Sonntag

Jonas Folger (2.): Jonas Folger übernahm am Start gleich die Führung. Doch Weltmeister Johann Zarco blieb dem Deutschen auf den Fersen. In Runde fünf übernahm der Franzose die Spitzenposition von Folger und fuhr von da an ungefährdet zum Sieg. Doch Folger ließ sich davon nicht beirren. Er fuhr seinen Rhythmus weiter und sicherte damit Platz zwei ab. Eine Top-Leistung von Folger, der damit bewiesen hat, dass er in dieser Saison durchaus gereift ist.

"Mein Start ist dann super gelungen und ich konnte mich gleich an die Spitze setzen; es war ein super herrliches Gefühl endlich wieder einmal ein Rennen anzuführen. Allerdings hat Johann nach ein paar Runden zügig aufgeholt und konnte zu diesem Zeitpunkt ein höheres Tempo fahren. Er war viel schneller als ich, weshalb ich keine grosse Gegenwehr leistete, als er mich überholte. Ich habe zwar versucht mit ihm mitzuhalten, aber dabei hätte ich ein hohes Risiko eingehen müssen und deshalb entschloss ich mich eine sichere Gangart zu wählen."

Sandro Cortese (3.): Nach vorne arbeiten musste sich dagegen Sandro Cortese. Anfangs lag der Deutsche noch außerhalb der Top-10. Doch mit zunehmender Renndauer kam Cortese mit den Bedingungen immer besser zurecht und wurde immer schneller. Position für Position machte der Allgäuer gut. In den Schlussrunden überholte er schließlich Azlan Shah für Platz drei und komplettierte damit das erste deutsche Doppelpodium in der mittleren Klasse seit dem Rio-GP 1996!

"Zuerst möchte ich Johann zu seinem WM-Titel gratulieren! Ich bin natürlich sehr glücklich. Wir hatten ein wirklich hartes Jahr. Jetzt sind wir endlich zurück auf dem Podium. Ich hatte bereits heute Morgen einen guten Speed. Ich wusste, der Grip ist gut und ich habe mich wohlgefühlt. Ich wollte am Anfang nicht so viel verlieren. Ich war gut dabei, bis ich eine Berührung mit Corsi hatte und fast gestürzt wäre. Ich konnte mich gleich wieder fangen und mich zurückkämpfen. Ich muss sagen, dass Syahrin und vor allem Azlan ziemlich schnell waren im Regen. Da musste ich schon sehr beißen, damit ich sie einhole. Die harte Arbeit und das Ruhigbleiben, was ab und zu sehr schwierig war, hat sich jetzt ausgezahlt. Wir haben endlich das Podium erreicht."

Marcel Schrötter (9.): Ebenfalls eine überragende Leistung, jedoch im Schatten seiner Landsleute, legte Marcel Schrötter am Renntag hin. Schon im verkürzten Warm Up deutete Schrötter an, dass auch er unter diesen Bedingungen das Potenzial für eine Top-10-Platzierung besitzt. Im Rennen kämpfte er sich ähnlich wie Cortese, aber wesentlich unauffälliger, immer weiter nach vorne. Am Ende sprang für Schrötter Position acht heraus und damit solide Punkte.

"Ich bin zufrieden mit meinem heutigen Resultat zufrieden. Denn bisher ist dies mein bestes Ergebnis der Saison. Es ist ein schöner Weg, das Wochenende zu beenden, auch, wenn es ein schwieriges Rennen war. Ich hatte eigentlich nicht den Start, den ich erträumt hätte, aber trotzdem war ich in den ersten zwei Kurven nicht so schlecht."

Florian Alt (21.): Lediglich Florian Alt konnte keinen Profit aus den widrigen Bedingungen schlagen. Auch in Motegi tat sich der vierte Deutsche wieder schwer. Zwischenzeitlich schon in den Top-20 gelegen, musste Alt im Rennverlauf noch einigen Konkurrenten den Vortritt lassen. Den Zielstrich überquerte Alt auf Rang 21.

Samstag

Jonas Folger (3.):Das richtige Setup für Motegi fand Jonas Folger schon am Samstagvormittag, im Qualifying zahlte sich die harte Arbeit dann aus. Startplatz drei stand am Ende zu Buch, allerdings brummte ihm Spitzenreiter Johann Zarco mehr als fünf Zehntel Rückstand auf. Auch die vier Zehntel auf Tom Lüthi stellen Folger im Rennen eine ordentliche Aufgabe. Der Bayer ist mit seiner Leistung zufrieden: Wir haben das ganze Wochenende nach der richtigen Richtung gesucht. Jetzt haben wir mehr Grip gefunden und haben einen Schritt nach vorne gemacht. Ich habe von einem Sturz letzte Woche noch Schmerzen an den Rippen. Trotzdem sind wir in einer guten Ausgangslage. Wir werden sehen, wie das Wetter wird und wo ich morgen lande.

Sandro Cortese (9.): Ein solides Qualifying lieferte Sandro Cortese in Motegi ab. Der Kalex-Pilot schaffte es in Startreihe drei. Er handelte sich zwar mehr als eine Sekunde Rückstand auf den Pole-Setter ein, liegt mit Startplatz neun und nur fünf Tausendsteln zu Platz sieben aber auf Kurs für ein gutes Top Ten-Resultat.

Marcel Schrötter (21.): Nach seinem Sturz im zweiten Freien Training kam Marcel Schrötter auch im Qualifying nicht besonders gut mit dem Stop and Go-Kurs von Motegi klar. Am Ende blieb ihm nur Startplatz 21, so dass er am Sonntag aus der siebten Reihe losfahren muss. Auf die Pole-Zeit fehlen ihm knapp zwei Sekunden. Auch der Kampf um die Punkte wird mit beinahe sechs Zehnteln Rückstand auf Platz 15 ein schwieriges, wenn auch machbares Unterfangen.

Florian Alt (30.): Auch in Motegi muss Florian Alt vom letzten Startplatz ins Rennen gehen. Zwar fehlten ihm am Ende nur anderthalb Zehntel auf seinen Vordermann, aber Spitzenreiter Zarco nahm ihm mehr als 3,7 Sekunden ab. Die Punkteränge sind mit 2,4 Sekunden Rückstand auf den letzten erreichbaren Punkt auch in schier unüberwindbarer Ferne für Alt.

Jonas Folger geht in Japan aus der ersten Startreihe ins Rennen., Foto: AGR Team
Jonas Folger geht in Japan aus der ersten Startreihe ins Rennen., Foto: AGR Team

Freitag

Jonas Folger (7.): Bester Deutscher in der Moto2 war am Freitag Jonas Folger als Siebter. Mit einer 1:51.877 verlor er zwar auf Spitzenreiter Zarco mehr als sieben Zehntelsekunden, aber von Platz sechs und somit Startreihe zwei trennt ihn nur gut ein Zehntel. Besonders positiv: Folger konnte gleich mehrere ähnlich schnelle Rundenzeiten aufbieten. "Ich war heute die meiste Zeit mit gebrauchten Reifen auf der Piste und ich habe meine schnellste Rundenzeit quasi im allerletzten Augenblick hingeknallt, und zwar mit einem Reifen, der nahezu eine Renndistanz drauf hatte. Das stimmt mich eigentlich noch zuversichtlich für das morgige Qualifying."

Sandro Cortese (8.): Auf die Tausendstelsekunde genau 1:52.000 fuhr Sandro Cortese am Freitag. Damit sammelte er zwar über acht Zehntel Rückstand auf die Spitze, schaffte es aber trotzdem locker in die Top Ten. Am Ende war er Achter hinter seinem nächstjährigen Teamkollegen Jonas Folger. "Der erste Tag war sehr zufriedenstellend, mit Platz drei am Morgen und zum Schluss Platz acht. Das war seit Langem ein richtig guter Start in ein Grand-Prix-Wochenende. Wir haben sehr konzentriert gearbeitet und hauptsächlich versucht, das Motorrad so hinzubekommen, dass es im Rennen am Sonntag schnell ist. Das ist uns gelungen. Ich bin mir sicher, dass auch morgen noch einiges drin ist. Das Grundsetup steht, wir sind auf einem guten Weg."

Marcel Schrötter (21.): Nachdem er im FP1 gut zurechtgekommen war, stürzte Marcel Schrötter zur Halbzeit des FP2 heftig ins Kiesbett. Er blieb dabei zwar unverletzt, beschädigte aber sein Motorrad so sehr, dass er nicht mehr weiterfahren konnte. Dementsprechend konnte er auch seine Zeit nicht mehr verbessern und landete am Ende mit 1.8 Sekunden Rückstand auf Platz 21. Von den Punkterängen trennen ihn allerdings nur machbare fünf Zehntel.

Florian Alt (29.): Wieder einmal nicht richtig in Fahrt kam Florian Alt. Er landete am Ende abgeschlagen mit knapp 3.5 Sekunden Rückstand auf die Spitze auf dem vorletzten Platz. Nur den japanischen Wildcard-Piloten Tomoyoshi Koyama konnte er hinter sich lassen. Bereits zum direkt vor ihm liegenden Joshua Hook fehlt ihm eine halbe Sekunde, von den Punkterängen trennen ihn derzeit mehr als zwei Sekunden.