Lange Zeit sah das erste Freie Training der Moto2 beim Deutschland GP nach einer klaren Angelegenheit für Sam Lowes aus. Wieder und wieder verbesserte der WM-Dritte seine Bestzeit. Doch plötzlich schnappte ihm Takaaki Nakagami die Führung weg. Kurz vor Schluss unterboten auch Johann Zarco und Tito Rabat die Führungszeit. Doch auf den letzten Drücker konterte Lowes seinerseits. Dahinter lieferten sich die besten Deutschen ein enges Duell mit den Schweizern um die Verfolgerpositionen. Für den unschönen Höhepunkt des Trainings sorgte ein Harakiri-Unfall gleich zu Beginn der Session.

Die Platzierungen: Lowes sicherte sich mit einer 1:25.027 Minuten hauchdünn die Bestzeit vor Nakagami. Dem Japaner fehlten nur vier Hundertstel auf Rang eins. Nahezu zeitgleich auf den Plätzen drei und vier beendete das Spitzen-Duo der WM um Zarco und Rabat die Session. Jonas Folger landete auf dem sechsten Platz hinter Simone Corsi, aber vor den beiden Schweizern Tom Lüthi und Dominique Aegerter. Sandro Cortese wurde 13., Marcel Schrötter 25. - Florian Alt musste sich nach einem frühen Sturz mit dem letzten Platz abfinden. Für Randy Krummenacher reichte es zu Rang 23, bei Jesko Raffin wurde es nur Platz 28.

Die Zwischenfälle: Xavier Simeon war der erste Pilot, den es nicht auf dem Motorrad hielt. In Kurve zwölf stürzte der Gresini-Pilot nach wenigen Minuten spektakulär, blieb aber unverletzt. Anders wenig später: Axel Pons räumte Luis Salom in der Anbremszone der letzten Kurve bei noch hoher Geschwindkeit einfach ab, Letzterer humpelte anschließend wutentbrannt durch das Kiesbett - es droht eine Verletzung am Knöchel. Nur eine Minute später verabschiedete sich auch Alt ins Kiesbett.

Das Wetter: Beste Bedingungen in Session eins der Moto2 auf dem Sachsenring. Bei 16,1 Grad Luft- und 25,8 Grad Streckentemperatur ging des erste Freie Training über die Bühne. Wie schon zuvor bei Moto3 und MotoGP war der Himmel leicht bewölkt.

Die Analyse: Erst spät sortierte sich im ersten Training das normale Kräfteverhältnis der Moto2. Das Klassement am Ende der Session bot allerdings nur wenige Überraschungen. Einzig Nakagami sprengte das Spitzentrio der WM ganz oben in der Zeitentabelle. Noch ist die Aussagekraft zwar gering, doch scheint es bislang, als könnte Lowes in Deutschland zumindest eine Chance haben die Spitzengruppe in der Meisterschaft wieder etwas enger zusammen zu drücken. Aus deutscher Sicht darf man angesichts des sechsten Platzes von Folger zumindest auf ein anständiges Resultat beim Heimrennen hoffen.