Tom Lüthi beendete den ersten Trainingstag auf Position sieben des Tagesklassement als Schnellster der deutschsprachigen Riege. Der Interwetten-Pilot war permanent in den ersten Zehn anzufinden. Ebenfalls weit oben vertreten war Lüthis Landsmann Dominique Aegerter. Als Achtem in der kombinierten Zeitenliste fehlte ihm lediglich eine Zehntel auf Lüthi.

Trotz seiner Fahrt in die Top-10 war Jonas Folger etwas enttäuscht. Nach Platz drei im ersten Training konnte er am Nachmittag seine Zeit nicht verbessern und wurde Achter. "Nach dem guten Test hier vor drei Monaten hatte ich mir eigentlich mehr erwartet. Dabei hat der heutige Tag mit dem ersten Training recht erfreulich begonnen", begann Folger mit seinen Ausführungen. "Aber aus bis jetzt noch nicht geklärten Umständen gelang am Nachmittag nicht die Steigerung, so wie wir es uns vorgenommen hatten. An den bei weitem wärmeren Bedingungen hat es bestimmt nicht gelegen, sondern es fehlt mir im Moment das nötige Vertrauen, um härter ans Limit zu pushen", grübelt Folger über mögliche Ursachen.

Für Sandro Cortese, der nach den ersten beiden Trainings auf Platz zwölf in der kombinierten Zeitenliste zu finden ist, war heute weniger die Rundenzeit im Fokus als viel mehr ein Renn-Setup: "Wir haben heute schon sehr auf den Sonntag hingearbeitet und viel auf die Renndistanz geschaut. Da kann man auch von der Platzierung her keine Wunder erwarten." Dem restlichen Wochenende sieht Cortese zuversichtlich entgegen: "Es war trotzdem heute im Großen und Ganzen in Ordnung. Wir sind stabile Rundenzeiten gefahren. Ich fühle mich wohl auf dem Motorrad. Es läuft alles soweit nach Plan. Umso einstelliger es morgen wird, umso besser natürlich."

Robin Mulhauser kann mit seinem Freitag sehr zufrieden sein. Man muss schon lange suchen, um den Schweizer ähnlich weit oben wie Platz 20 nach den ersten zwei Sessions zu finden.

Krummenacher und Schrötter sorgen für Extra-Schicht

Viel Arbeit bereitete Randy Krummenacher seinen Mechanikern. Nach einem Vorderradrutscher im ersten Training überschlug sich seine Maschine mehrmals und war schwer beschädigt. "Zum Glück ist mein Vertrauen nicht angeknackst, nachdem der Ausrutscher übers Vorderrad in FP1 mehr oder weniger einen Totalschaden verursacht hat", atmet der Schweizer auf. "Betreffend des Setting werden wir wieder zurückrüsten und von dem her ist also ausreichend Potenzial für Verbesserungen vorhanden. Wir wissen wie und wo der Hebel anzusetzen ist. Schon deswegen bleibe ich gelassen und werde morgen eben die Gelegenheit beim Schopf packen, um wieder auf mein Level zurückzukehren", blickt Krummenacher trotz Trainingsrückstand und Rang 26 in der Tages-Endabrechnung nach vorne.

Ähnlich erging es auch Marcel Schrötter. Der Deutsche crashte im ersten Training nach bereits vier Runden so heftig, dass seine Tech3-Crew bis zum Nachmittagstraining an der Mistral 610 schraubte. Dort wurden noch Probleme mit der Elektronik diagnostiziert. Position 30 in der kombinierten Zeitenliste ist das ernüchternde Resultat. "Natürlich bin ich enttäuscht, denn wir haben fast einen ganzen Tag verloren", konstatiert Schrötter. "Das Bike war sehr in Mitleidenschaft gezogen, also geht mein erster Dank ans Team für den großartigen Job den sie geleistet haben. Sie haben zwischen den Sessions mehr oder weniger ein neues Bike aufgebaut."