Schon nach zehn Trainingsminuten setzte der gestern noch gestürzte Johan Zarco ein Ausrufezeichen: Mit 1:37.440 stellte er einen neuen Streckenrekord auf und unterbot sich gleich darauf selbst noch einmal um ein Zehntel. Alex Rins wurde auf Kurs zu einer neuen Bestzeit im Verkehr aufgehalten und kam nicht an Zarcos Marke heran. Auch Tito Rabat versuchte es lange vergebens, während Zarco immer wieder Hundertstel drauflegte - bis Rabat eine Minute vor Schluss Zarcos Rekord doch noch unterbieten konnte. Seine 1:37.246 konnte am Ende niemand mehr knacken. Eine starke Leistung lieferte Hafzih Syahrin auf Rang vier ab, immerhin drei deutschsprachige Fahrer schafften es mit Lüthi, Folger und Aegerter in die Top Ten.

Die Platzierungen: Rabat lag im FP3 mit Streckenrekord vorne, Zarco und Rins kamen am Ende knapp nicht mehr heran. Vierter wurde Syahrin, gefolgt von Nakagami, Lüthi, Baldassari und Folger. Aegerter und Marquez schafften es noch in die Top Ten. Die Platzierungen der weiteren deutschsprachigen Fahrer: Schrötter auf 13, Krummenacher auf 18, Cortese auf 20, .Raffin auf 26, Mulhauser auf 31 und Alt auf 32.

Die Zwischenfälle: Mit noch einer halben Stunde auf der Uhr rutschte Pons im sehr langsamen Turn fünf weg, konnte aber sein Motorrad aufheben und weiterfahren. Die Kurve zehn, wo gestern schon viele Moto2-Piloten Schwierigkeiten und Crashes hatten, wurde dann Baldassarri zum Verhängnis. 14 Minuten vor Schluss flog er heftig ins Kiesbett und verletzte sich dabei wohl am rechten Unterarm. Sieben Minuten vor Ende erwischte es dann Pons erneut, diesmal in Kurve zehn. Er konnte allerdings noch bis an seine Box weiterfahren. Nur drei Minuten vor Schluss rutschte Louis Rossi in Turn zwei, der Einfahrt zur Schikane, das Vorderrad weg, aber auch er konnte weiterfahren. Kurz darauf war es wieder Kurve zehn, diesmal rutschte Lowes dort weg, konnte aber gleich wieder auf die Strecke gehen.

Das Wetter: Das Wetter in Misano blieb auch zum letzten Freien Training der Moto2 angenehm: Sonnig, kaum Wind, Lufttemperaturen von 23 Grad und Asphalttemperaturen von knapp 30 Grad boten perfekte Bedingungen. Zum Qualifying werden die Temperaturen noch auf bis zu 28 Grad Lufttemperatur steigen. Aller Voraussicht nach wird das Wetter auch das restliche Rennwochenende lang so bleiben.

Die Analyse: Ein spannendes Duell mit gleich mehrfach unterbotenem Streckenrekord war das FP3 der Moto2. Die Top Drei lagen dabei so nah beieinander, dass es unmöglich ist, bei Zarco, Rins und Rabat einen eindeutigen Favoriten auf die Pole heute Nachmittag auszumachen, auch wenn in der Session selbst Rabat am Ende die Nase vorn hatte. Aegerter konnte sich nicht verbessern, liegt aber in der komibinierten Zeitentabelle immer noch auf dem vierten Rang und hat somit durchaus Potential auf einen guten Startplatz, ebenso die heute starken Lüthi und Folger. Zu Anfang des Trainings war zwar auch Baldassarri schnell unterwegs, aber nach seinem Sturz scheint er sich verletzt zu haben, so dass hinter seinem Start im Qualifying noch ein Fragezeichen steht. Erneut wurde Kurve zehn, Tramonte, mehreren Piloten zum Verhängnis, besonders in der Moto2 hat es diese Stelle wirklich in sich.