qualifizierte sich Alt nicht wie so oft als Letzter, sondern konnte immerhin drei Fahrer hinter sich lassen, doch ein 27. Platz ist sicher nicht das Ziel gewesen."

"Den Beginn des zweiten Trainingstags hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt, nachdem ich mich im dritten Training nur um zwei Zehntelsekunden steigern konnte. Dafür lief es am Nachmittag während des Qualifying umso besser. Mit neuen Reifen war ich auf Anhieb eine Sekunde schneller. Von der Rundenzeit her war es eine gute Session. Mein Startplatz ist zwar wiederum weniger erfreulicher, jedoch auf den geringen Abstand zu den Top-20 können wir aufbauen. Ich denke, dass wir zum ersten Mal nach einem Zeittraining behaupten können, dass wir mit dieser Gruppe mithalten werden können."

Freitag

Jonas Folger (2.): Nach seinem Reifenpech in Australien gelang Jonas Folger ein hervorragender Start in das Sepang-Wochenende. Im ersten freien Training brannte er mit 2:07.720 sogar die Bestzeit in den malaiischen Asphalt. Am Nachmittag konnte er sich im Vergleich dazu nicht mehr steigern, es reichte aber im kombinierten Klassement immer noch zum zweiten Rang, weniger als drei Zehntelsekunden hinter Tom Lüthi. Weltmeister Johann Zarco konnte der Schwindegger sogar um 18 Tausendstel hinter sich lassen.

"Heute ist uns erneut ein super Start in das Wochenende gelungen, auch wenn es zunächst etwas schwierig war, sich auf dem Motorrad an diese extremen Bedingungen zu gewöhnen. Es hat allerdings nicht allzu lange gedauert, wie das Resultat des ersten Trainings zeigte. Doch am Nachmittag fühlte ich mich um einiges wohler, trotzdem war es gegen Ende der Session schwierig sich weiter zu steigern. Während der ersten Runs haben wir nämlich beide Reifenoptionen durchprobiert und wegen des limitierten Kontingents mussten wir die Session dann mit gebrauchten Reifen zu Ende fahren, während die Konkurrenz bestimmt noch einen frischen aufgezogen hatte."

Sandro Cortese (7.): Gleich zwei Schreckmomente erlebte Sandro Cortese am Freitag. Im Vormittagstraining musste er nach einem Verbremser das Kiesbett von Sepang bemühen. Zwar konnte er einen Sturz vermeiden, fuhr sich aber dennoch so fest, dass er absteigen und schieben musste. Im zweiten Training hatte er erneut einen wilden Rutscher. Die Fahrt ans Limit lohnte sich allerdings: Mit acht Zehntelsekunden Rückstand setzte sich Cortese im kombinierten Klassement auf den siebten Rang.

"Heute Morgen hatte ich ein paar Probleme. Die haben wir jetzt gelöst und am Nachmittag war ich wieder vorne dabei. Wir haben in die richtige Richtung gearbeitet. Es ist noch einiges drin. Ich denke, die ersten beiden Startreihen sind möglich. Daran müssen wir arbeiten."

Marcel Schrötter (22.): Nicht optimal in sein Sepang-Wochenende ist Marcel Schrötter gestartet. Hatte er am Vormittag bereits über eine Sekunde Rückstand auf die Spitze, wurde es am Nachmittag noch schlimmer. Schrötter konnte keine Zeit unter 2:10 Minuten mehr fahren und lag am Ende mit 2,128 Sekunden Rückstand nur auf dem 22. Platz. Auf den letzten Punkterang fehlt ihm beinahe eine Sekunde.

"Über einen Tag wie diesen gibt es im Prinzip nicht viel zu sagen. Wegen massiver Probleme mit dem Schaltautomat habe ich die meiste Zeit im Verlauf beider Trainings in der Box verbracht, anstatt Runden abzuspielen und mich auf diese Bedingungen einzustellen. Ich konnte nie mehr als zwei, drei Runden am Stück fahren. So kann man sich nicht vorbereiten und schon gar nicht ein Gefühl für das Motorrad entwickeln. Ausserdem lässt es sich sowie nicht so fahren, wie ich es gerne möchte. Ich hoffe, dass bis morgen eine wesentliche Besserung der Situation eintreten wird."

Florian Alt (27.): Für Florian Alts Verhältnisse verlief der Freitag in Malaysia relativ positiv, er konnte in beiden Sessions einige Konkurrenten hinter sich lassen und verbesserte am Nachmittag noch einmal seine Rundenzeit. Allerdings fehlen ihm damit immer noch über drei Sekunden auf die Bestzeit, er liegt mit knapp 1,8 Sekunden Rückstand auf die Punkteränge auf Platz 27.

"Bereits das erste Training am Vormittag verlief sehr, sehr gut. Es ist lange her, dass ich ein FP1 mit gerade Mal drei Sekunden Rückstand auf die Bestzeit beendete. Drei Sekunden sind auf dieser langen Piste nicht viel. Während dieser Sitzung arbeiteten wir mit beiden Optionen der für hier verfügbaren Mischungen, bevor wir am Nachmittag hauptsächlich die weichere Option benutzten, um eben auch ein Bild über den Reifenverschleiss über die Renndistanz zu bekommen. Mit dem bereits gebrauchten Reifen fuhr ich später meine schnellste Rundenzeit von heute. Das ist sehr vielversprechend für das weitere Wochenende."