Gleich zu Beginn des ersten Freien Trainings zeigte Johan Zarco, wen es auch in Misano in der Moto2 zu schlagen gilt und legte die schnellste Zeit vor. Erst zu Trainingshalbzeit konnte diese mit Tito Rabat jemand unterbieten. Zehn Minuten vor Schluss drehte Axel Pons auf und schob sich auf Platz zwei. Zarco allerdings konterte mit einer 1:38.196 und lag damit wieder vorne, dann legte er sogar noch eine 1:37.967 nach, nur noch ein Zehntel vom Rundenrekord. An diesem kratzte dann Simone Corsi mit einer 1:37.910 vier Minuten vor Schluss, die niemand mehr unterbieten konnte. Jonas Folger kam mit dem Circuito Marco Simoncelli hervorragend klar, steigerte sich kontinuierlich und landete am Ende auf Rang drei, mit nur zwei Zehnteln Rückstand auf die Spitze. Erfreulich endete das Training auch für Dominique Aegerter, der die siebtschnellste Zeit vorlegen konnte.

Die Platzierungen: Mit seiner Hammer-Runde setzte sich Corsi an die Spitze, dicht gefolgt von Zarco. Folger verbuchte die drittschnellste Zeit, dahinter reihten sich Pons, Rabat und Rins ein. Aegerter landete auf Rang sieben vor West, Nakagami und Simon. Die Platzierungen der weiteren deutschsprachigen Fahrer: Lüthi auf Dreizehn, Krummenacher auf Achtzehn, Schrötter auf Einundzwanzig, Cortese auf Vierundzwanzig, Alt auf Neunundzwanzig, Raffin auf Dreißig und Mulhauser auf Zweiunddreißig gleichzeitig Letzter.

Die Zwischenfälle: Wenige Minuten nach Trainingsanfang stürzte Ricky Cardus, blieb aber unverletzt. Kurz darauf musste Alex Marquez sein Motorrad mit technischen Problemen von der Strecke schieben. Sieben Minuten vor Schluss rutschte Julian Simon in Kurve zehn das Vorderrad weg, er konnte trotz Sturz das Motorrad allerdings aufheben und weiterfahren. Anderthalb Minuten vor Schluss kam Sam Lowes ebenfalls in Kurve zehn zu Fall. Er konnte zwar gleich wieder aufstehen, aber sein Motorrad landete im Air Fence, so dass sein Training damit beendet war.

Das Wetter: Optimale Bedingungen bot das Circuito Marco Simoncelli den Moto2-Fahrern am Freitag Vormittag: Sonnenschein, keine Wolken am Himmel, und bei 22 Grad Lufttemperater und 21 Grad Asphalttemperatur zeigte sich der italiensche Spätsommer von seiner angenehmsten Seite. Aller Voraussicht nach wird das Wetter das gesamte Rennwochenende lang warm und trocken bleiben.

Die Analyse: Die schnellste Runde brannte am Vormittag zwar Corsi in den neuen Asphalt von Misano, allerdings muss auch betont werden, dass Zarco konstant eine schnelle Runde nach der anderen zu Stande brachte, jeweils um die 1:38 Minuten oder knapp darunter. Folger steigerte sich von Runde zu Runde und ist in Schlagdistanz zu Corsi und Zarco. Kleinere Überraschungen gelangen auch Pons und West, die sich beide in die Top Ten schieben konnten. Marquez konnte aufgrund technischer Probleme noch keine schnelle fliegende Runde fahren, auch Lowes konnte eine seiner schnellsten fliegenden Runden nicht zu Ende bringen. Beide haben sicherlich noch Potential für deutlich schnellere Zeiten.