Nach seinem Premierensieg auf dem Sachsenring machte Dominique Aegerter in Indy nahtlos weiter mit Top-Leistungen. Beim Rennen in den USA fuhr der Schweizer zum vierten Mal in diesem Jahr auf das Treppchen. In der Dreiergruppe hinter Sieger Mika Kallio konnte er sich zumindest gegen Esteve Rabat durchsetzen und mit dem dritten Platz seinen vierten Gesamtrang weiter festigen.

Mit seinem dritten Rang setzte sich Aegerter weiter in den Top-4 der Moto2-WM fest. Nach einem starken Start war der Schweizer souverän auf Rang zwei unterwegs, ehe eine Rote Flagge nach einem schweren Unfall für einen Rennabbruch sorgte. Auch beim Neustart des von 25 auf 16 Runden verkürzten Rennens schob sich Aegerter zunächst auf zwei, lag kurz vor Ende auf Rang vier und fuhr letztlich nach einem starken Manöver gegen WM-Leader Rabat aufs Treppchen. "Ich hatte von Anfang an ein super Wochenende, war konstant und schnell unterwegs", resümiert Aegerter. "Jedoch hat im Rennen einfach etwas gefehlt. Auf den Geraden war ich chancenlos, bin nur in den Kurven und auf der Bremse immer wieder etwas zurückgekommen. Platz drei war also das Maximum und ich bin sehr zufrieden damit."

Cortese mit bestem Ergebnis, Schrötter in den Punkten

Sandro Cortese gelang es endlich einmal, seine Trainingsleistungen auch im Rennen zu bestätigen. Nach Platz sechs und seinem besten Moto2 Resultat ist der Deutsche erleichtert: "Ich bin mega-happy, dass ich nach drei Nullern, endlich mal ins Ziel gekommen bin und mein bestes Moto2-Ergebnis holen konnte. Ich denke, die Sommerpause hat gutgetan, um den ganzen Stress, der in den letzten paar Monaten war, zu vergessen und mit freiem Kopf hierherzukommen. Wir sind jetzt da, wo wir eigentlich schon immer hingehören."

Dieses Resultat soll Cortese für die verbleibenden Rennen neuen Schwung verleihen: "Und ich denke, das ist eine perfekte Basis, auf die wir jetzt den Rest der Saison aufbauen können. Es kann nichts Besseres passieren, als mit der positiven Energie zurück nach Europa zu gehen."

Marcel Schrötter schaffte nach mäßigen Leistungen in den Trainings noch den Sprung in die Punkteränge. Die Ziellinie überquerte Schrötter als Vierzehnter. Ihm kamen bei seinem Durchmarsch von Startplatz 24 aus der Abbruch und die Kollision in der zweiten Kurve beim Neustart zugute. "Ich hatte nach dem zweiten Start etwas mehr Probleme, denn wenn man ein bisschen von der Linie abkam war der Grip ganz anders und man konnte leicht ein paar Positionen verlieren. Aber als ich eine freie Strecke hatte konnte ich stärker pushen und die Jungs vor mir leicht einholen", berichtet Schrötter.

"Es ist nur ein bisschen schade, weil am Ende betrug die Lücke zur großen Gruppe ab Platz sechs nur eine Sekunde weg war. Die verlorene Zeit zu Beginn ist also sehr ärgerlich", trauert Schrötter einer besseren Platzierung hinterher.

Crash ruiniert Lüthis und Folgers Rennen

Jonas Folgers Hoffnungen auf Punkte und Schadensbegrenzung wurden durch den Unfall beim Restart begraben. Der Deutsche musste den gestürzten Piloten ausweichen und den Umweg über die Wiese nehmen. Seine anschließende Aufholjagd von Platz 29 führte ihn im Ziel noch auf Platz 18.

Robin Muhlhauser fuhr abseits der TV-Kameras wieder ein unauffälliges Rennen. Letzlich kreuzte er die Ziellinie auf Rang 22, hatte jedoch Glück, als er bereits früh einen heftigen Abflug verhinderte: "In der dritten Runde wollte ich innen überholen, aber nur mit Glück konnte ich einen bösen Highsider abwenden. Es hat mich aus dem Sattel gehoben, beim Zurückfallen habe ich sogar die Frontscheibe zerbrochen. Natürlich verlor ich beim Zwischenfall viel Zeit und den Kontakt zur Gruppe, die noch um Rang 17 kämpfte."

Leidtragender des Unfalls beim Restart war auch Tom Lüthi. "Beim zweiten Start war ich in der zweiten Kurve außen, Simeon ist innen reingefahren und hat wahrscheinlich vergessen zu bremsen, keine Ahnung. Er fuhr voll auf Salom drauf, und Salom hat mich dann abgeräumt", beschreibt Lüthi den Vorfall. Umso ärgerlicher für Lüthi, denn der Schweizer schien gut drauf zu sein. Vor dem Rennabbruch konnte er in einer Gruppe mit Cortese um die Positionen kämpfen.

Krummenacher nach frühem Aus bedient

Zum Kreis der Enttäuschten zählt nach dem Indy-Grand Prix auch Randy Krummenacher. Der Schweizer war in die Kollision verwickelt, die zum Abbruch nach wenigen Runden führte. Am Restart konnte er nicht mehr teilnehmen. "Ich habe nicht wirklich verstanden, was passiert ist. Ich war nah dran an West, als er mitten in der Kurve die Geschwindigkeit reduzierte. Anthony hat plötzlich die Linie gewechselt und ich konnte nicht mehr ausweichen. Offensichtlich hat er gesehen, was zwischen Pasini und Shah geschehen ist und wollte eine Kollision vermeiden", erläutert er seine Sicht der Dinge. "Es tut mir sehr leid für dieses Rennen und das Bike ist schwer beschädigt. Hoffentlich läufts in Brünn besser."