Sonntag

Randy Krummenacher (10.): Dass Randy Krummenacher der erste Schweizer im Ziel sein würde, war lange Zeit nicht absehbar. Doch durch den Crash von Thomas Lüthi war es Krummenacher, der die Fraktion der Eidgenossen anführen würde. Krummenacher hielt sich lange mit Marcel Schrötter knapp außerhalb der Punkteränge auf, wurde dann aber noch bis auf Rang zehn nach vorne gespült.

"Ich bin sehr, sehr zufrieden mit meinem Rennen. Das Warm Up heute am Vormittag hat meine Zuversicht gesteigert, dass ich im Rennen richtig schnell sein und mich gegenüber dem gestrigen Qualifying klar steigern kann. Es ist mir vom Start weg super gelungen, dies umzusetzen und mit Fortdauer des Rennens habe ich mich Step-by-Step nach vorne gearbeitet. Zum Schluss hatte ich noch einen harten Fight gegen Alex Marquez, bei dem wir uns beide nichts geschenkt haben. Leider habe ich diesen verloren. Trotzdem habe ich das Rennen von Beginn bis zur Zieldurchfahrt richtig genossen."

Randy Krummenacher kam direkt hinter Alex Marquez ins Ziel, Foto: MarcVDS
Randy Krummenacher kam direkt hinter Alex Marquez ins Ziel, Foto: MarcVDS

Thomas Lüthi (15.): Lüthi sah bärenstark aus im Rennen. Nachdem es schon im Qualifying stets nach vorne ging für den Schweizer, knüpfte er an diesen Aufwärtstrend auch im Rennen an. Bis auf Platz zwei kämpfte sich Lüthi nach einem rundenlangen Kampf mit Sam Lowes nach vorne, bevor er in Lucky Heights zu Boden ging. Glücklicherweise konnte Lüthi nach seinem Sturz das Rennen fortsetzen und rettete als 15. noch ein Ehrenpünktchen.

"Der Gang ist genau in den Moment rausgesprungen, als ich voll in der Bremszone war. Ein Leerlauf war drin, ohne Motorbremse war es unmöglich, die Kurve zu erwischen. Ich habe versucht, den Bogen so weit wie möglich zu fahren, bin aber trotzdem ins Gras geraten. Und da war es natürlich viel zu rutschig, um die Situation noch retten zu können", erklärt Lüthi seinen Sturz. "Wirklich schade, denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich gerade Lowes abgehängt. Rins war zu weit weg, aber Platz 2 hätte mir gehört."

Jesko Raffin (17.): Für Jesko Raffin hätte es beinahe mit dem Sprung in die Punkteränge geklappt. Der Schweizer präsentierte sich schon das ganze Wochenende konkurrenzfähiger als in der gesamten restlichen Saison und knüpfte daran auch im Rennen auch. Ein Punkteresultat wäre die Krönung gewesen, aber auch Rang 17 ist für den Schweizer ein Erfolgserlebnis.

"Mein Start war ok und ich bin aus der ersten Runde als 22. zurückgekommen. Es ist natürlich immer gut, wenn man am Start Positionen gewinnt, doch ich musste bald feststellen, dass mein Hinterreifen absolut keinen Grip aufbaute. Daraufhin dauerte es eine Weile, bis ich einen ordentlichen Rhythmus finden konnte. Allerding richtig zu pushen war nicht möglich", zeigte sich Raffin trotz des guten Resultats unzufrieden. "Gegen Rennende hatte ich noch einige schöne und unterhaltsame Positionskämpfe. Am Ende war ich wieder einmal 17. Aber war ich sowas von knapp dran mein bislang bestes Saisonergebnis zu toppen. Auf der Zielgeraden war ich eigentlich schon vor Syahrin, jedoch konnte ich den vollen Schwung aufgrund eines Rutschers übers Vorderrad nicht richtig mitnehmen."

Robin Mulhauser erlebte ein ganz hartes Rennen, Foto: Technomag Racing
Robin Mulhauser erlebte ein ganz hartes Rennen, Foto: Technomag Racing

Robin Mulhauser (Ausfall): Robin Mulhauser sorgte im Rennen auf Phillip Island gleich zwei Mal für Aufsehen: Zuerst machte sich der Schweizer eines Frühstarts schuldig, was sein Rennen früh ruinierte. Nach einer Durchfahrtsstrafe, die er zusammen mit Axel Pons antreten musste, war sein Rennen ohnehin schon früh vorbei. Einige Runden später lag Mulhauser nach einem Sturz im Kiesbett und musste sein verkorkstes Rennen endgültig beenden.

"Ich bin am Start nur wenige Zentimeter nach vorn gerollt, aber das reichte für einen Frühstart, und die Strafe wurde mir später angezeigt. In den ersten Runden konnte ich einige Plätze gutmachen, dann zeigte mir mein Team die ausgesprochene Strafe an. Als ich danach wieder auf die Strecke ging, verlor ich etwas die Konzentration und dachte daran, dass ich wegen der verlorenen Zeit von der Spitze bald überrundet werden würde. Ich wollte niemanden behindern. Dann ist mir an einer sehr schnellen Stelle in der letzten Kurve, dort, wo im Training der Wind gedreht hatte, plötzlich das Vorderrad weggerutscht", gibt Mulhauser nach einem schwarzen Rennen zu Protokoll.

Samstag

Tom Lüthi (4.): Eine solide Leistung lieferte Tom Lüthi in den beiden Samstags-Sessions von Phillip Island ab. Am kühlen Vormittag im dritten Freien Training holte er sich Rang drei, im Qualifying fuhr er den vierten Startplatz ein. Auf Pole-Setter Alex Rins hat er zwar mehr als drei Zehntelsekunden Rückstand, zu Axel Pons auf Startplatz zwei aber fehlen dem Schweizer Moto2-Piloten nur 15 Hundertstel.

"Mit dem Resultat von heute bin ich wirklich zufrieden. Ich hatte mich für nur zwei Runs entschieden, und von Beginn an fühlte ich mich auf der Strecke sehr wohl. Vor allem ist es mir gelungen, viele Runden fast innerhalb derselben Zehntelsekunde zu absolvieren", jubelt Lüthi und sieht sich für das Rennen gut gewappnet: "Für die erste Startreihe hat nur ganz wenig gefehlt, als Vierter kann ich direkt hinter dem Pole-Setter losfahren. Das ist eine gute Ausgangslage."

Randy Krummenacher (21.): Nur zwei Minuten vor Ende des dritten Freien Trainings stürzte Randy Krummenacher in Turn 4, blieb aber unverletzt. Im Qualifying konnte er danach jedoch seinen guten vierzehnten Platz aus der Vormittags-Session nicht wiederholen und muss von Startplatz 21 aus der siebten Reihe ins Rennen gehen.

"Ganz klar, dieses Qualifying ist gründlich daneben und vor allem ist es ganz anders verlaufen, als wir uns es ursprünglich vorgestellt hatten. Nichtsdestotrotz denke ich, dass wir wissen wo der Hebel für den Renntag anzusetzen ist, zumal die Bedingungen um vieles besser waren als in den freien Trainings. Wir waren einfach nicht in der Lage den besseren Grip zu unserem Vorteil zu nutzen, währenddessen sich die Konkurrenz gehörig steigern konnte. Trotzdem bleibe ich zuversichtlich, morgen gut abzuschneiden und Punkte holen. In lasse mir auf keinen Fall die gute Stimmung vermiesen, nachdem es ansonsten so gut lief bislang an diesem Wochenende."

Jesko Raffin ist mit Rang 23 nicht unzufrieden, Foto: SAG
Jesko Raffin ist mit Rang 23 nicht unzufrieden, Foto: SAG

Jesko Raffin (23.): Weniger als zwei Sekunden Rückstand auf die Spitze fuhr Jesko Raffin im Qualifying ein, damit steht er am Sonntag in Startreihe acht auf dem 23. Startplatz. Allerdings fehlt ihm auf den letzten Punkterang eine ganze Sekunde.

"Startplatz 23 ist nicht schlecht, aber natürlich möchte man immer weiter vorne stehen. Doch angesichts der Tatsache, dass es mein bestes Quali-Resultat ist, freue ich mich darüber. Viel wichtiger allerdings ist, dass ich einen sehr konstanten Rhythmus fahren kann. Das wird der entscheidende Faktor im Rennen sein, denn heute gibt es bekanntlich noch nichts zu gewinnen. Das Motorrad ist soweit gut abgestimmt und meine Crew hat wiederum gute Arbeit geleistet, also bin ich auch mit dem zweiten Trainingstag zufrieden."

Robin Mulhauser (29.): Überhaupt nicht gut zurecht mit der Strecke von Phillip Island kommt weiter Robin Mulhauser. Er handelte sich im Qualifying satte 3,3 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit ein und startet vom letzten Startplatz aus der zehnten Reihe. Sogar auf Florian Alt direkt vor ihm fehlt ihm eine halbe Sekunde.

"Ich bilde keine Einheit mit dem Motorrad, und es macht nicht das, was ich von ihm will. Ich gebe zu, dass ich hier auf dieser Strecke etwas verloren bin. Ich verliere nicht an einer bestimmten Stelle viel Zeit, ich bin mehr oder weniger überall nicht schnell genug. Zusammengerechnet ergibt das dann den großen Rückstand", hadert Mulhauser.

Tom Lüthi holte sich Startplatz vier, Foto: Derendinger Racing
Tom Lüthi holte sich Startplatz vier, Foto: Derendinger Racing

Freitag

Tom Lüthi (7.): Nachdem es für ihn bis zu seinem Sturz bereits in Motegi gut gelaufen war, konnte Tom Lüthi diesen Schwung auch nach Phillip Island mitnehmen. Im ersten Freien Training legte er bei schwierigen Wetterbedingungen sogar die viertschnellste Zeit vor. Am Nachmittag konnte er dann den siebten Rang einfahren, mit gut vier Zehntelsekunden Rückstand auf den Führenden Alex Rins ist für ihn noch alles drin.

"Am Nachmittag waren die Bedingungen anders", lässt Lüthi wissen. "Mein Rhythmus war nicht schlecht, aber leider bin ich in meinem letzten Run wie gegen eine Mauer gefahren. Ich habe zwar eine Reihe von Runden auf hohem Niveau gedreht, aber es ist mir nicht gelungen, eine richtige schnelle Zeit in die Bahn zu brennen. Aber wir arbeiten unbeirrt weiter, die Basis stimmt und ich bin für den weiteren Verlauf des Weekends zuversichtlich", blickt der Schweizer positiv voraus.

Randy Krummenacher will am Samstag noch weiter nach vorne, Foto: JiR Racing
Randy Krummenacher will am Samstag noch weiter nach vorne, Foto: JiR Racing

Randy Krummenacher (13.): Einen positiven Freitag erlebte Randy Krummenacher, der in Motegi als Zehnter bester Schweizer war, in Australien. Nachdem er am Vormittag mit der auftrocknenden Strecke nicht gut zurechtkam und nur auf Rang 17 fuhr, arbeitete er sich im Laufe des zweiten Freien Trainings auf den 13. Platz vor. Sieben Zehntelsekunden trennen ihn von der Bestzeit.

"Das zweite Training war schon relativ stark, dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir uns bis morgen weiter steigern können. Potenzial nach oben ist jedenfalls vorhanden und das ist auch das Ziel, es auszuschöpfen. In jeden Fall denke ich, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben, sowie es definitiv ein besserer Start in ein Rennwochenende war, als viele andere zuvor", ist Krummenacher zufrieden mit seinem Freitag. "Nach diesem ermutigenden Start freue ich mich, dass morgen die Bolzerei hier weitergeht und es war auch wichtig für mich, nach dem Top-10 am vergangenen Sonntag gleich ähnlich weitermachen zu können", freut sich der Eidgenosse.

Jesko Raffin (23.): Oft sieht man Jesko Raffin am Freitag eher am Ende des Feldes. Nicht so in Australien. Der Schweizer Kalex-Pilot fuhr im ersten Training bei Wetterkapriolen gute Zeiten. Am Ende reichte es für Rang 23, den er auch im zweiten Freien Training bestätigen konnte. Auf Alex Marquez auf dem letzten Punkterang fehlt ihm noch ziemlich genau eine Sekunde.

"Wow, Phillip Island ist eine richtig geile Strecke und vor allem brutal schnell. Leider hat heute Vormittag das Wetter nicht mitgespielt, was für mich als Neuling hier nicht sehr hilfreich war. Immer wieder tröpfelte es, beziehungsweise regnete es sogar leicht. Keine einfachen Bedingungen also, um sich auf die Piste einzuschiessen. Eigentlich ist der Wetterumschwung auch kaum zu glauben, nachdem es an den vergangenen Tagen so schön war. Wie auch immer, ich bin mit meinem Start in dieses Wochenende auf dieser für mich neuen Strecke mehr als zufrieden."

Robin Mulhauser hat noch viel Luft nach oben, Foto: Technomag Racing
Robin Mulhauser hat noch viel Luft nach oben, Foto: Technomag Racing

Robin Mulhauser (28.): Wenig erfreulich verliefen die ersten beiden Sessions von Phillip Island für Robin Mulhauser. Er kam überhaupt nicht in Schwung und wurde in beiden Freitagstrainings jeweils 28., noch hinter dem angeschlagenen Tito Rabat. Zwar konnte er im zweiten Freien Training seinen Rückstand auf die Punkteränge reduzieren, es fehlen ihm aber immer noch 2,8 Sekunden - auf einer so kurzen Strecke wie Phillip Island schier unmöglich aufzuholen.

"Zeit und Klassierung sind schlecht, keine Frage. Aber ich habe schlechte und schmerzhafte Erinnerungen an diese Strecke. Und diese Erinnerung ist im Moment noch stärker als meine Leistung. Ich verliere viel zu viel Zeit, weil ich nicht locker ans Werk gehen kann. Um mich zu lösen, muss ich einfach fahren, fahren, fahren", hadert Mulhauser. "Natürlich liege ich noch weit zurück, aber es gibt keinen Grund zur Panik, denn ich weiss, warum der erste Tag für mich so schwierig war. Ich bin überzeugt, dass es mir gelingen wird, am Samstag deutlich weiter nach vorne zu kommen", gibt sich Mulhauser kämpferisch.