Johann Zarco ist der strahlende Sieger des Moto2-Krimis in Barcelona! Der WM-Leader verlor direkt am Start seine Spitzenposition, rutschte im Getümmel zunächst weit zurück. Jedoch kämpfte sich der schnelle Franzose in gewohnter Manier Platz um Platz nach vorne und überholte in den letzten beiden Runden dann nacheinander das spanische Top-Duo Alex Rins und Weltmeister Tito Rabat.

Letzterer versuchte den Verlust seiner Führung an Zarco mit einem optimistischen Manöver wenige Kurven vor dem Ende noch einmal zu korrigieren, fiel dadurch aber gar noch hinter Rins auf Rang drei zurück. In der Gesamtwertung baute Zarco seine Führung nach sieben Rennen so bereits auf 36 Punkte vor Rabat aus.

"Ich wusste dass ich wenn ich gewinnen will auf jeden Fall zu Beginn der letzten Runde überholen muss", erklärte der sichtlich erschöpfte Rennsieger. "Ich war in den Kurven 1-3 einfach schlecht heute und hätte ich vorher geführt, wäre ich dort sicher überholt worden. Auf der letzten Runde zuzuschlagen war somit meine einzige Chance, und ich bin froh, dass es so gut geklappt hat. Das Ergebnis ist vor allem für die Weltmeisterschaft einfach nur gigantisch."

Geduld nach Horror-Start

Nach einem eigentlich guten Start wurde Zarco zwischen zwei Kontrahenten eingeklemmt, versuchte dann einen Sturz zu verhindern und verlor dadurch viele Positionen. Der Weg von Platz sechs zurück an die Spitze war anschließend steinig. "Ich musste ruhig bleiben, denn so war das von der Pole Position sicher nicht geplant. Ich habe mich darauf konzentriert, die Lücke Stück für Stück zu schließen", verriet der WM-Leader.

Foto: Marc VDS Racing
Foto: Marc VDS Racing

Die harte Konkurrenz an der schnellen Spitze machte ihm das alles andere als einfach. "Ich musste an Dominique Aegerter und Sam Lowes vorbei und beide waren sehr schnell und haben hart gekämpft. Ich wurde gepusht, es gab Berührungen, aber letztlich kam ich doch vorbei. Bei halbwegs freier Fahrt konnte ich dann zum Glück auf die Zwei vorne aufschließen. Erst hat sich dann Rins verbremst, dann habe ich beim Manöver gegen Rabat allen Mut zusammengenommen."

Rins mit vollem Risiko, Rabat niedergeschlagen

Rins, der von Startplatz sieben bereits früh nach vorne pflügte und gegen Rennmitte kurzzeitig sogar die Führung übernahm, zeigte sich mit Platz zwei nach seinem Fehler kurz vor Schluss zufrieden: "Ich wollte unbedingt gewinnen, habe mich dann mit viel Risiko verbremst und wurde in Kurve eins der vorletzten Runde zu weit herausgetragen. Allerdings dachte ich mir schon, dass sich Rabat und Zarco noch beharken würden und habe auf weiter auf meine Chance gelauert. Die kam dann auch und ich habe mir Platz zwei noch geschnappt - ein großartiges Resultat."

Nach langer Führung und dem Verlust von zwei Positionen in der letzten Runde war Weltmeister Rabat verständlicherweise der am wenigsten Begeisterte der drei Podest-Fahrer: "Ich hatte einen guten Start in dieses schwierige Rennen, lag permanent mit an der Spitze und habe alles versucht zu kontrollieren. Dass Zarco am Ende so stark aufkam, konnte ich nicht verhindern. In der letzten Runde geschnappt zu werden ist sehr bitter. Ich wollte unbedingt kontern, und habe so noch Platz zwei verloren. Enttäuschend."