Tom Lüthi trägt in Valencia mit Dominique Aegerter ein Schweiz-internes Duell um WM-Rang vier aus. Der Vorteil liegt bei Lüthi, denn er hat vor dem Finale sieben Punkte Vorsprung auf Aegerter. Auch die Performance bei den Überseerennen spricht für den 28-Jährigen, mit dem Sieg in Japan als Highlight.

Sandro Corteses Chancen, in der WM eine bessere als seine aktuelle Platzierung zu erreichen, stehen dagegen nicht allzu gut. Der 24-Jährige rangiert mit 85 Zählern auf Rang acht in der Meisterschaft. Simone Corsi auf Rang sieben hat 15 Punkte Vorsprung. Das bedeutet, dass Cortese aufs Podest fahren müsste, um eine Chance zu haben, an Corsi vorbeizugehen. Cortese stand in Tschechien in dieser Saison bereits einmal auf dem Podium, allerdings kann man danach nicht unbedingt von einem Lauf sprechen. Zwei Nullrunden und 27 Punkte stehen aus den letzten sechs Rennen zu Buche.

Schrötter peilt Top-10 in der WM an

Marcel Schrötter rangiert vor dem Saisonfinale auf Rang elf in der Fahrerwertung - punktgleich mit Luis Salom, der allerdings zwei Podestplätze verbuchte und daher Rang zehn einnimmt. Die Top-10 sind für Schrötter greifbar und das erklärte Ziel des 21-Jährigen. "Aufgrund der vielen Tests in Valencia kennen alle Fahrer den Circuit sehr gut und daher wird es bestimmt wieder eine brutal enge Kiste. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf dieses Rennwochenende und ich werde wie immer mein Bestes abrufen, um diese tolle Saison mit einem noch schöneren Abschluss zu beenden. Eine Platzierung unter den ersten Zehn der Gesamtwertung ist nach wie vor die Zielsetzung für das Finale", sagte er.

"Die Pause nach Malaysia und den beiden anderen Überseerennen hat gut getan und war auch notwendig, aber jetzt bin ich froh, dass wieder ein Rennen ansteht. Andererseits ist es eigentlich schade, dass an diesem Wochenende die Meisterschaft bereits endet. Für meinen Geschmack ist die Saison überhaupt viel zu schnell vergangen." Das liege in erster Linie daran, dass ab der Sommerpause die Resultate besser und konstanter wurden. "Es gab viel weniger ups and downs als noch zu Beginn des Jahres", zeigte Schrötter auf. "Den Schwung, vor allem jenen aus den vergangenen drei Grands Prix, möchte ich in Valencia beibehalten und zum Abschluss nochmals ein starkes Ergebnis einfahren."

Auch Folger schielt auf Top-10

Auch Jonas Folger, der derzeit mit 60 Punkten Rang 13 belegt, würde die Saison gerne unter den besten Zehn der WM beenden. Auftrieb gibt ihm sein neunter Platz von Malaysia - sein erstes einstelliges Ergebnis seit dem Italien GP. "Nach der Rückkehr aus Malaysia habe ich mir drei, vier Tage Auszeit gegönnt. Dieses Hitzerennen war mit Abstand das anstrengendste der gesamten Saison", gestand er.

Am vergangenen Wochenende habe er wieder mit leichtem Training begonnen. "Zwei, drei Mal war ich mit der Motocross-Maschine unterwegs, ansonsten habe ich viel Ausdauer trainiert", verriet er. "Für das letzte Rennen an diesem Wochenende und den nachfolgenden Test lag das Hauptaugenmerk vor allem auf Ausdauer, um nicht ausgepowert zum Saisonabschluss in Valencia zu kommen." Den Valencia Circuit kennt er aus den vergangenen Jahren bestens. "In den kleinen Klassen lief es für mich hier meistens gut und auch beim Test im vergangenen Februar mit der Kalex Moto2 war ich auf Anhieb schnell. Von dem her bin ich natürlich gespannt, ob ich meine Rundenzeit von damals verbessern kann." Das habe er sich für dieses Wochenende fest vorgenommen.

"Darüber hinaus will ich die Saison selbstverständlich mit einem starken Ergebnis abschließen", kündigte er an. "Das letzte Rennen vor zwei Wochen in Sepang gibt natürlich Auftrieb und genau diesen Schwung will ich mitnehmen. Außerdem spekuliere ich insgeheim noch mit einer Platzierung in den Top-10 der Gesamtwertung. Aktuell fehlen mir zwölf Punkte auf den zehnten Gesamtrang. Diesen Rückstand aufzuholen wird nicht einfach, aber abgerechnet wird am Sonntag nach der Zieldurchfahrt. So gesehen gibt es nur eine Devise für das Finale, nämlich Folgaass."

Krummenacher nach Abstecher zum Supermoto top-motiviert

Randy Krummenacher bestreitet an diesem Wochenende sein letztes Rennen für das Octo IodaRacing Team und will sich dementsprechend gebührend verabschieden. 2015 geht der Schweizer für JiR Italy an den Start. "Ich freue mich auf Valencia und ich freue mich auch auf einen schönen Abschluss dieser Saison. Gleichzeitig finde ich es ein wenig schade, dass bereits das letzte Rennen ansteht. Ich hätte gerne noch ein paar weitere Gelegenheiten gehabt, im jetzigen Umfeld mein volles Potenzial abrufen zu können", räumte er ein.

"Wie auch immer, ich gehe voll motiviert und fest entschlossen in dieses Wochenende, wie jedes Mal das Beste zu geben." Nach der Rückkehr aus Malaysia habe er ein paar Tage ausgespannt, um in erster Linie wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Am vergangenen Wochenende habe er dann wieder mit dem Training begonnen. "Neben dem normalen Fitness-Training ging es auch auf eine Supermoto-Piste. Ich fühle mich optimal vorbereitet und top-fit für die bevorstehende Aufgabe. Darüber hinaus freue ich mich auf ein Fullgaass-Weekend beim letzten Saison-Event."