Nach seinem dritten Platz in Mugello ist Jonas Folger auf Rang sieben des Gesamtklassements vorgerückt. In Katalonien steht für ihn nun in zweierlei Sicht ein Heimrennen an: Zum einen fährt er für ein spanisches Team, zum anderen ist Spanien seine zweite Heimat, da er seit einem Jahr nur etwa 30 Minuten vom Circuit de Catalunya entfernt wohnt. "Barcelona ist dieses Mal aus meiner Sicht ein ganz besonderer Anlass", sagte er deshalb.

Hinzukommt, dass Folger im vergangenen Jahr aufgrund einer Handgelenksverletzung nicht in Katalonien starten konnte und daher besonders auf eine Rückkehr nach Montmelo brennt. "Schon alleine deswegen freue ich mich umso mehr auf dieses Wochenende", meinte der Oberbayer. "Die Stimmung im Team ist nach dem starken Mugello-GP natürlich besonders gut und wir werden auch alles unternehmen, um diese Form beizubehalten."

Schnelle Rennstrecken liegen dem 20-Jährigen, der aus dem Test in der Vorwoche in Italien nach eigenen Angaben sehr wertvolle Erkenntnisse zog. "Mit jeder Session lernen wir das Gesamtpaket besser kennen und das Gleiche gilt natürlich auch für das neue Fahrwerk, das wir mehr und mehr verstehen und dadurch die Einstellungen verfeinern können. All das zusammen stimmt mich sehr zuversichtlich und so gesehen kann ich mir auch für dieses Wochenende einiges ausrechnen."

Krummenacher tankte in Italien Kraft

Randy Krummenacher weilte abgesehen von den Testfahrten auch zu einem Besuch auf Valentino Rossis Ranch in Italien. "Die vergangene Woche habe ich in Italien bei meinem Team verbracht. Ich konnte dort gut trainieren und habe nach der anstrengenden Zeit seit der Rückkehr von den Überseerennen wieder Kraft und Energie getankt. Darüber hinaus hat es auch ein unvergessliches Erlebnis gegeben, als ich einen Tag zusammen mit Valentino auf seiner Ranch trainieren konnte. Ihn persönlich kennenzulernen war dabei schon etwas ganz Spezielles", berichtete er.

"Es hat mich eigentlich aus den Socken gehauen, wie offen und was für ein normaler Mensch er ist. Es war allerdings auch ein harter Trainingstag und gleichzeitig auch eine komplett neue Herausforderung für mich. Ein Flat-Track-Bike ist an und für sich nichts Ungewohntes für mich, doch auf dieser langen Piste mit Rundenzeiten über zwei Minuten war es für das erste Mal schwierig, mich einigermaßen zurecht zu finden und schnell zu sein. Hoffentlich ergibt sich diese Gelegenheit in Zukunft noch öfters, denn es war allemal ein sehr gutes Training und zugleich eine lehrreiche Erfahrung", fügte er hinzu.

Erfahrungen guter Natur hat Krummenacher in der Vergangenheit auf dem Circuit de Catalunya gemacht. In den Vorjahren wurde er Sechster, Achter und Fünfter und das von teils wenig aussichtsreichen Startpositionen. "Ich denke, ich brauche es nicht extra zu erwähnen, dass ich mich auf diesen Grand Prix besonders freue. Barcelona ist aus vielerlei Hinsicht mein absoluter Favorit aller Rennstrecken", schwärmte er.

Sein Ziel für das siebte Rennwochenende der Saison lautet, die Freien Trainings effektiver zu nutzen. "Diesbezüglich werden wir unter anderem die Strategie etwas abändern, um für das Qualifying besser vorbereitet zu sein. Zusammen mit meiner Crew haben wir einen Plan erarbeitet, der bestimmt hilfreich sein wird, dies zu schaffen. Und nicht zuletzt werden die gesammelten Erfahrungen beim Test in der Vorwoche in Mugello ebenso nützlich sein", kündigte er an.

Schrötter noch nicht ganz schmerzfrei

Auf die Testerkenntnisse setzt auch Marcel Schrötter, der die Probleme mit seinem mangelnden Top-Speed zu ergründen versuchte und in Katalonien auf Fortschritte durch neue Teile hofft. "Als Ergebnis dieser Arbeit haben die Techniker in der Zwischenzeit einige Teile im Workshop vorbereitet, die auch gleich hier am ersten Trainingstag durchprobiert werden. Ich bin überzeugt, dass bestimmt etwas Brauchbares dabei ist", meinte er.

Zudem sollte die Strecke seinem Bike entgegenkommen. "Ich hoffe stark darauf, dass ich in der Lage bin, die Ergebnisse von vor zwei Wochen in Mugello zu wiederholen, wenn nicht sogar zu verbessern. Damit meine ich weniger den zwölften Rang im Rennen, sondern vielmehr die Performance an den Trainingstagen", erläuterte er. "In Mugello bin ich eigentlich in jeder Session easy auf ansprechende Zeiten gekommen und am Ende immer im Bereich der Top-10 platziert gewesen. Das war natürlich ein sehr ermutigendes Zeichen, noch dazu nach dem schlimmen Sturz am Freitagnachmittag." Die Schulter sei noch nicht ganz schmerzfrei, auf dem Motorrad sollte das aber keine Behinderung sein, versicherte Schrötter.