Dominique Aegerter bewies einmal mehr auch in Motegi seinen Speed. Den ersten Trainingstag beendete der Schweizer auf Platz vier in der kombinierten Zeitenliste. Auch in beiden Sessions belegte der WM-Vierte den vierten Rang. "Das ist ein ziemlich erfreulicher Beginn, auch wenn der Rückstand auf Rabat noch zu groß ist", hält Aegerter fest, blickt aber dennoch positiv voraus: "Anders gesagt haben wir noch einiges zu verbessern. Aber ich bin dennoch zuversichtlich. Denn der Rhythmus ist gut, die Konstanz ebenso, und die viertbeste Zeit beweist, dass ich am Sonntag um die Podestplätze mitkämpfen kann."

Top-10 und Setup-Arbeit für Lüthi und Cortese

Sein Landsmann und nächstjähriger Teamkollege Thomas Lüthi konnte ebenfalls ein Glanzlicht setzen: In der ersten Session gelang ihm die Bestzeit. "Heute Morgen war mein Rhythmus gut, das Feeling fürs Limit war da, und somit hatte ich wirklich einen Top-Start ins Wochenende. Jetzt am Nachmittag konnte ich aber nicht nachlegen", zeigt sich der Interwetten-Pilot nach Position sechs selbstkritisch. Geringfügige Setup-Änderungen warfen einige Fragezeichen bei ihm auf. Rabats Zeiten haben Lüthi beeindruckt, "deshalb dürfen wir nicht einfach nur zurück zu dem, was wir am Vormittag hatten, sondern wir müssen uns verbessern", gibt er die Marschroute fürs restliche Wochenende vor.

Tom Lüthi zeigte sich in Motegi direkt vorne bei der Musik, Foto: Interwetten Paddock Moto2
Tom Lüthi zeigte sich in Motegi direkt vorne bei der Musik, Foto: Interwetten Paddock Moto2

In den Top-10 war auch Sandro Cortese wieder vertreten. Dem Deutschen gelang in beiden Trainings die neuntschnellste Zeit, trotz eines Ausritts in den Kies im ersten Training. Für Cortese stand auch an diesem Freitag die Setup-Arbeit im Vordergrund, wie er mitteilt: "Wir haben über den Tag gute Fortschritte beim Setup erzielt und viel fürs Rennen gearbeitet. Ich konnte konstant schnelle Runden fahren und wir sind nicht ganz so weit von der Musik weg. Natürlich sind die ersten zwei sehr flott unterwegs, aber der Rest liegt relativ nah beieinander."

Schrötter kann, Folger muss sich verbessern

Der zweitschnellste Deutsche war heute Marcel Schrötter. Der Tech3-Pilot startete als ausgezeichneter Siebter in den Tag. Nach Rang 14 im zweiten Training liegt Schrötter in der kombinierten Zeitenliste auf Platz zwölf. "Das Vormittagstraining verlief eigentlich überraschend gut für mich, obwohl ich mich im ersten Run noch gar nicht wohl gefühlt habe. Aber beim Stopp hat meine Crew wieder einen super Job gemacht und dem Motorrad das richtige Setup verpasst", erklärt Schrötter seinen guten Auftakt. Im zweiten Training hingegen habe man sich ausschließlich der Setup-Arbeit verschrieben. Mit den Vormittagseinstellungen wollte man zum Schluss nochmal auf Zeitenjagd gehen, Schrötter konnte allerdings nur noch drei Umläufe absolvieren.

Enttäuscht hatte dagegen Jonas Folger. Der Deutsche leistete sich einen Sturz im ersten Training, was sich negativ auf sein Gefühl fürs Motorrad auswirkte. "Der heutige Tag ist ganz und gar nicht nach meinem Geschmack verlaufen", beginnt Folger daher. "Es hätte eigentlich gut begonnen, da ich auf Anhieb auf starke Rundenzeiten gekommen bin. Das Gefühl für das Motorrad und die Bedingungen war hervorragend", beschreibt Folger das Fahren vor dem Crash. "Ich war überzeugt, dass meine Rennmaschine dabei keinen größeren Schaden abbekommen hat. Doch sofort mit Beginn der zweiten Session fühlte sich das Ganze sehr komisch an. Offenbar ist doch irgendetwas kaputt gegangen, was wir nun gründlich checken müssen", will Folger Ursachenforschung betreiben.

Jonas Folger war mit seiner Leistung am Freitag unzufrieden, Foto: Team Argiñano & Gines Racing
Jonas Folger war mit seiner Leistung am Freitag unzufrieden, Foto: Team Argiñano & Gines Racing

Schwieriger Auftakt für Krummenacher und Motegi-Neuling Mulhauser

Randy Krummenacher erlebte ebenfalls einen schwierigen Start ins Japan-Wochenende. Vor allem im ersten Training ließ die Leistung des schweizer Ioda-Fahrers mit Position 31 und 2,4 Sekunden Rückstand auf Lüthis Bestzeit zu wünschen übrig. Im Nachmittagstraining ging es für Krummenacher zumindest etwas aufwärts. Am Ende schaffte er es auf Rang 25 und lag damit nur knapp hinter Folger. In der kombinierten Zeitenliste wird der Schweizer auf der 26 geführt.

Für Robin Mulhauser ist der Twin Ring Motegi Neuland, deshalb musste der Schweizer am Freitag erst die Strecke kennenlernen. Am Ende landete er mit 2,9 Sekunden Rückstand auf Platz 33. "Ich habe noch grosse Probleme und muss mich unbedingt beim Bremsen verbessern. Man ist so oft und so hart auf der Bremse, dass es schwierig ist, deren Effizienz bis zum Ende eines Trainingsabschnitts aufrecht zu erhalten", so Mulhauser über die Tücken der Strecke. Er gibt aber die Hoffnung noch nicht nach einem Trainingstag auf: "Natürlich bin ich über meine Klassierung und den Rückstand auf die Spitze enttäuscht. Aber ich habe noch Potential nach vorne."