Zweiter Saisonsieg für Jonas Folger! War der erste Platz in Katar noch den Problemen an Johann Zarcos Bike geschuldet, so lässt die Vorstellung vom heutigen Rennsonntag keine Zweifel an einem verdienten, selbst herausgefahrenen Triumph aufkommen. In der WM liegt Folger jetzt nach dem ersten europäischen Rennen auf Position zwei, 16 Punkte hinter Zarco.

Den Grundstein für den Sieg legte Folger gleich am Start. "Das Beste war der Start", frohlockt Folger. "Ich war gleich hinter Tito und der hat ziemlich Gas gegeben am Anfang, er hatte eine gute Pace. So haben wir eine Lücke am Anfang rausfahren können", schildert er den Rennbeginn aus seiner Sicht, als sich Folger an Esteve Rabats Hinterrad klemmte und gemeinsam mit dem Spanier davon ziehen konnte.

Von der leichten Kollision nichts mitbekommen

Nach einigen Runden lag dann Folger plätzlich in Führung. Rabat hatte in Kurve fünf einen kleinen Fehler gemacht und Folger schlüpfte innen durch. "Dann hat er mal einen Rutscher gehabt in Sektor zwei. Ich habe gemerkt, dass er schon ein bisschen inkonstanter geworden ist, als ich direkt hinter ihm war. Das habe ich ausgenutzt, bin vorbei und dann einfach meine Pace gefahren", berichtet Folger.

Wie schon in Katar durfte Folger in Jerez einen Sieg bejubeln, Foto: AGR Team
Wie schon in Katar durfte Folger in Jerez einen Sieg bejubeln, Foto: AGR Team

Am Eingang der Gegengerade scheinen sich Folger und Rabat bei dem Manöver berührt zu haben. Auf die leichte Kollision angesprochen reagiert Folger überrascht: "Ich habe gehört, dass Tito neben mir war, aber dann nix mehr gemerkt. Es war aber trotzdem in Ordnung, das war ein gutes Rennen für uns beide." Einmal vorbei war es Folger wichtig, gleich einen Vorsprung herauszufahren: "Ich habe dann fünf, sechs Runden richtig angezogen und hab dann die 1,5 Sekunden rausfahren können."

Selbstvertrauen mit nach Le Mans nehmen

Besonders erfreulich war es für Folger aber, an allen drei Tagen konstant vorne dabei zu sein, wie er einräumt: "Es ist wichtig, das ganze Wochenende gut dabei zu sein. Ich bin mit viel Selbstvertrauen ins Rennen gegangen und das war auch wichtig für mich persönlich, um dem Druck von Tito hinter mir standzuhalten." Immerhin ist Rabat der amtierende Weltmeister der mittleren Klasse und damit die Messlatte.

Den Blick richtet Folger nun bereits nach vorne auf das nächste Wochenende. Er versucht, die Herangehensweise dieses Wochenendes beizubehalten: "Die Taktik ist für Le Mans die gleiche: Wir schauen, dass wir in jedem Training vorne sind. Wir machen einen guten Job momentan, ohne Fehler, und haben eine gute Basis mit dem Bike, also passt momentan alles", lobt Folger abschließend sich und seine Crew.