Das kann sich sehen lassen: Mit den Plätzen drei, vier, fünf, neun und zehn belegen Deutsche und Schweizer gleich die Hälfte der Top-10-Startplätze für das Moto2-Rennen in Mugello. Sandro Cortese als Dritter, Jonas Folger als Vierter sowie Dominique Aegerter als Fünfter taten sich dabei besonders hervor - und dürfen auf der italienischen Traditionsstrecke nun gar vom Podium träumen. Auch Tomas Lüthi als Neunter sowie Marcel Schrötter als Zehnter haben eine gute Punkteausbeute in Aussicht. Weniger erfreut zeigten sich hingegen Randy Krummenacher und Robin Muhlhauser, die mit den Plätzen 21 und 31 im Qualifying doch etwas abfielen.

Während Cortese mit seiner Bestzeit von 1:52.915 Minuten mit nicht einmal 0,2 Sekunden Rückstand auf Pole-Setter Esteve Rabat nur knapp an der großen Sensation scheiterte, fiel Folgers Rückstand auf den Landsmann und damit die erste Startreihe gar noch knapper aus. Zur Freude über das starke Ergebnis mischt sich daher somit auch ein wenig Enttäuschung: "Ich habe gesehen, dass ich auf Rang vier lag und in meinem letzten Run wollte ich die Rundenzeit unbedingt noch verbessern. Dabei habe ich jedoch etwas zu hektisch agiert und es haben sich ein paar kleinere Fehler eingeschlichen. Ich muss schon eingestehen, dass ich hier in Mugello insgeheim die erste Startreihe im Visier hatte."

Nach einem schwierigen Freitag mit lediglich der 25. Zeit zeigte sich der WM-Vierte Dominique Aegerter im Qualifying stark verbessert und erzielte mit seiner Bestzeit von 1:53.093 Minuten und unter 0,4 Sekunden Rückstand auf die Spitze einen Platz in der zweiten Startreihe. "Natürlich bin ich heute zufriedener als gestern. Unser Team hat enorme Anstrengungen unternommen, und wir haben einige entscheidende Verbesserungen bei der Abstimmung gefunden. In Mugello muss man nicht extrem spät bremsen, sondern möglichst viel Schwung durch die Kurve mitnehmen. Das ist nicht unbedingt mein bevorzugter Fahrstil, aber heute ist es mir gelungen, mich entsprechend anzupassen."

Schrötter trotz Sturz und Verletzungen stark unterwegs

Nicht einmal 0,6 Sekunden Rückstand wies der Schweizer Lüthi als Neunter auf. "Es ist schade und ich bin enttäuscht, dass es nicht wenigstens für eine der ersten beiden Startreihen gereicht hat", verrät er. "Ich wollte mich vorne einmischen, meine Pace am Anfang war auch ganz gut. Dann zum Schluss hin haben wir uns ein bisschen verrannt mit der Abstimmung. Wir haben versucht, noch etwas zu verbessern, doch das ging leider in die falsche Richtung und ich konnte nicht mehr nachlegen."

Trotz seines schweren Sturzes am Vortag schaffte es Marcel Schrötter im Qualifying unter die ersten Zehn, Foto: Tech 3
Trotz seines schweren Sturzes am Vortag schaffte es Marcel Schrötter im Qualifying unter die ersten Zehn, Foto: Tech 3

Noch beeindruckender war jedoch die Leistung des zehntplatzierten Schrötter. Nach seinem schweren Sturz am Vortag im zweiten Freien Training inklusive Verletzungen an Schulter und Handgelenk stand sein weiterer Einsatz am Wochenende gar kurzzeitig zur Debatte. Unter enormen Schmerzen bis sich der Tech-3-Pilot jedoch durch den Tag und wurde fast mit einem Platz innerhalb der ersten drei Startreihen belohnt. "Ich bin natürlich erst einmal sehr glücklich, dass ich in der Lage war, zu fahren. Ich musste mich quälen, bin aber zufrieden mit dem Ergebnis. Ich fuhr meine schnellste Runde ohne Rückenwind und sogar nach einem kleinen Fehler, weswegen ich sehr zuversichtlich für morgen bin."

Krummenacher stürzt, Mühlhauser trotz Platz 31 mit Fortschritten

Einen schwierigen Tag erlebte der Schweizer Randy Krummenacher, der während des Qualifyings crashte und so die Chance auf eine bessere Startposition leichtfertig verpasste. Zwar erreichte seine lädierte Maschine noch während der laufenden Session die Box, allerdings schafften es die Mechaniker nicht mehr, sie für einen weiteren Einsatz fertig zu bekommen. "Ich war eigentlich recht schnell unterwegs und habe mich stetig verbessert, als ich ohne Vorwarnung die Front verlor und abflog. Wenigstens habe ich mich nicht verletzt, jedoch ist die schlechte Position natürlich sehr schade für mich."

Schlusslicht der Deutschen und Schweizer bildete einmal mehr Robin Mühlhauser. Aegerters Teamkollege zeigte sich trotz Rang 31 und eines Rückstands von knapp 2,7 Sekunden auf die Pole-Zeit positiv: "Ich bin zufrieden mit der Qualifikation, auch wenn es am Anfang etwas chaotisch war. Es herrschte sehr viel Verkehr auf der Piste. Auf die Spitze fehlen mir 2,7 Sekunden. Das ist nicht allzu viel auf dieser langen Strecke und ich hoffe, mich im Rennen an die Gruppe von Piloten vor mir heranhängen zu können."