Das Wochenende in Mugello ist vorüber. Wie haben sich die deutschen Fahrer in der Moto2 geschlagen?

Sonntag

Sandro Cortese (8.): Erfolgreiche Aufholjagd für Sandro Cortese beim Rennen in Mugello. Nach einem schlechten Start fiel der Deutsche von Startposition elf auf Rang 15 zurück. Von dort ging es im Laufe des Rennens wieder bergauf. Am Ende sah Cortese die Zielflagge als Achter und holte damit gute Punkte.

Marcel Schrötter (16.): Nicht ganz für die Fahrt in die Punkteränge gereicht hat es für Marcel Schrötter. Das passt zum Verlauf seines Wochenendes. Schon in den Trainings lief es unglücklich für den Tech3-Piloten. Da passt es gut ins Bild, dass zu den Top-15 lediglich drei Sekunden im Ziel fehlten.

Florian Alt (24.): Für Florian Alt war das Rennen schon ruiniert, bevor es überhaupt begonnen hatte. Schon nach der ersten Runde fehlte ihm eine geschlagene Minute auf den Leader. Davon konnte er sich natürlich nicht mehr erholen. Immerhin konnte Alt das Rennen beenden, war dabei der einzige überrundete Fahrer.

Jonas Folger (Ausfall): Die tragische Figur aus deutscher Sicht war im Rennen Jonas Folger. Von Startplatz 13 aus ging es nur in eine Richtung für Folger: nach vorne. Bis in die Top-3 hat sich Folger schon vorgekämpft und es sah alles danach aus, als könnte der Deutsche um seinen dritten Saisonsieg kämpfen. Bis er es in Runde sieben übertrieb und seine Kalex und seine Chance im Kiesbett der Casanova-Kurve versenkte.

Am Samstag lief für Marcel Schrötter nicht viel zusammen, Foto: Tech 3
Am Samstag lief für Marcel Schrötter nicht viel zusammen, Foto: Tech 3

Samstag

Sandro Cortese (11.): Viel los war bei Sandro Cortese. Der Deutsche war im Qualifying als Elfter der beste Deutsche und steht in Reihe vier. Ganz am Ende, just mit dem Fallen der Zielflagge, sorgte Cortese allerdings auch für den letzten Sturz des Qualifyings. Ausgangs Turn fünf flog der Deutsche ab, seine Kalex zerschellte am Reifenstapel. Bereits am Vormittag musste Cortese einen langen Umweg über das Kiesbett in Kauf nehmen.

Jonas Folger (13.): Lange Zeit sah es danach aus, als könnte Jonas Folger die Qualifikation innerhalb der Top-10 abschließen. Letztlich sprang für den Deutsch die 13. Startposition heraus. Fast eine Sekunde betrug dabei das Defizit Folgers auf den Pole-Rekord von Sam Lowes. Sein Kommentar: "Ok, meine Startposition mit P13 ist bestimmt nicht der Brüller, aber im Vergleich zum dritten freien Training konnte ich meine Rundenzeit um mehr als eine halbe Sekunde steigern. Dies zeigt, dass wir hinsichtlich der Abstimmung den richtigen Weg eingeschlagen haben. Leider habe ich es nicht geschafft alle Puzzleteile für eine richtige Qualifying-Runde zusammenzusetzen, sowie ich auch nie in den Genuss eines ordentlichen Windschattens für die lange Start-/Zielgerade gekommen bin." Am Vormittag war Folger noch Zehnter.

Marcel Schrötter (19.): Einen schweren Stand hat Marcel Schrötter in Mugello. Der Deutsche fiel in Mugello bisher hauptsächlich durch Unfälle auf. Am Vormittag brachte Schrötter das Kunststück fertig, schon in seiner Outlap zu stürzen. Mit Startplatz 19 gelang dem Tech3-Fahrer immerhin noch der Sprung in die Top-20.

"Das Wochenende lief bisher ziemlich unglücklich", gibt Schrötter zerknirscht zu. "Im Qualifying bin ich wieder gecrasht. Das ist hart für uns, weil ich schon in den letzten Wochen ein paar Stürze hatte. Wir brauchen möglichst viel Streckenzeit, um die Tech3 zu verbessern. Aber ehrlich gesagt hatte ich hier nur ein gutes Training. Wir wussten also, dass es ein schwieriges Qualifying wird. Ich habe alles gegeben und wir müssen positiv bleiben. Das Gefühl fürs Bike müssen wir verbessern und stärker als je zuvor zurückkommen."

Florian Alt (27.): Florian Alt war bisher vor allem dann im Bild, wenn er gestürzt ist oder sich den Windschatten eines schnelleren Kollegen gesucht hat. Dennoch ist der 27. Startplatz, den er im Übrigen auch in Austin in Jerez herausgefahren hat, seine beste Startposition in seiner noch jungen Moto2-WM-Karriere.

"Ich bin wirklich stark in diese Session gestartet, da ich gleich relativ locker tiefe 1:54er Rundenzeiten fahren konnte. Nachdem ich ein paar Mal aufgehalten wurde, ist der Vorderreifen etwas abgekühlt. Das war dann der Auslöser für meinen Crash in der schnellen Bergab-Schikane. Zum Glück war alles harmlos, da auch das Motorrad nur ein paar Kratzer abbekommen hat. Viel schlimmer war jedoch die verlorene, so wichtige Trainingszeit für mich", äußerte sich Alt zu seiner Qualifying-Session.

Jonas Folger drehte sich am Freitag mit der Abstimmungsarbeit im Kreis, Foto: AGR Team
Jonas Folger drehte sich am Freitag mit der Abstimmungsarbeit im Kreis, Foto: AGR Team

Freitag

Sandro Cortese (9.): Der Dynavolt Intact-Fahrer setzte sich mit Rang neun an die Spitz der innerdeutschen Wertung. Mit seiner 1:53.218 Minuten fehlten ihm knapp neun Zehntelsekunden auf Weltmeister Tito Rabat, der Schnellster war. "Ich bin generell mit dem ersten Trainingstag zufrieden", bilanzierte Cortese. "Wir haben heute einige Dinge ausprobiert und sind wieder unter den zehn Besten. Das war unser Ziel, welches wir für den heutigen Tag erreicht haben. Morgen müssen wir das gleiche wieder schaffen", forderte er.

Jonas Folger (15.): Der zweimalige Saisonsieger belegte am ersten Tag in Italien Rang 15. Unzufrieden war er damit jedoch nicht. "Ehrlich gesagt war es ein sehr produktiver Tag für uns, auch wenn das Ergebnis nicht danach vermuten lässt", sagte Folger. Sein Rückstand auf die Spitze betrug mehr als 1,2 Sekunden, auf Teamkollege Axel Pons fehlten drei Zehntel. Seine Zeit des Vormittags konnte er nicht mehr verbessern. "In jeden Fall war es mit der sechstschnellsten Rundenzeit am Vormittag ein starker Auftakt in das Wochenende", stellte er zufrieden fest. "Doch für das zweite Training haben wir gravierende Änderungen an der Geometrie des Motorrad vorgenommen, die sich zum Teil sehr positiv ausgewirkt haben, aber andererseits sind dadurch auch Probleme aufgetaucht, die vorher nicht vorhanden waren.", erklärte er das durchwachsene Abschneiden im zweiten Training.

Marcel Schrötter (19.): Der Tech3-Pilot sorgte im zweiten Training am Nachmittag für eine Schrecksekunde, als er sein Bike im Kies versenkte. Passiert ist nichts, doch wertvolle Zeit ging flöten. Am Ende wurde er 19. "Lassen wir mal den Sturz am Nachmittag weg, dann war es in jeden Fall ein verheissungsvoller Auftakt. Bei besagten Zwischenfall ist mir in der schnellen Rechts-Bergab in Kurve sechs das Vorderrad weggerutscht. Bis auf eine angeschlagene rechte Hand, meine Finger schmerzen ein wenig, bin ich aber ok", versicherte er. "Ich habe ein gutes Gefühl für das Motorrad und die Verhältnisse und ich denke, dass es uns auch gelingen wird, das Motorrad zu verbessern. In jeden Fall freue ich mich schon auf das Zeittraining für die Startaufstellung", so Schrötter.

Florian Alt (29.): Der einzige Suter-Pilot im Feld neben Zaghwan Zaidi belegte am Freitag den 29. Platz von 31 Fahrern. Mit 3,8 Sekunden war Alt mehr oder weniger abgeschlagen.