Mit einem Husarenritt erster Güte sicherte sich Jonas Folger beim Moto2-Rennen in Mugello einen beeindruckenden dritten Rang und somit bereits das zweite Podium im sechsten Saisonrennen. Nach einem Blitzstart lag der AGR-Pilot bis zur 14. der 22 Runden in Führung, musste sich aufgrund abbauender Reifen letztlich jedoch Esteve Rabatt und Luis Salom geschlagen geben. Der Schweizer Dominique Aegerter zeigte mit Rang fünf ebenfalls eine starke Leistung, landete mit lediglich sieben Tausendstelsekunden Rückstand denkbar knapp hinter Simone Corsi auf Rang vier. Marcel Schrötter landete als Zwölfter knapp vor Sandro Cortese, während Randy Krummenacher als 26., Robin Mühlhauser als 30. enttäuschten. Thomas Lüthi verletzte sich bei einem frühen Ausfall.

Aegerter nun geteilter WM-Dritter

Nach elf wichtigen Punkten teilt sich Aegerter nun gar WM-Rang drei der Moto2 mit dem amtierenden Moto3-Weltmeister Maverick Vinales. Nach einem starken Start von Platz fünf hielt sich der Schweizer tapfer in der zweiten Spitzengruppe, in der er nur hauchdünn den 'Sieg' verpasste. "Der Start gelang mir heute erneut sehr gut, jedoch war mir schnell klar, dass es unmöglich sein würde, Tito Rabat und den anderen Jungs vorne zu folgen. Auf dem Zielstrich habe ich leider den vierten Platz hauchdünn an Simone Corsi verloren, der meinen Windschatten ausnutzte."

Marcel Schrötter zeigte sich über Platz zwölf und vier weitere WM-Punkte zwar zufrieden, hatte sich nach Startplatz zehn allerdings noch mehr erhofft. Ein früher Fehler warf ihn jedoch schnell zurück, was die spätere Fahrt entscheidend beeinflusste. "Ich hatte gehofft, etwas länger mit den Spitzenpiloten mithalten zu können. Leider habe ich schon in der ersten Runde einen Fehler gemacht. Ich war vor der ersten Kurve zu früh auf der Bremse und zu vorsichtig, deshalb haben mich einige Fahrer überholt. Dann habe ich aber meinen Rhythmus gefunden, im Laufe des Rennens wieder einige Positionen gut gemacht, letztlich hat es aber nicht mehr für einen Platz unter den ersten Zehn gereicht."

Cortese von Chattering eingebremst

Nach einer optimalen Ausgangsposition mit Startplatz drei fiel Sandro Cortese nach einer Runde in der Spitzengruppe nach großem Kontakt mit einem Kontrahenten aufgrund anschließender Probleme am Vorderrad permanent zurück. Als Dreizehnter sah er letztlich knapp eine Sekunde hinter Landsmann Schrötter die Zielflagge, schaffte es trotz größten Risikos jedoch nicht, den Verlust mehrerer Positionen zu verhindern. "Der Start war super, ich bin als Dritter eingebogen und war in den ersten paar Kurven Vierter. Aber dann hatte ich in der Senke unten einen riesen Schlag und bin fast gestürzt. Danach bin ich trotz Chattering über dem Limit gefahren, um überhaupt mitzuhalten. Ich habe mit stumpfen Waffen gekämpft und das Ergebnis ist natürlich nicht das, was ich mir vorgestellt habe."

Sandro Cortese fiel von Platz drei nach großen Problemen mit Chattering weit zurück, Foto: Milagro
Sandro Cortese fiel von Platz drei nach großen Problemen mit Chattering weit zurück, Foto: Milagro

Schwarzer Tag für Krummenacher, Mühlhauser und Lüthi

Von Platz 21 ins Rennen gegangen, sollte es für Randy Krummenacher im Rennen eher in Richtung Punkte gehen. Allerdings gelang dem Schweizer am Sonntag nichts wie geplant, weswegen er sich als 26. im hinteren Feld wiederfand: "Heute konnte ich nicht fahren, wie ich wollte. Ich habe mich auf dem Motorrad nicht wohlgefühlt, obwohl ich weiß, dass das Team nach meinem gestrigen Crash alles gegeben hat um es wieder vollständig zu reparieren. Im Rennen habe ich versucht zu pushen, aber ich war einfach nicht stark genug. Mein Ziel waren die Punkteränge, aber das habe ich leider nicht geschafft, weswegen ich sehr enttäuscht bin."

Aegerters Teamkollege Robin Mülhauser landete auf dem 30. und vorletzten Platz, zieht jedoch auch Positives aus einem weiteren schwierigen Rennen: "Ich habe den Start leider verhauen, habe dann versucht, zumindest den Rhythmus von Nico Terol und Louis Rossi mitzugehen, die direkt vor mir fuhren. Aber das war leider 'Mission impossible' für mich. Also habe ich rasch den Kontakt verloren und während dem Rest des Rennens mit dem Spanier Roman Ramos gekämpft. Zusammen haben wir die Gruppe vor uns eingeholt. Wir sind zu viert fast gleichzeitig über die Ziellinie gerauscht, aber ich konnte die Jungs leider nicht knacken."

Tom Lüthi hatte beim Grand Prix von Italien doppelt Pech. Nach einem Start aus der dritten Reihe steckte er zunächst in einem Pulk von Fahrern fest. Bereits in der fünften Runde wurde der Schweizer von Moto2-Rookie Maverick Vinales gerammt, kam von der Ideallinie ab, berührte das Hinterrad von Takaaki Nakagami mit dem Vorderrad seiner Suter und stürzte. Dabei zog er sich einen offenen Bruch am ersten Glied des rechten Ringfingers zu und verpasst somit auch die wichtigen Tests Mitte der kommenden. "Ich fuhr relativ problemlos hinter Nakagami her, bis mir Vinales von hinten einen Rammstoß versetzte. Wir wollten den Test nutzen, um mit dem neuen Chassis weiterzuarbeiten und eine Abstimmungsbasis für den weiteren Verlauf der Saison schaffen. Dass ich darauf verzichten muss, ist besonders bitter!"