Thomas Lüthi war der strahlende Sieger beim Japan-GP zur Moto2-Weltmeisterschaft. Der Schweizer fuhr ein kontrolliertes Rennen an der Spitze und konnte auch den in der Schlussphase immer näher rückenden Maverick Vinales in Schach halten. "Ich hatte extremen Druck von Maverick. Am Anfang konnte ich zwar einen Vorsprung herausfahren, aber ich fühlte mich nie sicher, schließlich war der Vorsprung nur etwa zwei Sekunden groß und das reicht in der Moto2 einfach nicht", berichtet Lüthi. "Am Ende konnte ich den Vorsprung glücklicherweise halten, obwohl er immer näher herankam", bejubelt ein erleichterter Lüthi seinen Sieg.

Folger und Aegerter mit Schwierigkeiten

Lüthi war der einzige deutschsprachige Pilot, der restlos mit seiner Leistung zufrieden sein durfte. Aus der restlichen Riege schaffte es nur noch Jonas Folger als Zwölfter in die Punkteränge. "Ich bin froh endlich wieder einmal Punkte gesammelt zu haben, auch wenn ich mich über das Resultat nicht so recht freuen kann. Es war ein schwieriges Wochenende und ein noch anstrengenderes Rennen", ist sich Folger bewusst, dass die Punkte eher den Ausfällen als seiner Leistung geschuldet sind. "Das fehlende Vertrauen in das Motorrad hat es sehr mühsam gemacht. Wenigstens haben wir für das Rennen ein paar Kleinigkeiten gefunden, aber immer noch nicht genug, um besser dazustehen. Schließlich war ich der Einzige, der im Rennen den harten Vorderreifen verwendet hat", erkennt Folger Verbesserungspotenzial und spielt auf seinen Reifenpoker an.

Ein sicheres Top-10-Resultat warf Dominique Aegerter weg. Der Schweizer lag auf Rang acht, als er drei Runden vor Schluss in der Haarnadel stürzte. "In den ersten Runden konnte ich kaum überholen, abgesehen von den vier beim Start gewonnenen Plätzen. Die andern vier Ranggewinne waren auf Fehler meiner Gegner zurückzuführen. Ich war zwar schneller als die Fahrer, mit denen ich kämpfte, aber ich fand einfach die Lücke nicht, um vorbeizukommen", führt der Schweizer aus. Am Ende fuhr er als 18. ins Ziel. "Immerhin konnte ich das Motorrad wieder in Gang bringen und das Rennen trotz einer gebrochenen Fußraste beenden. Insgesamt bin ich aber von diesem Weekend maßlos enttäuscht", hält Aegerter seinen Frust nicht zurück.

Aufwärtstrend bei Krummenacher, Ausritt von Mulhauser

Randy Krummenacher kam das ganze Wochenende nicht auf Touren. Selbst die vielen Stürze und Ausfälle spülten ihn nicht in die Top-15, denn der Ioda-Pilot sah die Zielflagge auf Rang 21. Trotzdem ist Krummenacher happy mit seinem Rennen. "Kurzum, das Rennen war das Highlight des Wochenendes. Ich hatte heute um einiges mehr Spaß beim Fahren als an den Trainingstagen. Ich war viel lockerer und von dem her sind auch allmählich die Rundenzeiten gekommen", betont der Schweizer. "Leider konnte ich zum Schluss Wilariot und Marino nicht mehr schnappen. Ich hatte in den Kurven Vorteile, doch sie waren auf den Geraden zu schnell, um mich in aussichtsreiche Position für ein Überholmanöver zu bringen", bedauert Krummenacher.

Für Randy Krummenacher ging es trotz Rang 21 zumindest etwas voran, Foto: Octo IodaRacing
Für Randy Krummenacher ging es trotz Rang 21 zumindest etwas voran, Foto: Octo IodaRacing

Auch für Robin Mulhauser ging das Rennen nicht ohne Zwischenfälle über die Bühne. Auf der für ihn neuen Strecke kreuzte der Schweizer als 28. die Ziellinie. "Ich hatte Mühe, zu Beginn den Rhythmus zu finden, bin dann aber an Ramos vorbeigekommen und habe zur Gruppe mit Nico Terol aufgeschlossen. Dann habe ich mich leider verbremst und musste ins Kiesbett ausweichen", führt Mulhauser aus. "Dort steckte ich einige Sekunden fest und fuhr danach ein einsames Rennen zu Ende. Das einzig Positive dieses Sonntags war, dass meine Rückenschmerzen der Vortage mich nicht behindert haben", atmet Mulhauser auf.

Schrötter und Cortese belohnen sich nicht mit Punkten

Bitter enttäuscht war auch Marcel Schrötter. Der schnellste Deutsche des Japan-Wochenendes lag zeitweise auf Position acht. Aber auch er warf, wie Aegerter, ein Punkteresultat durch einen Sturz weg. "Natürlich bin ich enttäuscht, denn das Team und vor allem ich hatten ein gutes Wochenende bis heute Morgen. Dort lief es nicht so gut wie in den zwei vorherigen Tagen", hält Schrötter fest. Was es dem Tech3-Fahrer nicht leicht gemacht hat, war das Fahren im Pulk. "Ich lag lange Zeit hinter Pons, der immer sehr spät bremst. Manchmal musste ich ihm ausweichen, also konnte ich meinen Kurvenspeed nicht immer halten. Es war also sehr schwierig, ihn zu überholen", erklärt Schrötter. Bei einem dieser Ausweichmanöver habe er eine Bodenwelle erwischt, die seinen Sturz verursachte. Schrötter brachte seine Tech3 auf Platz 29 ins Ziel.

Noch etwas schlechter erging es Sandro Cortese. Nach der zweitschnellsten Zeit im Warm Up crashte er im Kampf um die Punkteränge, aber im Gegensatz zu Schrötter und Aegerter konnte Cortese das Rennen nicht wieder aufnehmen. "Eigentlich hab ich mich richtig wohl gefühlt auf dem Motorrad. Ich bin dann in der ersten Kurve übers Vorderrad gestürzt. Das war sehr schade, weil ich echt ein sehr gutes Gefühl hatte", so ein zerknirschter Cortese. "Es war einfach ein Fehler von mir. Tut mir leid fürs Team. Wir hatten ein gutes Wochenende bis dahin. Aber ich werde in Australien wieder voll angreifen", denkt Cortese bereits an Phillip Island nächstes Wochenende.