WM-Favorit Johann Zarco unterstrich beim Moto2-Rennen in Assen einmal mehr seine Vormachtstellung und siegte nach einem späten Manöver gegen Weltmeister Tito Rabat. Lange Zeit hatte es jedoch nicht nach dem dritten Streich des Franzosen in der Saison 2015 ausgesehen. Beim ersten Rennstart passierte Rabat Zarco umgehend und riss schnell eine Lücke. Nach Unterbrechung des Rennens durch die Roten Flaggen nach nur einer Runde verpatzte Zarco auch den zweiten Start komplett, fiel bis auf Rang vier zurück.

An der Spitze zog zunächst Jonas Folger davon, ehe Rabat den Deutschen gegen Mitte des auf 16 Runden verkürzten Rennens passierte. Auch Zarco passierte Folger wenig später, machte sich anschließend auf die Jagd nach Rabat. Nachdem es bereits zu Beginn des Rennens auf den Verfolgerplätzen heftigen Kontakt bei einem Überholmanöver zwischen den beiden Titelanwärtern gegeben hatte, revanchierte sich Zarco kurz vor Schluss bei Rabat. Souverän fuhr der WM-Leader anschließend den verdienten Triumph nach Hause.

Zarco macht Revanche-"Androhung" war

Nach seinem Coup zeigte sich Zarco sichtlich erschöpft vom harten Kampf: "Das Rennen war so schwierig - vor allem zu Beginn. Ich hatte zwei Mal keinen guten Start und vor allem beim Re-Start musste ich mich dann hinter den schnellen Jungs einsortieren. Konnte erst nicht überholen, aber auf die Distanz habe ich dann doch den Unterschied machen können."

Tito Rabat durfte trotz starker Leistung nicht den zweiten Saisonsieg 2015 bejubeln, Foto: Marc VDS
Tito Rabat durfte trotz starker Leistung nicht den zweiten Saisonsieg 2015 bejubeln, Foto: Marc VDS

Vor allem das spektakuläre Duell mit Rabat hob Zarco hervor: "Wir hatten zu Beginn des Rennens schon einen tollen Zweikampf und er hat ihn mit viel Aggressivität für sich entschieden. Anschließend ist er davon gefahren, aber ich dachte mir nur, dass wir gegen Ende des Rennens schon noch einmal die Chance für einen erneuten Kampf bekommen würden. Dass ich ihn dann zwei Runden vor Schluss überholt habe war die richtige Taktik. So konnte er nicht mehr wirklich kontern."

Lowes hadert mit Startphase

Trotz der bitteren Niederlage zeigte sich Weltmeister Rabat als fairer Verlierer: "Ich hatte einen super Start, konnte dann nach dem Duell mit Zarco immer näher zu Folger aufschließen, der wirklich wahnsinnig gut losgelegt hat. Als ich ihn passiert hatte wollte ich eine Lücke aufreißen, denn ich wusste, wie schnell Zarco ist. Letztlich hat er mich bekommen, denn er war heute der Bessere. Ich gratuliere ihm, aber verspreche, dass ich zurückschlagen werde."

Nach einem starken Rennen im Schatten der Spitze sicherte sich Sam Lowes den verdienten dritten Podestplatz. Im Ziel fehlten ihm letztlich knapp zwei Sekunden auf den Sieger. "Ich bin sehr zufrieden, denn wir haben bewiesen, dass wir einer der wenigen sind, die mit diesen Jungs über eine Renndistanz mithalten können. Ich wollte am Start eigentlich weiter nach vorne kommen, um früh und länger relativ freie Fahrt zu haben, aber das hat leider nicht geklappt. Die Zeit konnte ich dann leider nicht mehr aufholen."